https://wwi.lib.byu.edu/api.php?action=feedcontributions&user=Hirgen&feedformat=atomWorld War I Document Archive - User contributions [en]2024-03-28T10:40:34ZUser contributionsMediaWiki 1.39.4https://wwi.lib.byu.edu/index.php?title=III,_50._Graf_Berchtold_an_Grafen_Sz%C3%B6gy%C3%A9ny_in_Berlin,_31._Juli_1914&diff=7548III, 50. Graf Berchtold an Grafen Szögyény in Berlin, 31. Juli 19142009-04-21T04:46:14Z<p>Hirgen: </p>
<hr />
<div>[[Main Page | WWI Archive]] > [[Die Österreichisch-Ungarischen Dokumente zum Kriegsausbruch|Dokumente zum Kriegsausbruch]] > '''III, 50. Graf Berchtold an Grafen Szögyény in Berlin, 31. Juli 1914'''<br />
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<br />
<br />
Telegramm Nr. 302<br />
<br />
<br />
<p align="right"><br />
W i e n , den 31. Juli 1914&nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp;<br><br />
Chiffr. 8 Uhr · / . a. m.&nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp;</p><br />
<br />
<br />
<center><br />
C h i f f r e </center><br />
<br />
<br />
<blockquote><br />
Freiherr von Conrad telegraphiert gleichzeitig — in Beantwortung einer Anfrage — an den Chef des deutschen Generalstabes: »Auf Grund allerhöchster Entscheidung: ist Entschluß: Krieg gegen Serbien durchführen. Rest der Armee mobilisieren und in Galizien versammeln. Erster Mobilisierungstag 4. August. Mobilisierungsbefehl ergeht heute, 31. Juli. Erbitte Bekanntgabe dortseitigen ersten Mobilisierungstages.«<br />
</blockquote><br />
<blockquote><br />
Vorstehendes wollen Euer · / . umgehend zur Kenntnis des Herrn Reichskanzlers bringen.</blockquote><br />
<br />
<br />
<hr><br />
[[Main Page | WWI Archive]] > [[Die Österreichisch-Ungarischen Dokumente zum Kriegsausbruch|Dokumente zum Kriegsausbruch]] > '''III, 50. Graf Berchtold an Grafen Szögyény in Berlin, 31. Juli 1914'''<br />
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<hr><br />
<br />
<br />
<center><br />
A</center><br />
<br />
<br />
<p align="right"><br />
B e r l i n , Neues Palais, den 30. Juli 1914&nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp;<br><br />
Aufg. 7 Uhr 18 M. p. m.&nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp;<br><br />
Eingetr. 8 Uhr 10 M. p. m.&nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp;</p><br />
<br />
<br />
<center><br />
A n S e i n e k a i s e r l i c h e u n d k ö n i g l i c h e A p o s t o l i s c h e M a j e s t ä t </center><br />
<br />
<br />
<blockquote><br />
Die persönliche Bitte des Kaisers von Rußland, einen Vermittlungsversuch zur Abwendung eines Weltenbrandes und zur Erhaltung des Weltfriedens zu unternehmen, habe ich nicht ablehnen zu können geglaubt und Deiner Regierung durch meinen Botschafter gestern und heute Vorschläge unterbreiten lassen. Sie gehen unter anderem dahin, daß Österreich nach Besetzung Belgrads oder anderer Plätze seine Bedingungen kundgäbe.<br />
</blockquote><br />
<blockquote><br />
Ich wäre Dir zu aufrichtigstem Dank verpflichtet, wenn Du mir Deine Entscheidung möglichst bald zugehen lassen könntest.</blockquote><br />
<blockquote><br />
In treuester Freundschaft</blockquote><br />
<blockquote><br />
<br />
<br />
<p align="right"><br />
W i l h e l m </p><br />
<br />
<br />
<center>B</center><br />
<br />
<br />
<p align="right"><br />
S c h ö n b r u n n , den 31. Juli 1914<br><br />
Exp. 1 Uhr · / . M. p. m.</p><br />
<br />
<br />
<center><br />
A n S e i n e M a j e s t ä t K a i s e r W i l h e l m </center><br />
<br />
<br />
<blockquote><br />
Ich beeile mich, Dir für Dein freundschaftliches Telegramm verbindlichst und wärmstens zu danken.<br />
</blockquote><br />
<blockquote> <br />
Gleich nachdem Dein Botschafter meiner Regierung gestern den Vermittlungsvorschlag Sir Edward Greys übermittelt hatte, ist mir die offizielle Meldung meines Botschafters in St. Petersburg zugekommen, wonach der Kaiser von Rußland die Mobilisierung aller Militärbezirke an meinen Grenzen angeordnet hat.<br />
</blockquote><br />
<blockquote><br />
Graf Szögyény meldet mir, Du hättest Kaiser Nikolaus in einzig treffender Weise schon gesagt, daß die russischen Rüstungen einzustellen seien, weil sonst die ganze Verantwortung für einen Weltkrieg auf seine Schultern falle.<br />
</blockquote><br />
<blockquote><br />
Im Bewußtsein meiner schweren Pflichten für die Zukunft meines Reiches habe ich die Mobilisierung meiner ganzen bewaffneten Macht angeordnet.<br />
</blockquote><br />
<blockquote><br />
Die im Zuge befindliche Aktion meiner Armee gegen Serbien kann durch die bedrohliche und herausfordernde Haltung Rußlands keine Störung erfahren.<br />
</blockquote><br />
<blockquote><br />
Eine neuerliche Rettung Serbiens durch Rußlands Intervention müßte die ernstesten Folgen für meine Länder nach sich ziehen, und ich kann daher eine solche Intervention unmöglich zugeben.<br />
</blockquote><br />
<blockquote><br />
Ich bin mir der Tragweite meiner Entschlüsse bewußt und habe dieselben im Vertrauen auf Gottes Gerechtigkeit gefaßt, mit der Sicherheit, daß Deine Wehrmacht in unwandelbarer Bundestreue für mein Reich und für den Dreibund einstehen wird.</blockquote><br />
<br />
<br />
<hr><br />
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<hr />
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<hr><br />
<br />
<br />
Telegramm Nr. 148<br />
<br />
<br />
<p align="right"><br />
W i e n , den 30. Juli 1914&nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp;<br><br />
Chiffre. 10 Uhr 50 M. p. m.&nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp;</p><br />
<br />
<br />
<center><br />
T e l e g r a m m i n Z i f f e r n — S t r e n g v e r t r a u l i c h </center><br />
<br />
<br />
<blockquote><br />
Euer Hochwohlgeboren Telegramm Nr. 194 vom 29. 1. M.<ref>Siehe III, Nr. 21. (Zurück)</ref> erhalten.<br />
</blockquote><br />
<blockquote><br />
Es ist für uns nach der erfolgten Mobilisierung der Montenegriner unbedingt notwendig, über die Haltung Montenegros ehestens Klarheit zu gewinnen.<br />
</blockquote><br />
<blockquote><br />
Euer Hochwohlgeboren wollen mir umgehend telegraphieren, ob Ihrer Ansicht nach klare Stellungnahme Montenegros dadurch zu erreichen wäre, daß wir ihm neuerlich gewisse Vorteile in Aussicht stellen oder durch ein kategorisches AutAut, wie es Militärattaché ins Auge gefaßt hat.</blockquote><br />
<br />
<br />
<hr><br />
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<br />
<references/><br />
<br />
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<hr><br />
[[Main Page | WWI Archive]] > [[Die Österreichisch-Ungarischen Dokumente zum Kriegsausbruch|Dokumente zum Kriegsausbruch]] > '''III, 48. Graf Berchtold an Herrn Otto in Cetinje, 30. Juli 1914'''<br />
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<hr />
<div>[[Main Page | WWI Archive]] > [[Die Österreichisch-Ungarischen Dokumente zum Kriegsausbruch|Dokumente zum Kriegsausbruch]] > '''III, 47. Herr Otto an Grafen Berchtold, 30. Juli 1914'''<br />
