I, 20. Herr von Mérey an Grafen Berchtold, 14. Juli 1914: Difference between revisions

From World War I Document Archive
Jump to navigation Jump to search
No edit summary
No edit summary
 
Line 14: Line 14:


<blockquote>
<blockquote>
     Antwort auf Euer Exzellenz Telegramm vom 12. d. M. Nr 801<ref>Siehe Nr. 16. </ref>.  
     Antwort auf Euer Exzellenz Telegramm vom 12. d. M. Nr 801<ref>Siehe [[I, 16. Graf Berchtold an Herrn von Mérey in Rom, 12. Juli 1914|Nr. 16]].</ref>.  
     Wenn ich auch für den Fall, daß wir wirklich den kriegerischen Konflikt mit Serbien &nbsp;  f o r c i e r e n &nbsp;  wollen, gleichfalls der Ansicht bin, daß von &nbsp;  a u s s i c h t s l o s e n &nbsp;  v o r h e r i g e n &nbsp;  V e r h a n d l u n g e n  &nbsp; m i t  &nbsp; I t a l i e n &nbsp;  a b z u s e h e n  &nbsp; w ä r e , &nbsp; möchte ich doch um ein allzu arges persönliches Froissement Marquis di San Giulianos zu vermeiden, unbedingt darauf einraten, daß ich ermächtigt werde, ihm unsere Aktion etwa einen Tag vorher anzukündigen. Eine Einwirkung auf die hiesige Presse in unserem Sinne verspreche ich mir allerdings von seiner Seite auch in diesem Falle nicht, aber die Ausschaltung und Überrumplung des hiesigen Kabinetts wäre immerhin ein klein wenig gemildert.  
     Wenn ich auch für den Fall, daß wir wirklich den kriegerischen Konflikt mit Serbien &nbsp;  f o r c i e r e n &nbsp;  wollen, gleichfalls der Ansicht bin, daß von &nbsp;  a u s s i c h t s l o s e n &nbsp;  v o r h e r i g e n &nbsp;  V e r h a n d l u n g e n  &nbsp; m i t  &nbsp; I t a l i e n &nbsp;  a b z u s e h e n  &nbsp; w ä r e , &nbsp; möchte ich doch um ein allzu arges persönliches Froissement Marquis di San Giulianos zu vermeiden, unbedingt darauf einraten, daß ich ermächtigt werde, ihm unsere Aktion etwa einen Tag vorher anzukündigen. Eine Einwirkung auf die hiesige Presse in unserem Sinne verspreche ich mir allerdings von seiner Seite auch in diesem Falle nicht, aber die Ausschaltung und Überrumplung des hiesigen Kabinetts wäre immerhin ein klein wenig gemildert.  
</blockquote>
</blockquote>

Latest revision as of 14:14, 3 June 2009

WWI Archive > Dokumente zum Kriegsausbruch > I, 20. Herr von Mérey an Grafen Berchtold, 14. Juli 1914



Telegramm Nr.512


R o m , [den] 14. Juli 1914            


C h i f f r e   -   S t r e n g   g e h e i m


Antwort auf Euer Exzellenz Telegramm vom 12. d. M. Nr 801[1]. Wenn ich auch für den Fall, daß wir wirklich den kriegerischen Konflikt mit Serbien   f o r c i e r e n   wollen, gleichfalls der Ansicht bin, daß von   a u s s i c h t s l o s e n   v o r h e r i g e n   V e r h a n d l u n g e n   m i t   I t a l i e n   a b z u s e h e n   w ä r e ,   möchte ich doch um ein allzu arges persönliches Froissement Marquis di San Giulianos zu vermeiden, unbedingt darauf einraten, daß ich ermächtigt werde, ihm unsere Aktion etwa einen Tag vorher anzukündigen. Eine Einwirkung auf die hiesige Presse in unserem Sinne verspreche ich mir allerdings von seiner Seite auch in diesem Falle nicht, aber die Ausschaltung und Überrumplung des hiesigen Kabinetts wäre immerhin ein klein wenig gemildert.

Bei dem bezüglichen Auftrag an mich bitte ich zu berücksichtigen, daß der Minister des Äußern dermalen in Fiuggi ist und sich gegen das Ende der nächsten Woche nach Vallombrosa bei Florenz begeben dürfte, mir also die Möglichkeit der rechtzeitigen Reise geboten sein müßte.



  1. Siehe Nr. 16.



WWI Archive > Dokumente zum Kriegsausbruch > I, 20. Herr von Mérey an Grafen Berchtold, 14. Juli 1914