I, 42. Graf Berchtold an Herrn von Mérey in Rom, 21. Juli 1914

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Telegramm Nr. 848


W i e n , den 21. Juli 1914            


T e l e g r a m m   i n   Z i f f e r n   -   G e h e i m


Zu dem mit Kurier einlangenden Erlaß Nr. 3437 vom 20.1. M.[1]

Falls Euer Exzellenz sich über Anregung Marquis di San Giulianos gezwungen sehen sollten, die in der Notiz niedergelegten Argumente zur Verteidigung unserer Interpretation des Artikels VII zu gebrauchen, und der Minister auf seinem Standpunkt beharrt, schiene es mir wünschenswert, daß Hochdieselben eine weitere Diskussion über diesen Gegenstand vermeiden und dies Ihrem Mitredner gegenüber damit begründen, es werde wohl keinem der beiden Teile gelingen, den anderen zu seiner Interpretation zu bekehren. Vielmehr schiene es Euer Exzellenz im beiderseitigen Interesse gelegen, anstatt einer juridischen Diskussion über Auslegung eines Artikels die Situation vom Standpunkte der großen Interessen Österreich-Ungarns und Italiens als Freunde und Bundesgenossen zu besprechen.

Zu Euer Exzellenz Information füge ich bei, daß es mir nicht unbedenklich erscheint, wenn eine Aussprache über Artikel VII eine gereizte Stimmung hervorrufen und in der letzten Konsequenz sich vielleicht sogar zu einer Gefährdung des gesamten Vertrages zuspitzen könnte.




  1. Siehe Nr. 32.



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