III, 29. Graf Berchtold an die k. u. k. Botschafter in Berlin und Petersburg, 30. Juli 1914

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W i e n , den 30. Juli 1914           
Chiffr. 1 Uhr p. m. 30./7.           


Adresse:
1. Graf   S z ö g y é n y   in Berlin, Nr. 293.

2. Graf   S z á p á r y   in Petersburg, Nr. 199.


T e l e g r a m m   i n   Z i f f i r n


I


Euer •/. Telegramm Nr. 320 erhalten[1].

Es schiene mir notwendig, daß Graf Pourtales beauftragt werde, Herrn Sazonow gegenüber darauf hinzuweisen, daß Graf Szápáry mit eingehenden Instruktionen für eine Aussprache mit dem russischen Minister versehen ist, die sich dahin zusammenfassen lassen, daß wir bei unserer Aktion gegen Serbien keinerlei territorialen Erwerb beabsichtigen und auch die selbständige Existenz des Königreiches ganz und gar nicht vernichten wollen.

Unser Vorgehen richtet sich überhaupt nicht gegen das Serbentum, sondern gegen die uns bedrohende, von Belgrad ausgehende subversive Propaganda. Was die Bemerkung Herrn Sazonows über die Mobilisierung einer größeren Anzahl von Korps anbelangt, so ist zu relevieren, daß dieselbe ohne jede hostile Absicht gegen Rußland erfolgte, und einem Gegner gegenüber, der 400 000 Mann aufzubringen vermag, selbstverständlich ist.

In diesem Sinne werde ich mich auch heute zu Herrn Schebeko aussprechen.


2


Graf Szögyény telegraphiert vom 29. 1. M. wie folgt:

(Telegramm aus Berlin Nr. 320 vom 29. 1. M.)[2]

Ich antworte hierauf wie folgt:


(Telegramm sub I)


Vorstehendes zu Euer •/. Information und Regelung Ihrer Sprache; die Bemerkung wegen der Mobilisierung unserer Korps gegen Serbien wollen Euer •/. Herrn Sazonow gegenüber nur machen, wenn derselbe sich auch zu Euer •/. wie zu Grafen Pourtales äußern sollte.






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