<hr><br />
<br />
<br />
Telegramm Nr. 199<br />
<br />
<br />
<p align="right"><br />
C e t i n j e , den 30. Juli 1914&nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp;<br><br />
Cattaro, Aufg. 9 Uhr 30 M. p. m.&nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp;<br><br />
Eingetr. 9 Uhr · / . a. m. 31./7.&nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp;</p><br />
<br />
<br />
<blockquote><br />
Mein Telegramm Nr. 199 von heute geheim<ref>Vgl. III, Nr. 22. (Zurück)</ref>.<br />
</blockquote><br />
<blockquote><br />
Mit soeben eingetroffener, morgen von Cattaro abgehender Note fragt hiesige Regierung formell an, ob wir mit dem Kriege gegen Serbien Eroberungsabsichten verbinden.</blockquote><br />
<br />
<br />
<hr><br />
<br />
<br />
<references/><br />
<br />
<br />
<hr><br />
[[Main Page | WWI Archive]] > [[Die Österreichisch-Ungarischen Dokumente zum Kriegsausbruch|Dokumente zum Kriegsausbruch]] > '''III, 47. Herr Otto an Grafen Berchtold, 30. Juli 1914'''<br />
<hr></div>Hirgenhttps://wwi.lib.byu.edu/index.php?title=III,_46._Graf_Sz%C3%A1p%C3%A1ry_an_Grafen_Berchtold,_30._Juli_1914&diff=7544III, 46. Graf Szápáry an Grafen Berchtold, 30. Juli 19142009-04-21T04:43:10Z<p>Hirgen: </p>
<hr />
<div>[[Main Page | WWI Archive]] > [[Die Österreichisch-Ungarischen Dokumente zum Kriegsausbruch|Dokumente zum Kriegsausbruch]] > '''III, 46. Graf Szápáry an Grafen Berchtold, 30. Juli 1914'''<br />
<hr><br />
<br />
<br />
Telegramm Nr. 181<br />
<br />
<br />
<p align="right"><br />
P e t e r s b u r g , den 30. Juli 1914&nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp;<br><br />
Aufg. 1 Uhr · / . a. m.&nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp;<br><br />
Eingetr. 3 Uhr 15 M. p. m.&nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp;</p><br />
<br />
<br />
<center><br />
C h i f f r e </center> <br />
<br />
<br />
<blockquote><br />
Fortsetzung des Telegrammes Nr. 180 vom 29. d. M.<ref>Siehe III, Nr. 19. (Zurück)</ref>.<br />
</blockquote><br />
<blockquote><br />
Die sich häufenden Indizien diplomatischer und militärischer Natur ermöglichen es, nunmehr eine Vermutung über die von Herrn Sazonow beabsichtigte Taktik auszusprechen. Minister scheut den Krieg ebenso wie sein kaiserlicher Herr und sucht, ohne aus unserem serbischen Feldzug sofortige Konsequenz zu ziehen, uns die Früchte desselben, wenn möglich ohne Krieg, streitig machen zu können, sollte es aber zum Krieg kommen, in denselben besser als jetzt gerüstet einzutreten. Durch eine von friedlichen Erklärungen begleitete, scheinbar nur gegen ÖsterreichUngarn gerichtete, zugleich Rumänien eine Rückendeckung bietende Mobilisierung soll Deutschland tunlichst ausgeschaltet, auf ÖsterreichUngarn in der serbischen Kampagne möglichst gedrückt und, sobald unsere Operationen zu einem Erfolg geführt haben, die Rettung Serbiens durch Rußland vorgenommen werden. Sollten die übrigen Balkanstaaten sich rühren und aus unserem Vorgehen Profit ziehen wollen, würde Rumänien zum Schutze des Bukarester Friedens vorgeschoben. Wollte ÖsterreichUngarn hiegegen Stellung nehmen, könnte es zum europäischen Kriege mit Rumänien auf russischer Seite kommen. Wollten aber ÖsterreichUngarn und Deutschland aus der russischen Mobilisierung schon jetzt die Konsequenzen ableiten und einen militärischen Vorsprung Rußlands nicht aufkommen lassen, stünde das friedliche Rußland als angegriffen da und hätte mehr Aussicht, auf diese Weise Frankreich und vielleicht sogar England mitzureißen, und unsere günstige moralische und militärische Situation in Europa würde geschädigt. Rußland umgeht die Klemme, die sich aus der Berechtigung unseres Vorgehens gegen Serbien ergibt, und wäre doch in der Lage, vielleicht sogar ohne Krieg zu führen, seine Balkaninteressen zu wahren.<br />
</blockquote><br />
<blockquote><br />
Unter Anführung solcher Konsiderationen dürfte Kaiser Nikolaus für die ihm gewiß wenig sympathische Mobilisierung gewonnen worden sein. Daß die militärischen Kreise eifrig am Werk sein dürften, diesen komplizierten politischen Kalkul wenn nur irgendmöglich auf eine einfachere Formel zu reduzieren und durch Stimmungmachen und Einwirkung auf den Kaiser im Wege falscher Nachrichten, sobald eine gewisse Kriegsbereitschaft erreicht ist, die Ereignisse nach Tunlichkeit zu präzipitieren, ist allerdings keineswegs ausgeschlossen.</blockquote><br />
<blockquote><br />
<br />
<br />
<hr><br />
<br />
<br />
<references/><br />
<br />
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<hr><br />
[[Main Page | WWI Archive]] > [[Die Österreichisch-Ungarischen Dokumente zum Kriegsausbruch|Dokumente zum Kriegsausbruch]] > '''III, 46. Graf Szápáry an Grafen Berchtold, 30. Juli 1914'''<br />
<hr></div>Hirgenhttps://wwi.lib.byu.edu/index.php?title=III,_45._Graf_Berchtold_an_Grafen_Sz%C3%A1p%C3%A1ry_in_Petersburg,_30._Juli_1914&diff=7543III, 45. Graf Berchtold an Grafen Szápáry in Petersburg, 30. Juli 19142009-04-21T04:42:40Z<p>Hirgen: </p>
<hr />
<div>[[Main Page | WWI Archive]] > [[Die Österreichisch-Ungarischen Dokumente zum Kriegsausbruch|Dokumente zum Kriegsausbruch]] > '''III, 45. Graf Berchtold an Grafen Szápáry in Petersburg, 30. Juli 1914'''<br />
<hr><br />
<br />
<br />
<center><br />
Graf Berchtold an Grafen Szápáry in Petersburg<ref>Vgl. die Fassung im Österreichischungarischen Rotbuch, Nr. 50. (Zurück) </ref></center><br />
<br />
<br />
Telegramm Nr. 202<br />
<br />
<br />
<p align="right"><br />
W i e n , den 30. Juli 1914&nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp;<br><br />
Chiffr. 1 Uhr 40 M. a. m. 31./7.&nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp;</p><br />
<br />
<br />
<blockquote><br />
Ich habe heute Herrn Schebeko zu mir bitten lassen, um ihm auseinanderzusetzen, daß — allem Anscheine nach — ein Mißverständnis über unsere letzte Konversation (28. Juli) vorliegen müsse, indem mir gemeldet worden sei, daß Herr Sazonow über meine glatte Ablehnung seiner Proposition bezüglich Aussprache mit Euer Exzellenz peinlich berührt sei, wie nicht minder darüber, daß kein Gedankenaustausch zwischen mir und Schebeko stattgefunden habe.<br />
</blockquote><br />
<blockquote><br />
Was ersteren Punkt anbelangt, hatte ich bereits Euer Exzellenz telegraphisch freigestellt, auch weiterhin etwa seitens Herrn Sazonows gewünschte Erläuterungen bezüglich der Note — welche übrigens durch den Kriegsausbruch überholt erscheint — zu geben. Es könne sich dies allerdings nur im Rahmen nachträglicher Aufklärungen bewegen, da es niemals in unserer Absicht gelegen war, von den Punkten der Note etwas abhandeln zu lassen.<br />
</blockquote><br />
<blockquote><br />
Auch hätte ich Euer Exzellenz ermächtigt, unsere speziellen Beziehungen zu Rußland mit Herrn Sazönow freundschaftlich zu besprechen. (Wie ich bei dieser Gelegenheit sicherstellen konnte, stammte die Anregung hiezu nicht von Herrn Sazonow, sondern war eine gesprächsweise fallengelassene Idee Herrn Schebekos.)<br />
