II, 94. Graf Szápáry an Grafen Berchtold, 28. Juli 1914

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Telegramm Nr. 175


P e t e r s b u r g , den 28. Juli 1914            
Aufg. 1 Uhr 15 M. a. m.            
Eingetr. 10 Uhr • / . a. m. 29./7.            


C h i f f r e — S t r e n g v e r t r a u l i c h


Mein deutscher Kollege, welcher heute unmittelbar bei Sazonow vorsprach, verwies in ungemein energischer Weise auf die Gefährlichkeit der russischen Rüstungen, da dieselben unversehens deutsche Gegenmaßnahmen hervorrufen könnten. Sazonow suchte die von Grafen Pourtalès vorgebrachten Fakten abzuleugnen, worauf ihn der Botschafter auf das dringendste ersuchte, die militärischen Faktoren scharf zu kontrollieren, damit nicht etwa hinter seinem Rücken gehandelt werde.

Ebenso nachdrücklich verwahrte sich Pourtalès gegen die Versuche der russischen Presse, Deutschland und Österreich-Ungarn zu verhetzen. Dies werde nicht gelingen, dazu bedürfe es feinerer Finger als die, welche solche plumpe Manöver inszenieren. Der Minister suchte jede Verantwortung in Abrede zu stellen, worauf Graf Pourtalès darauf verwies, warum der Minister, wenn er mit diesen Treibereien nicht einverstanden sei, es unterlasse, denselben entgegenzutreten.



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