I, 11. Graf Berchtold an Grafen Szögyény in Berlin, 8. Juli 1914: Difference between revisions

From World War I Document Archive
Jump to navigation Jump to search
(New page: WWI Archive > Dokumente zum Kriegsausbruch > '''I, 11. Graf Berchtold an Grafen Szögyény in Berlin, 8. Ju...)
 
No edit summary
Line 3: Line 3:




<center><strong>Graf Berchtold an Grafen Sz&ouml;gy&eacute;ny in Berlin</strong></center>


<p align="left">Telegramm Nr. 220</p>
<p align="right">W i e n  , &nbsp;den 8. Juli 1914</p>
<center>C h i f f r e &nbsp; - &nbsp; S t r e n g &nbsp; g e h e i m</center>
<blockquote>
Herr von Tschirschky hat mir auftragsgem&auml;&szlig; jene Erkl&auml;rungen wiederholt, welche den
Gegenstand Euer Exzellenz Telegramme Nr 237 und 239 gebildet haben<ref>Siehe Nr. 6 und Nr. 7. <sup>1</sup></ref>.
</blockquote>
<blockquote>
Ich ersuche Euer Exzellenz, sich zu dem Herrn Reichskanzler zu begeben und ihm meinen
w&auml;rmsten Dank auszusprechen f&uuml;r diese von dem Geiste reinster Bundestreue getragenen
Erkl&auml;rungen. Ich erblicke in der Bereitwilligkeit, mit welcher sich die kaiserliche Regierung
meinen Ausf&uuml;hrungen angeschlossen hat, einen neuen Beweis hief&uuml;r, da&szlig; die Ziele und die gro&szlig;en
Richtlinien der Politik, welche die beiden verb&uuml;ndeten M&auml;chte auf dem Balkan verfolgen,
identische sind.
</blockquote>
<blockquote>
Eure Exzellenz wollen Herrn von Bethmann Hollweg noch mitteilen, da&szlig; gestern hier ein
gemeinsamer Ministerrat &uuml;ber die weiter zu ergreifenden Ma&szlig;nahmen stattgefunden hat und ich
mich heute nach Ischl begebe, um Seiner k. u. k. Apostolischen Majest&auml;t Vortrag zu erstatten.
</blockquote>
<blockquote>
Sobald endg&uuml;ltige Entschlie&szlig;ungen gefa&szlig;t sind (Zeitpunkt h&auml;ngt auch noch von der
Beendigung der Untersuchung in Sarajevo ab), werde ich dieselben unverweilt zur Kenntnis der
kaiserlichen Regierung bringen.
</blockquote>
<blockquote>
Was die in Anregung gebrachte diplomatische Orientierung des Dreibundes gegen&uuml;ber
Bulgarien anbelangt, glaube ich der Ansicht Ausdruck geben zu sollen, da&szlig; es sich empfehlen
w&uuml;rde, vorl&auml;ufig noch mit den diesbez&uuml;glichen Er&ouml;ffnungen in Bukarest zuzuwarten, da, im Falle
es jetzt zu einer Aktion gegen Serbien kommen sollte, die fragliche Mitteilung in Bukarest eine
uns unfreundliche Haltung Rum&auml;niens zur Folge haben k&ouml;nnte.
</blockquote>
<hr>
<references/>


<hr>
<hr>
[[Main Page | WWI Archive]] > [[Die Österreichisch-Ungarischen Dokumente zum Kriegsausbruch|Dokumente zum Kriegsausbruch]] > '''I, 11. Graf Berchtold an Grafen Szögyény in Berlin, 8. Juli 1914'''
[[Main Page | WWI Archive]] > [[Die Österreichisch-Ungarischen Dokumente zum Kriegsausbruch|Dokumente zum Kriegsausbruch]] > '''I, 11. Graf Berchtold an Grafen Szögyény in Berlin, 8. Juli 1914'''
<hr>
<hr>

Revision as of 14:01, 9 February 2009

WWI Archive > Dokumente zum Kriegsausbruch > I, 11. Graf Berchtold an Grafen Szögyény in Berlin, 8. Juli 1914



Graf Berchtold an Grafen Szögyény in Berlin


Telegramm Nr. 220


W i e n ,  den 8. Juli 1914


C h i f f r e   -   S t r e n g   g e h e i m


Herr von Tschirschky hat mir auftragsgemäß jene Erklärungen wiederholt, welche den Gegenstand Euer Exzellenz Telegramme Nr 237 und 239 gebildet haben[1].

Ich ersuche Euer Exzellenz, sich zu dem Herrn Reichskanzler zu begeben und ihm meinen wärmsten Dank auszusprechen für diese von dem Geiste reinster Bundestreue getragenen Erklärungen. Ich erblicke in der Bereitwilligkeit, mit welcher sich die kaiserliche Regierung meinen Ausführungen angeschlossen hat, einen neuen Beweis hiefür, daß die Ziele und die großen Richtlinien der Politik, welche die beiden verbündeten Mächte auf dem Balkan verfolgen, identische sind.

Eure Exzellenz wollen Herrn von Bethmann Hollweg noch mitteilen, daß gestern hier ein gemeinsamer Ministerrat über die weiter zu ergreifenden Maßnahmen stattgefunden hat und ich mich heute nach Ischl begebe, um Seiner k. u. k. Apostolischen Majestät Vortrag zu erstatten.

Sobald endgültige Entschließungen gefaßt sind (Zeitpunkt hängt auch noch von der Beendigung der Untersuchung in Sarajevo ab), werde ich dieselben unverweilt zur Kenntnis der kaiserlichen Regierung bringen.

Was die in Anregung gebrachte diplomatische Orientierung des Dreibundes gegenüber Bulgarien anbelangt, glaube ich der Ansicht Ausdruck geben zu sollen, daß es sich empfehlen würde, vorläufig noch mit den diesbezüglichen Eröffnungen in Bukarest zuzuwarten, da, im Falle es jetzt zu einer Aktion gegen Serbien kommen sollte, die fragliche Mitteilung in Bukarest eine uns unfreundliche Haltung Rumäniens zur Folge haben könnte.


  1. Siehe Nr. 6 und Nr. 7. 1

WWI Archive > Dokumente zum Kriegsausbruch > I, 11. Graf Berchtold an Grafen Szögyény in Berlin, 8. Juli 1914