</blockquote><br />
<blockquote><br />
Daß Herr Sazonow sich darüber beklagen konnte, es hätte kein Gedankenaustausch zwischen Herrn Schebeko und mir stattgefunden, muß auf einen Irrtum beruhen, da wir — Schebeko und ich — vor zwei Tagen nahezu drei Viertelstunden lang die aktuellen Fragen durchgesprochen hatten, was mir der Botschafter mit dem Bemerken bestätigte, er habe Herrn Sazonow in ausführlicher Weise über diese Unterredung referiert.<br />
</blockquote><br />
<blockquote><br />
Herr Schebeko führte dann aus, warum man in St. Petersburg unser Vorgehen gegen Serbien mit solcher Besorgnis betrachte. Wir seien eine Großmacht, die gegen den kleinen serbischen Staat vorgehe, ohne daß man in St. Petersburg etwas darüber wisse, was wir mit demselben vorhätten, ob wir dessen Souveränität tangieren, ihn ganz niederwerfen oder gar zertreten wollten. Durch historische und andere Bande mit Rußland verbunden, könne letzterem das weitere Schicksal Serbiens nicht gleichgültig sein. Man habe sich in St. Petersburg angelegen sein lassen, mit allem Nachdruck auf Belgrad einzuwirken, daß es alle unsere Forderungen erfülle, allerdings zu einer Zeit, wo man noch nicht wissen konnte, w a s für Forderungen wir nachmals gestellt. Aber selbst bezüglich dieser Forderungen würde man alles einsetzen, um wenigstens das mögliche durchzubringen.<br />
</blockquote><br />
<blockquote><br />
Ich erinnerte den Botschafter daran, daß wir wiederholt betont hätten, wir wollten keine Eroberungspolitik in Serbien treiben, auch dessen Souveränität nicht antasten, bloß einen Zustand herstellen, der uns Sicherheit biete gegen Beunruhigung seitens Serbiens. Hieran knüpfte ich eine längere Erörterung unseres unleidlichen Verhältnisses zu Serbien. Auch gab ich Herrn Schebeko deutlich zu verstehen, in welch hohem Maße die russische Diplomatie an diesen Zuständen schuld sei, was er durchaus nicht ableugnete, nur seinen Minister diesfalls in Schutz nahm und als Antagonisten einer solchen Politik hinstellte.<br />
</blockquote><br />
<blockquote><br />
Im weiteren Verlaufe unserer Unterredung erwähnte ich die nunmehr zu meiner Kenntnis gelangte russische Mobilisierung. Nachdem sich dieselbe auf die Militärbezirke Odessa, Kiew, Moskau und Kasan beschränke, trage dieselbe einen hostilen Charakter gegen die Monarchie. Was der Grund hievon sei, wisse ich nicht, da ja gar kein Streitfall zwischen uns und Rußland existiere. ÖsterreichUngarn habe ausschließlich gegen Serbien mobilisiert, gegen Rußland nicht, was allein aus dem Umstande zu ersehen sei, daß das I., X. und XI. Korps nicht mobilisiert worden seien. Bei dem Umstande jedoch, daß Rußland offensichtlich gegen uns mobilisiere, müßten auch wir unsere Mobilisierung erweitern, wobei ich jedoch ausdrücklich erwähnen wolle, daß diese Maßnahme selbstverständlich keinen feindseligen Charakter gegen Rußland trage und lediglich als die notwendige Gegenmaßnahme gegen die russische Mobilisierung zu betrachten sei. </blockquote><br />
<blockquote><br />
Ich bat Herrn Schebeko, dies nach Hause zu melden, was er mir zusagte.<br />
Vorstehendes zu Euer Exzellenz Orientierung und Regelung Ihrer Sprache.</blockquote><br />
<br />
<br />
<hr><br />
<br />
<br />
<references/><br />
<br />
<br />
<hr><br />
[[Main Page | WWI Archive]] > [[Die Österreichisch-Ungarischen Dokumente zum Kriegsausbruch|Dokumente zum Kriegsausbruch]] > '''III, 45. Graf Berchtold an Grafen Szápáry in Petersburg, 30. Juli 1914'''<br />
<hr></div>Hirgenhttps://wwi.lib.byu.edu/index.php?title=III,_44._Graf_Berchtold_an_Grafen_Sz%C3%A1p%C3%A1ry_in_Petersburg,_30._Juli_1914&diff=7542III, 44. Graf Berchtold an Grafen Szápáry in Petersburg, 30. Juli 19142009-04-21T04:42:10Z<p>Hirgen: </p>
<hr />
<div>[[Main Page | WWI Archive]] > [[Die Österreichisch-Ungarischen Dokumente zum Kriegsausbruch|Dokumente zum Kriegsausbruch]] > '''III, 44. Graf Berchtold an Grafen Szápáry in Petersburg, 30. Juli 1914'''<br />
<hr><br />
<br />
<br />
<center><br />
Graf Berchtold an Grafen Szápáry in Petersburg<ref>Vgl. die Fassung im Österreichischungarischen Rotbuch, Nr. 49. (Zurück)</ref></center><br />
<br />
<br />
Telegramm Nr. 198<br />
<br />
<br />
<p align="right"><br />
W i e n , den 30. Juli 1914&nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp;<br><br />
Chiffr. 1 Uhr 20 M. p. m.&nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp;</p><br />
<br />
<br />
<center><br />
C h i f f r e </center><br />
<br />
<br />
<blockquote><br />
Aus Euer Exzellenz Telegramm Nr. 176 vom 29. Juli<ref>Siehe III, Nr. 17. (Zurück)</ref> ersehe ich, daß Herr Sazonow meine Antwort betreffs seiner Proposition zur Fortführung der mit Euer Exzellenz eingeleiteten Konversation möglicherweise mißverstanden hat. <br />
</blockquote><br />
<blockquote><br />
Ich bin selbstverständlich nach wie vor bereit, die einzelnen Punkte unserer übrigens durch die Ereignisse bereits überholten, an Serbien gerichteten Note durch Euer Exzellenz Herrn Sazonow zu erläutern. Auch würde ich einen besonderen Wert darauf legen, bei dieser Gelegenheit der mir durch Herrn Schebeko verdolmetschten Anregung des russischen Ministers des Äußern entsprechend auch die unsere Beziehungen zu Rußland direkt betreffenden Fragen einer freundschaftlichen und vertrauensvollen Aussprache zu unterziehen, wovon eine Behebung der in diesem Belange bedauerlicherweise bestehendem Unklarheiten und Sicherstellung der so wünschenswerten friedlichen Entwicklung unserer Nachbarverhältnisse zu erhoffen wäre.<br />
</blockquote><br />
<blockquote><br />
Euer Exzellenz wollen Herrn Sazonow v o n s i c h a u s fragen, welche Belange der Herr Minister dieser Konversation zugrunde legen würde, eventuell auch auf eine unverbindliche, allgemein gehaltene Erörterung, die natürlich jeden Gegensatz zu russischen Interessen a limine ausschalten müßte, eingehen und die Bereitwilligkeit aussprechen, mir hierüber Meldung zu erstatten.<br />
</blockquote><br />
<blockquote><br />
Bitte sich, sofort, vielleicht in Verbindung mit der Ihnen mit Telegramm Nr. 199 vom 30. d. M.<ref>Siehe III, Nr. 29, 2. (Zurück) </ref>aufgetragenen Mitteilung an Herrn Sazonow, auch in vorstehendem Sinne vernehmen zu lassen und mir das Ergebnis umgehend zu melden.</blockquote><br />
<br />
<br />
<hr><br />
<br />
<br />
<references/><br />
<br />
<br />
<hr><br />
[[Main Page | WWI Archive]] > [[Die Österreichisch-Ungarischen Dokumente zum Kriegsausbruch|Dokumente zum Kriegsausbruch]] > '''III, 44. Graf Berchtold an Grafen Szápáry in Petersburg, 30. Juli 1914'''<br />
<hr></div>Hirgenhttps://wwi.lib.byu.edu/index.php?title=III,_43._Graf_Mensdorff_an_Grafen_Berchtold,_30._Juli_1914&diff=7541III, 43. Graf Mensdorff an Grafen Berchtold, 30. Juli 19142009-04-21T04:41:39Z<p>Hirgen: </p>
<hr />
<div>[[Main Page | WWI Archive]] > [[Die Österreichisch-Ungarischen Dokumente zum Kriegsausbruch|Dokumente zum Kriegsausbruch]] > '''III, 43. Graf Mensdorff an Grafen Berchtold, 30. Juli 1914'''<br />
<hr><br />
<br />
<br />
Telegramm Nr. 122<br />
<br />
<br />
<p align="right"><br />
L o n d o n , den 30. Juli 1914&nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp;<br><br />
Aufg. 10 Uhr · / . p. m.&nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp;<br><br />
Eingetr. 11 Uhr 30 M. a. m. 31./7.&nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp;</p><br />
<br />
<br />
<center><br />
C h i f f r e</center><br />
<br />
<br />
<blockquote><br />
Mein deutscher Kollege, sehr beunruhigt und aufgeregt, sagte mir, er sehe letzte Hoffnung, Weltkrieg zu verhüten, wenn die k. u. k. Regierung die Suggestion annimmt, via Berlin mit Petersburg zu verhandeln. ÖsterreichUngarn sollte sich mit bisheriger Besetzung serbischen Gebietes als Pfand begnügen und seine Bedingungen stellen, über welche mit Rußland verhandelt werden könnte. Am besten, neue Bedingungen aufstellen und nicht auf Ultimatum zurückkommen, was nur zu irritierenden Rekriminationen Anlaß geben würde. Diesmal hätte man sich in Berlin ebenso wie in Wien verrechnet, in der Annahme, Rußland würde nicht eingreifen. Es sei nur mehr ein letzter Hoffnungsstrahl, Europa vor Katastrophe des allgemeinen Krieges zu bewahren. Sir Edward Grey habe ihm in freundschaftlichster Weise, aber ganz klar zu verstehen gegeben, daß, wenn Frankreich in den Krieg gezogen würde, englische Flotte sogleich eingreift.</blockquote><br />
<br />
<br />
<hr><br />
[[Main Page | WWI Archive]] > [[Die Österreichisch-Ungarischen Dokumente zum Kriegsausbruch|Dokumente zum Kriegsausbruch]] > '''III, 43. Graf Mensdorff an Grafen Berchtold, 30. Juli 1914'''<br />
<hr></div>Hirgenhttps://wwi.lib.byu.edu/index.php?title=III,_42._Graf_Mensdorff_an_Grafen_Berchtold,_30._Juli_1914&diff=7540III, 42. Graf Mensdorff an Grafen Berchtold, 30. Juli 19142009-04-21T04:41:08Z<p>Hirgen: </p>
<hr />
<div>[[Main Page | WWI Archive]] > [[Die Österreichisch-Ungarischen Dokumente zum Kriegsausbruch|Dokumente zum Kriegsausbruch]] > '''III, 42. Graf Mensdorff an Grafen Berchtold, 30. Juli 1914'''<br />
<hr><br />
<br />
<br />
Telegramm Nr. 121<br />
<br />
<br />
<p align="right"><br />
L o n d o n , den 30. Juli 1914&nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp;<br><br />
Aufg. 10 Uhr · / . p. m.&nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp;<br><br />
Eingetr. 2 Uhr 30 M. p. m. 31./7.&nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp;</p><br />
<br />
<br />
<center><br />
C h i f f r e </center><br />
<br />
<br />
<blockquote><br />
Ich habe Sir E. Grey soeben gesprochen und ihn wieder auf den unbefriedigenden Charakter serbischer Note aufmerksam gemacht sowie mit größtem Nachdruck betont, daß wir ebenso wie Deutschland aufrichtigen Wunsch hegen, gute Beziehungen unter den Großmächten nicht gestört zu sehen. Auch daß wir durch niemand geschoben wurden, was er auch anerkennt. Seine Beurteilung der Lage ist sehr pessimistisch, und er meint, wir steuern einem allgemeinen Kriege entgegen. Meine Versicherungen, daß wir mit Serbien uns auseinanderzusetzen gezwungen sind, nicht aber einen Streit mit irgendeiner Großmacht haben, beantwortete er stets damit, daß es dann unbegreiflich sei, warum man in Wien absolut abgelehnt habe, glücklich begonnene Konversation zwischen Herrn Sazonow und Grafen Szápáry fortzusetzen, die wie ein Hoffnungsstrahl auf ganz Europa gewirkt hätte. Jetzt mobilisiere Rußland, morgen vielleicht Deutschland und Frankreich. Konversation zwischen Berlin und Petersburg schiene auch nicht günstigen Verlauf zu nehmen.<br />
</blockquote><br />
<blockquote><br />
Auf meine Bemerkung, ich rechne auf ihn, um in Petersburg zu beruhigen, erwiderte er, es würden ihm zwei entgegengesetzte Standpunkte angeraten: sich unbedingt auf Seite Rußlands und Frankreichs zu stellen, wodurch der Krieg verhindert werden könnte (ich warf ein, das würde wohl höchstens Gegenteil herbeiführen), oder zu erklären, daß England unter keiner Bedingung am Krieg Frankreichs und Rußlands teilnehmen würde. Letzteres, versicherte er mir, würde den Krieg auch nicht verhindern.<br />
</blockquote><br />
<blockquote><br />
Er sei stets mit Berlin in Verbindung und bemühe sich noch weiter im Interesse des Friedens. Um in Petersburg etwas zu erwirken, müsse er aber irgend etwas haben, wenn er mit leeren Händen käme und nur verlange, Rußland solle bei Seite stehen, bis wir mit Serbien abgerechnet haben, werde er nichts durchsetzen können.<br />
</blockquote><br />
<blockquote><br />
Ich verwies wieder ausführlich darauf, daß für uns die Austragung unserer Differenz mit Serbien eine Existenzfrage sei, für alle anderen höchstens Prestigefrage. Er meinte, er müsse mit Fakten rechnen, und wenn wir glaubten, Rußland würde Vernichtung Serbiens ruhig hinnehmen, so sei dies ein Irrtum; England kümmere nicht unser Kampf mit Serbien, nur dessen Rückwirkung auf das Verhältnis zwischen Großmächten. Wir hätten aber Konversation mit Petersburg abgebrochen und brächten auch den andern Mächten nichts, das sie in Petersburg verwerten könnten.<br />
</blockquote><br />
<blockquote><br />
Auf letzteren Punkt antwortet[e] ich, daß jetzt, wo der Krieg begonnen habe, es schwer für uns sei, irgend etwas zu sagen. Was könnten wir ihm denn zur Vermittlung in die Hand geben? Er erwiderte, er wolle lieber keine Anregung machen, nachdem sie bei uns wie eine unberufene Einmischung angesehen werden könnte. Ich bemerkte, alles von ihm Kommende würde stets bei uns mit Rücksicht und freundschaftlicher Sympathie aufgenommen werden. Ich drang aber nicht weiter, da eine Anregung vielleicht jetzt nicht erwünscht wäre. Im Laufe der Konversation konnte ich aber konstatieren, daß nach seiner Ansicht irgendeine Erklärung unsererseits, daß wir nach der Besetzung der Hauptstadt und eines Teiles des Landes als Pfand innehalten würden, falls Serbien unsere Forderungen befriedigt (etwa mit Garantie der Mächte, daß Serbien seine Versprechungen einhält), ihm das einzige Mittel schiene, den großen Konflikt zu verhüten. Er verwahrte sich aber ausdrücklich dagegen, irgendeine Suggestion zu machen. Staatssekretär sowie Tyrrell beurteilten Lage sehr ernst. Auch letzterer beklagt hauptsächlich den Abbruch unserer direkten Konversation mit Sazonow. Er meinte, Deutschland habe nicht sehr glücklich seine Besprechungen mit Petersburg begon[n]en. Sazonow sei entschlossen, unter keiner Bedingung die Rolle Iswolskys im Jahre 1909 zu spielen. Kaiser Nikolaus soll auch diesmal sehr aufgebracht sein.<br />
</blockquote><br />
<blockquote><br />
Bezüglich hiesiger Haltung wiederholt mir Tyrell, daß, wenn Frankreich in Aktion tritt, Stellung britischer Regierung sehr schwierig sein wird.<br />
</blockquote><br />
<blockquote><br />
Mein Eindruck ist der, daß man sich hier e i f r i g s t bemüht, Frieden zu erhalten und jedem Versuch dahin vollste Unterstützung angedeihen lassen wird, auch uns sehr weitgehende Satisfaktion und Garantien für die Zukunft gegenüber Serbien zu verschaffen bestrebt wäre, wenn, wozu es vielleicht jetzt zu spät ist, wir irgendeine Erklärung bezüglich künftiger Existenz Serbiens als unabhängiger Staat geben könnten, die für Rußland irgendwie akzeptabel wäre.</blockquote><br />
<br />
<br />
<hr><br />
[[Main Page | WWI Archive]] > [[Die Österreichisch-Ungarischen Dokumente zum Kriegsausbruch|Dokumente zum Kriegsausbruch]] > '''III, 42. Graf Mensdorff an Grafen Berchtold, 30. Juli 1914'''<br />
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<hr />
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<hr><br />
<br />
<br />
Telegramm Nr. 141<br />
<br />
<br />
<p align="right"><br />
P a r i s , den 30. Juli 1914&nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp;<br><br />
Aufg. 11 Uhr 30 M. p. m.&nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp;<br><br />
Eingetr. 9 Uhr · / . a. m. 31./7.&nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp;<br><br />
<br />
<br />
<center><br />
C h i f f r e </center><br />
<br />
<br />
<blockquote><br />
Serbien.<br />
</blockquote><br />
<blockquote><br />
Es ist hier vielfach Ansicht verbreitet, daß wir Wiedereroberung Sandschaks anstreben. Dies würde, sagt man, für Rußland Krieg bedeuten.<br />
</blockquote><br />
<blockquote><br />
Ich werde von Regierungskreisen und anderen Politikern vielfach gedrängt, irgend welche beruhigende Aufklärungen über unsere Absichten abzugeben, die den russischen Alarmnachrichten gegenüber verwertet werden könnten.<br />
</blockquote><br />
<blockquote><br />
Hauptbesorgnis hier: Sandschak, Annexion gewisser serbischer Distrikte, Antasten staatlicher Unabhängigkeit, Protektorat über Serbien.<br />
</blockquote><br />
<blockquote><br />
Viele Leute hier, auch in Regierungskreisen, wünschen Frieden und möchten Argumente haben, die sie russischen und hiesigen Hetzereien entgegenstellen können.<br />
</blockquote><br />
<br />
<br />
<hr><br />
[[Main Page | WWI Archive]] > [[Die Österreichisch-Ungarischen Dokumente zum Kriegsausbruch|Dokumente zum Kriegsausbruch]] > '''III, 41. Graf Szécsen an Grafen Berchtold, 30. Juli 1914'''<br />
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<hr />
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<hr><br />
<br />
<br />
Telegramm Nr. 139<br />
<br />
<br />
<p align="right"><br />
P a r i s , den 30. Juli 1914&nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp;<br><br />
Aufg. 11 Uhr 30 M. p. m.&nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp;<br><br />
Eingetr. 9 Uhr • / . a. m. 31./7.&nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp;</p><br />
<br />
<br />
<center><br />
C h i f f r e </center><br />
<br />
<br />
<blockquote><br />
Serbien.<br />
</blockquote><br />
<blockquote><br />
Hatte heute lange Unterredung mit Herrn Viviani, der sich friedlich und versöhnlich äußerte und meine eingehenden Ausführungen über Haltung Serbiens, die Ursachen, warum wir Antwort Herrn Pašic nicht akzeptieren konnten, sehr aufmerksam anhörte.<br />
</blockquote><br />
<blockquote><br />
Seine Hauptthese war, man wisse jetzt nicht, was wir wollen, und so sei jeder Vermittlung der Weg versperrt. Ich antwortete, wir hätten Serbien unsere Forderungen sehr deutlich mitgeteilt, nachdem sie nicht erfüllt wurden, sei aber der Kriegszustand eingetreten.<br />
</blockquote><br />
<blockquote><br />
Als persönliche Ansicht fügte ich bei, daß, wenn Serbien geneigt wäre, nachzugeben, es leicht Mittel finden könne, um in Wien anzufragen, welche Bedingungen wir jetzt stellen.<br />
</blockquote><br />
<blockquote><br />
Was geschieht aber mit Rußland? frug Ministerpräsident. Ich sagte, wir hätten von Rußland nichts verlangt und wünschten nur, daß es sich nicht einmische.<br />
</blockquote><br />
<blockquote><br />
Minister meinte, man müsse trachten, eine Lösung zu finden, die Rußland eine Demütigung erspare. Er kam auf englischen Vorschlag der Beratung der vier Botschafter zurück. Ich antwortete, derselbe sei bisher nicht sehr klar.<br />
</blockquote><br />
<blockquote><br />
Minister dementierte entschieden hiesige Zeitungsnachrichten über französische Mobilisierung. Ich wies auf diesbezügliches, von Rußland gegebenes Beispiel hin, dessen mögliche Folgen Minister als sehr gefährlich bezeichnete.<br />
</blockquote><br />
<blockquote><br />
Ich sagte, es wäre sehr nützlich, wenn Rußland Mobilisierung nicht fortsetzen und diesbezüglich beruhigende Erklärungen abgeben würde.<br />
</blockquote><br />
<blockquote><br />
Minister meinte, Rußland müßte früher darüber beruhigt werden, daß wir Serbien nicht vernichten wollen. </blockquote><br />
<br />
<br />
<hr><br />
[[Main Page | WWI Archive]] > [[Die Österreichisch-Ungarischen Dokumente zum Kriegsausbruch|Dokumente zum Kriegsausbruch]] > '''III, 40. Graf Szécsen an Grafen Berchtold, 30. Juli 1914'''<br />
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<hr />
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<hr><br />
<br />
<br />
Telegramm Nr. 137<br />
<br />
<br />
<p align="right"><br />
P a r i s , den 30. Juli 1914&nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp;<br><br />
Aufg. 11 Uhr 50 M. a. m.&nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp;<br><br />
Eingetr. 5 Uhr • / . p. m.&nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp;</p><br />
<br />
<br />
<center><br />
C h i f f r e </center><br />
<br />
<br />
<blockquote><br />
Zu Euer Exzellenz Telegramm Nr. 167 vom 28. d. M.<ref>Siehe II, Nr. 75. (Zurück)</ref>.<br />
</blockquote><br />
<blockquote><br />
Kann nur wiederholen, daß Baron Schoen hier auftraggemäß mitgeteilt hat, wir hätten in St. Petersburg erklärt, keine Eroberungsabsichten in Serbien zu haben.<br />
</blockquote><br />
<blockquote><br />
Deutscher Botschafter hat dieses Argument seither wiederholt verwendet. Die Nachricht ist, wenn auch nicht inoffizieller Form, in die Zeitungen gedrungen und wurde in denselben auf unsere früheren wiederholten Erklärungen, die Monarchie sei saturiert, hingewiesen.<br />
</blockquote><br />
<blockquote><br />
Ein Eingehen von diesem Standpunkte würde jedenfalls hier und auch in England denkbar schlechtesten Eindruck machen.</blockquote><br />
<br />
<br />
<hr><br />
<br />
<br />
<references/><br />
<br />
<br />
<hr><br />
[[Main Page | WWI Archive]] > [[Die Österreichisch-Ungarischen Dokumente zum Kriegsausbruch|Dokumente zum Kriegsausbruch]] > '''III, 39. Graf Szécsen an Grafen Berchtold, 30. Juli 1914'''<br />
<hr></div>Hirgenhttps://wwi.lib.byu.edu/index.php?title=III,_38._Herr_von_M%C3%A9rey_an_Grafen_Berchtold,_30._Juli_1914&diff=7536III, 38. Herr von Mérey an Grafen Berchtold, 30. Juli 19142009-04-21T04:38:52Z<p>Hirgen: </p>
<hr />
<div>[[Main Page | WWI Archive]] > [[Die Österreichisch-Ungarischen Dokumente zum Kriegsausbruch|Dokumente zum Kriegsausbruch]] > '''III, 38. Herr von Mérey an Grafen Berchtold, 30. Juli 1914'''<br />
<hr><br />
<br />
<br />
Telegramm Nr. 560<br />
<br />
<br />
<p align="right"><br />
R o m , den 30. Juli 1914&nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp;<br><br />
Aufg. 2 Uhr 30 M. a. m.&nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp;<br><br />
Eingetr. 9 Uhr • / . a. m.&nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp;</p><br />
<br />
<br />
<center><br />
C h i f f r e — G e h e i m</center><br />
<br />
<br />
<blockquote><br />
Spontan erörterte heute Minister des Äußern die Haltung Italiens im Falle eines europäischen Krieges.<br />
</blockquote><br />
<blockquote><br />
Da der Dreibund rein defensiven Charakter habe, wir durch unser violentes Vorgehen gegen Serbien die europäische Konflagration provoziert und überdies uns nicht mit hiesiger Regierung vorher ins Einvernehmen gesetzt hätten, habe Italien k e i n e V e r p f l i c h t u n g , an dem Kriege teilzunehmen. Damit sei aber nicht gesagt, daß Italien bei Eintritt dieser Eventualität sich nicht die Frage stellen werde, ob es seinen Interessen besser entspreche, sich militärisch an unsere Seite zu stellen oder neutral zu bleiben. Er persönlich neige mehr der ersteren Alternative zu und halte dieselbe auch für die wahrscheinlichere, vorausgesetzt, daß Italiens Interessen am Balkan dabei gewahrt werden, und daß wir nicht dort Veränderungen anstreben, welche uns eine Vormachtstellung — zum Schaden Italiens — einräumen würden.</blockquote><br />
<br />
<br />
<hr><br />
[[Main Page | WWI Archive]] > [[Die Österreichisch-Ungarischen Dokumente zum Kriegsausbruch|Dokumente zum Kriegsausbruch]] > '''III, 38. Herr von Mérey an Grafen Berchtold, 30. Juli 1914'''<br />
<hr></div>Hirgenhttps://wwi.lib.byu.edu/index.php?title=III,_37._Herr_von_M%C3%A9rey_an_Grafen_Berchtold,_30._Juli_1914&diff=7535III, 37. Herr von Mérey an Grafen Berchtold, 30. Juli 19142009-04-21T04:38:27Z<p>Hirgen: </p>
<hr />
<div>[[Main Page | WWI Archive]] > [[Die Österreichisch-Ungarischen Dokumente zum Kriegsausbruch|Dokumente zum Kriegsausbruch]] > '''III, 37. Herr von Mérey an Grafen Berchtold, 30. Juli 1914'''<br />
<hr><br />
<br />
<br />
Telegramm Nr. 557<br />
<br />
<br />
<p align="right"><br />
R o m , den 30. Juli 1914&nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp;<br><br />
Aufg. 1 Uhr • / . a. m.&nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp;<br><br />
Eingetr. 9 Uhr • / . a. m.&nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp;</p><br />
<br />
<br />
<center><br />
C h i f f r e — S t r e n g v e r t r a u l i c h </center><br />
<br />
<br />
<blockquote><br />
Heute aus Fiuggi zurückgekehrter deutscher Botschafter suchte mich auf. In seinen Äußerungen fielen mir zwei kritische Bemerkungen auf:<br />
</blockquote><br />
<blockquote><br />
1. Wir kämen mit allem zu spät, mit der Untersuchung, mit der Übergabe der Note in Belgrad, mit deren Mitteilung in Rom und jetzt mit der Mobilisierung und dem Losschlagen.<br />
</blockquote><br />
<blockquote><br />
2. Man sei sich in Berlin eigentlich über das Ziel unserer Aktion nicht im Klaren. Solange wir nämlich nicht Serbien ganz oder teilweise annektieren, werde auch das durch eine Niederlage geschwächte Serbien in der Lage sein, zu agitieren, geheime Vereine zu gründen, Attentate zu inszenieren etc.</blockquote><br />
<br />
<br />
<hr><br />
[[Main Page | WWI Archive]] > [[Die Österreichisch-Ungarischen Dokumente zum Kriegsausbruch|Dokumente zum Kriegsausbruch]] > '''III, 37. Herr von Mérey an Grafen Berchtold, 30. Juli 1914'''<br />
<hr></div>Hirgenhttps://wwi.lib.byu.edu/index.php?title=III,_36._Herr_von_M%C3%A9rey_an_Grafen_Berchtold,_30._Juli_1914&diff=7534III, 36. Herr von Mérey an Grafen Berchtold, 30. Juli 19142009-04-21T04:37:54Z<p>Hirgen: </p>
<hr />
<div>[[Main Page | WWI Archive]] > [[Die Österreichisch-Ungarischen Dokumente zum Kriegsausbruch|Dokumente zum Kriegsausbruch]] > '''III, 36. Herr von Mérey an Grafen Berchtold, 30. Juli 1914'''<br />
<hr><br />
<br />
<br />
Telegramm Nr. 554<br />
<br />
<br />
<p align="right"><br />
R o m , den 30. Juli 1914&nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp;<br><br />
Aufg, 1 Uhr • / . a. m.&nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp;<br><br />
Eingetr. 9 Uhr • / . a. m.&nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp;</p><br />
<br />
<br />
<center><br />
C h i f f r e — G e h e i m</center><br />
<br />
<br />
<blockquote><br />
Kompensation.<br />
</blockquote><br />
<blockquote><br />
Unter eindringlicher Betonung streng geheimen Charakters meiner Mitteilung habe ich Marquis San Giuliano heute von der Erklärung des Herzogs Avarna, von der Antwort Euer Exzellenz bezüglich Frage der Territorialerwerbungen und von Hochderen Standpunkt bezüglich der Kompensationsfrage samt der daran geknüpften Erwartung mündlich, aber ganz exakt in Kenntnis gesetzt.<br />
</blockquote><br />
<blockquote><br />
Der Minister, welcher sich Sache mit Schlagworten notierte, sagte, er müsse, da es sich um schwerwiegende und delikate Angelegenheit handle, dieselbe überlegen und mit Ministerpräsidenten besprechen, bevor er antworte.<br />
</blockquote><br />
<blockquote><br />
Hiebei bemerkte er neuerlich (unter dem Vorwande, daß er jetzt nach der Kur leidend sei), diese Frage sollte in Wien verhandelt werden.</blockquote><br />
<br />
<br />
<hr><br />
[[Main Page | WWI Archive]] > [[Die Österreichisch-Ungarischen Dokumente zum Kriegsausbruch|Dokumente zum Kriegsausbruch]] > '''III, 36. Herr von Mérey an Grafen Berchtold, 30. Juli 1914'''<br />
<hr></div>Hirgenhttps://wwi.lib.byu.edu/index.php?title=III,_35._Graf_Berchtold_an_Grafen_M%C3%A9rey_in_Rom,_30._Juli_1914&diff=7533III, 35. Graf Berchtold an Grafen Mérey in Rom, 30. Juli 19142009-04-21T04:37:15Z<p>Hirgen: </p>
<hr />
<div>[[Main Page | WWI Archive]] > [[Die Österreichisch-Ungarischen Dokumente zum Kriegsausbruch|Dokumente zum Kriegsausbruch]] > '''III, 35. Graf Berchtold an Grafen Mérey in Rom, 30. Juli 1914'''<br />
<hr><br />
<br />
<br />
Telegramm Nr. 908<br />
<br />
<br />
<p align="right"><br />
W i e n , den 30. Juli 1914&nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp;<br><br />
Chiffr. 2 Uhr a. m. 31./7.&nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp;</p><br />
<br />
<br />
<center><br />
C h i f f r e </center><br />
<br />
<br />
<blockquote><br />
Graf Szögyény telegraphiert unterm 30. Juli 1. J. wie folgt:<br><br />
(Telegramm aus Berlin vom 30. Juli. 1914, Nr. 328.)<ref>Siehe III, Nr. 32. (Zurück)</ref>.<br><br />
»Während ich . . .« bis »Regierung anzuschließen«.<br><br />
Ich ersuche Euer Exzellenz, mir Ihre Anschauung in Betreff der im vorstehenden geschilderten Haltung Italiens gegenüber der Kompensationsfrage wie bezüglich seiner Bundespflichten mitteilen und sich darüber äußern zu wollen, ob beziehungsweise in welcher Weise Sie eine Lösung dieser hochaktuellen Frage für möglich halten.</blockquote><br />
<br />
<br />
<hr><br />
<br />
<br />
<references/><br />
<br />
<br />
<hr><br />
[[Main Page | WWI Archive]] > [[Die Österreichisch-Ungarischen Dokumente zum Kriegsausbruch|Dokumente zum Kriegsausbruch]] > '''III, 35. Graf Berchtold an Grafen Mérey in Rom, 30. Juli 1914'''<br />
<hr></div>Hirgenhttps://wwi.lib.byu.edu/index.php?title=III,_34._Graf_Sz%C3%B6gy%C3%A9ny_an_Grafen_Berchtold,_30._Juli_1914&diff=7532III, 34. Graf Szögyény an Grafen Berchtold, 30. Juli 19142009-04-21T04:36:45Z<p>Hirgen: </p>
<hr />
<div>[[Main Page | WWI Archive]] > [[Die Österreichisch-Ungarischen Dokumente zum Kriegsausbruch|Dokumente zum Kriegsausbruch]] > '''III, 34. Graf Szögyény an Grafen Berchtold, 30. Juli 1914'''<br />
<hr><br />
<br />
<br />
Telegramm Nr. 331<br />
<br />
<br />
<p align="right"><br />
B e r l i n , den 30. Juli 1914&nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp;<br><br />
Aufg. 7 Uhr 40 M. p. m.&nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp;<br><br />
Eingetr. 10 Uhr 20 M. p. m.&nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp;</p><br />
<br />
<br />
<center><br />
C h i f f r e — S t r e n g g e h e i m </center><br />
<br />
<br />
<blockquote><br />
K. u. k. Militärattaché hat soeben über eine sehr wichtige Unterredung mit deutschem Generalstabschef an Baron Conrade Telegramm abgesendet, laut welches Graf Moltke uns dringend die sofortige allgemeine Mobilisierung anrät.</blockquote><br />
<br />
<br />
<hr><br />
[[Main Page | WWI Archive]] > [[Die Österreichisch-Ungarischen Dokumente zum Kriegsausbruch|Dokumente zum Kriegsausbruch]] > '''III, 34. Graf Szögyény an Grafen Berchtold, 30. Juli 1914'''<br />
<hr></div>Hirgenhttps://wwi.lib.byu.edu/index.php?title=III,_33._Graf_Sz%C3%B6gy%C3%A9ny_an_Grafen_Berchtold,_30._Juli_1914&diff=7531III, 33. Graf Szögyény an Grafen Berchtold, 30. Juli 19142009-04-21T04:36:11Z<p>Hirgen: </p>
<hr />
<div>[[Main Page | WWI Archive]] > [[Die Österreichisch-Ungarischen Dokumente zum Kriegsausbruch|Dokumente zum Kriegsausbruch]] > '''III, 33. Graf Szögyény an Grafen Berchtold, 30. Juli 1914'''<br />
<hr><br />
<br />
<br />
Telegramm Nr. 330<br />
<br />
<br />
<p align="right"><br />
B e r l i n , den 30. Juli 1914&nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp;<br><br />
Aufg. 7 Uhr 15 M. p. m.&nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp;<br><br />
Eingetr. 10 Uhr • / . p. m.&nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp;</p><br />
<br />
<br />
<center><br />
C h i f f r e </center><br />
<br />
<br />
<blockquote><br />
Zu meinem Telegramm Nr. 327 von heute<ref>Vgl. III, Nr. 31. (Zurück)</ref>.<br />
Nach erstem Absatz soll es nicht heißen »in Verhandlungen mit Serbien einzutreten«, sondern »mit den M ä c h t e n einzutreten«.<br />
</blockquote><br />
<br />
<br />
<hr><br />
<br />
<br />
<references/><br />
<br />
<br />
<hr><br />
[[Main Page | WWI Archive]] > [[Die Österreichisch-Ungarischen Dokumente zum Kriegsausbruch|Dokumente zum Kriegsausbruch]] > '''III, 33. Graf Szögyény an Grafen Berchtold, 30. Juli 1914'''<br />
<hr></div>Hirgenhttps://wwi.lib.byu.edu/index.php?title=III,_32._Graf_Sz%C3%B6gy%C3%A9ny_an_Grafen_Berchtold,_30._Juli_1914&diff=7530III, 32. Graf Szögyény an Grafen Berchtold, 30. Juli 19142009-04-21T04:35:39Z<p>Hirgen: </p>
<hr />
<div>[[Main Page | WWI Archive]] > [[Die Österreichisch-Ungarischen Dokumente zum Kriegsausbruch|Dokumente zum Kriegsausbruch]] > '''III, 32. Graf Szögyény an Grafen Berchtold, 30. Juli 1914'''<br />
<hr><br />
<br />
<br />
Telegramm Nr. 328<br />
<br />
<br />
<p align="right"><br />
B e r l i n , den 30. Juli 1914&nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp;<br><br />
Aufg. 5 Uhr 30 M. p. m.&nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp;<br><br />
Eingetr. 7 Uhr 20 M. p. m.&nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp;</p><br />
<br />
<br />
<center><br />
C h i f f r e — S t r e n g g e h e i m</center><br />
<br />
<br />
<blockquote><br />
Während ich bis vor kurzem noch bei allen maßgebenden hiesigen Kreisen größte Ruhe bezüglich der Eventualität eines europäischen Konfliktes konstatieren konnte, muß ich gestehen, daß ich nunmehr das Gefühl habe, daß in den allerletzten Tagen eine nicht nur auf die größere Aktualität der Frage zurückzuführende Nervosität dieselben ergriffen hat.<br />
</blockquote><br />
<blockquote><br />
Der Grund dieses Umschwunges der hiesigen Stimmung liegt unbedingt in der durch meine telegraphische Berichterstattung bereits gemeldeten begründeten Angst, daß Italien seine Bündnisverpflichtungen im allgemeinen Konflikt dem Dreibund gegenüber nicht einhalten werde, ja sogar, daß seine allgemeine Haltung uns gegenüber eine direkt zweifelhafte sein könnte.<br />
</blockquote><br />
<blockquote><br />
Ist aber der Dreibund, so argumentiert die deutsche Regierung weiter, nicht als geschlossenes Ganzes zu betrachten, so würden unsere Chancen im großen Konfliktsfall bedeutend verschlechtert werden.<br />
</blockquote><br />
<blockquote><br />
Es müsse also Italien unbedingt dem Dreibund, und zwar als aktiver Faktor, erhalten bleiben.<br />
Deshalb rät man hier Euer Exzellenz auf das allerdringendste, in der Auslegung des Artikels VII des Dreibundvertrages möglichst »large« zu sein und Italien, was die Kompensationsfrage betrifft, größtmögliches Entgegenkommen zu bekunden, und so schnell als möglich zu erklären, daß man s o f o r t (im Sinne großzügigsten Entgegenkommens) auf Verhandlungen über die Auslegung des Artikels VII bei Anerkennung der Kompensationsverpflichtung einzugehen bereit ist. (Wobei selbstredend auch nach hiesiger Überzeugung von dem Trentino k e i n e Rede sein könne.)<br />
</blockquote><br />
<blockquote><br />
Dieser Wunsch Deutschlands beruht m e i n e r f e s t s t e h e n d e n A n s i c h t n a c h a b s o l u t n i c h t auf einem Abflauen seiner Bündnistreue Österreich¬Ungarn gegenüber, sondern einzig und allein auf der Überzeugung, daß Österreich¬Ungarn und Deutschland unbedingt Italien brauchen, um in den allgemeinen Konflikt mit Sicherheit eintreten zu können.<br />
</blockquote><br />
<blockquote><br />
Die mit Euer Exzellenz Telegramm Nr. 280 geheim vom 28. d. M.<ref>Siehe II, Nr. 87. (Zurück)</ref> anher bekanntgegebenen Zugeständnisse an Italien seien nach Meldungen des deutschen Botschafters in Rom von dem italienischen Kabinett als nicht genügend betrachtet worden.<br />
</blockquote><br />
<blockquote><br />
Wie mir der k. u. k. Militärattaché meldet, hat ihm Generalstabschef Graf Moltke in demselben Sinne betreffs der unbedingten Notwendigkeit eines sofortigen Verständnisses mit Italien gesprochen.<br />
</blockquote><br />
<blockquote><br />
Ich kann nicht umhin, mich in Betracht des großen Ernstes der Lage v o l l i n h a l t l i c h der vorberichteten Überzeugung der deutschen Regierung anzuschließen.<br />
</blockquote><br />
<br />
<br />
<hr><br />
<br />
<br />
<references/><br />
<br />
<br />
<hr><br />
[[Main Page | WWI Archive]] > [[Die Österreichisch-Ungarischen Dokumente zum Kriegsausbruch|Dokumente zum Kriegsausbruch]] > '''III, 32. Graf Szögyény an Grafen Berchtold, 30. Juli 1914'''<br />
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<hr />
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<hr><br />
<br />
<br />
Telegramm Nr. 327<br />
<br />
<br />
<p align="right"><br />
B e r l i n , den 30. Juli 1914&nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp;<br><br />
Aufg. 5 Uhr.15 M. p. m.&nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp;<br><br />
Eingetr. 8 Uhr •/. p. m.&nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp;</p><br />
<br />
<br />
<center><br />
C h i f f r e — G e h e i m</center><br />
<br />
<br />
<blockquote><br />
Staatssekretär hat, wie er mir sagt, Herrn von Tschirschky beauftragt, Euer Exzellenz mitzuteilen, daß laut eines Telegrammes Fürsten Lichnowskys Sir E. Grey das Ersuchen an die deutsche Regierung gestellt habe, Euer Exzellenz nahezulegen, nach eventueller Besetzung Belgrads und auch anderer strategischer Punkte Halt zu machen und in Verhandlungen mit Serbien einzutreten<ref>Vgl. III, Nr. 33. (Zurück) </ref>. <br />
</blockquote><br />
<blockquote><br />
Herr von Jagow sieht es vollkommen ein, daß nach unserer erfolgten Kriegserklärung und Mobilisierung unserer Armee wir eine militärische Genugtuung haben müssen, was durch die Besetzung in Serbien dann erlangt sei, so daß wir darauf nach seiner Ansicht in die Pourparlers eintreten könnten. </blockquote><br />
<br />
<br />
<hr><br />
<br />
<br />
<references/><br />
<br />
<br />
<hr><br />
[[Main Page | WWI Archive]] > [[Die Österreichisch-Ungarischen Dokumente zum Kriegsausbruch|Dokumente zum Kriegsausbruch]] > '''III, 31. Graf Szögyény an Grafen Berchtold, 30. Juli 1914'''<br />
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<hr />
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<hr><br />
<br />
<br />
Telegramm Nr. 325<br />
<br />
<br />
<p align="right"><br />
B e r l i n , den 30. Juli 1914&nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp;<br><br />
Aufg. 4 Uhr 15 M. a. m.&nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp;<br><br />
Eingetr. 9 Uhr • / . a. m.&nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp;</p><br />
<br />
<br />
<center><br />
C h i f f r e — G e h e i m</center><br />
<br />
<br />
<blockquote><br />
Serbien. <br />
</blockquote><br />
<blockquote><br />
Spät abends wurde mir aus dem Auswärtigen Amte mitgeteilt, daß die serbische Regierung in Rom und London erklärt hat, Serbien würde auch noch in den »beiden Punkten, die es nicht akzeptiert habe«, nachgeben. <br />
</blockquote><br />
<blockquote><br />
Herr von Tschirschky wurde noch heute abends telegraphisch beauftragt, mit Euer Exzellenz, selbstverständlich unter Berücksichtigung der erfolgten Kriegserklärung, über diese Proposition zu sprechen. <br />
</blockquote><br />
<br />
<br />
<hr><br />
[[Main Page | WWI Archive]] > [[Die Österreichisch-Ungarischen Dokumente zum Kriegsausbruch|Dokumente zum Kriegsausbruch]] > '''III, 30. Graf Szögyény an Grafen Berchtold, 30. Juli 1914'''<br />
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<hr />
<div>[[Main Page | WWI Archive]] > [[Die Österreichisch-Ungarischen Dokumente zum Kriegsausbruch|Dokumente zum Kriegsausbruch]] > '''III, 29. Graf Berchtold an die k. u. k. Botschafter in Berlin und Petersburg, 30. Juli 1914'''<br />
<hr><br />
<br />
<br />
<p align="right"><br />
W i e n , den 30. Juli 1914&nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp;<br><br />
Chiffr. 1 Uhr p. m. 30./7.&nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp;</p><br />
<br />
<br />
<blockquote><br />
Adresse:<br><br />
1. Graf S z ö g y é n y in Berlin, Nr. 293.<br><br />
2. Graf S z á p á r y in Petersburg, Nr. 199.</blockquote><br />
<br />
<br />
<center><br />
T e l e g r a m m i n Z i f f i r n<br />
<br />
<br />
I</center><br />
<br />
<br />
<blockquote><br />
Euer •/. Telegramm Nr. 320 erhalten<ref>Siehe III, Nr. 5 (Zurück)</ref>.<br />
</blockquote><br />
<blockquote><br />
Es schiene mir notwendig, daß Graf Pourtales beauftragt werde, Herrn Sazonow gegenüber darauf hinzuweisen, daß Graf Szápáry mit eingehenden Instruktionen für eine Aussprache mit dem russischen Minister versehen ist, die sich dahin zusammenfassen lassen, daß wir bei unserer Aktion gegen Serbien keinerlei territorialen Erwerb beabsichtigen und auch die selbständige Existenz des Königreiches ganz und gar nicht vernichten wollen.<br />
</blockquote><br />
<blockquote><br />
Unser Vorgehen richtet sich überhaupt nicht gegen das Serbentum, sondern gegen die uns bedrohende, von Belgrad ausgehende subversive Propaganda. Was die Bemerkung Herrn Sazonows über die Mobilisierung einer größeren Anzahl von Korps anbelangt, so ist zu relevieren, daß dieselbe ohne jede hostile Absicht gegen Rußland erfolgte, und einem Gegner gegenüber, der 400 000 Mann aufzubringen vermag, selbstverständlich ist.</blockquote><br />
<blockquote><br />
</blockquote><br />
<blockquote><br />
In diesem Sinne werde ich mich auch heute zu Herrn Schebeko aussprechen.<br />
</blockquote><br />
<br />
<br />
<center>2</center><br />
<br />
<br />
<blockquote><br />
Graf Szögyény telegraphiert vom 29. 1. M. wie folgt:<br />
</blockquote><br />
<blockquote><br />
(Telegramm aus Berlin Nr. 320 vom 29. 1. M.)<ref>Siehe III, Nr. 5 (Zurück)</ref><br />
</blockquote><br />
<blockquote><br />
Ich antworte hierauf wie folgt:<br />
</blockquote><br />
<br />
<br />
<center>(Telegramm sub I)</center><br />
<br />
<br />
<blockquote><br />
Vorstehendes zu Euer •/. Information und Regelung Ihrer Sprache; die Bemerkung wegen der Mobilisierung unserer Korps gegen Serbien wollen Euer •/. Herrn Sazonow gegenüber nur machen, wenn derselbe sich auch zu Euer •/. wie zu Grafen Pourtales äußern sollte.</blockquote><br />
<br />
<br />
<hr><br />
<br />
<br />
<references/><br />
<br />
<br />
<hr><br />
[[Main Page | WWI Archive]] > [[Die Österreichisch-Ungarischen Dokumente zum Kriegsausbruch|Dokumente zum Kriegsausbruch]] > '''III, 29. Graf Berchtold an die k. u. k. Botschafter in Berlin und Petersburg, 30. Juli 1914'''<br />
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<hr />
<div>[[Main Page | WWI Archive]] > [[Die Österreichisch-Ungarischen Dokumente zum Kriegsausbruch|Dokumente zum Kriegsausbruch]] > '''III, 28. Graf Berchtold an die k. u. k. Botschaften und Balkanmissionen, dann an die Gesandschaften im Haag, in Brüssel, Stockholm, Kopenhagen und Bern, 29. Juli 1914'''<br />
<hr><br />
<br />
<br />
Prot. Nr. 5839 — 5857<br />
<br />
<br />
<p align="right"><br />
W i e n , den 29. Juli 1914&nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp;<br><br />
Chiffr. 11 Uhr p. m.&nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp;</p><br />
<br />
<br />
<center><br />
T e l e g r a m m i n Z i f f e r n</center><br />
<br />
<br />
<blockquote><br />
Die europäische Öffentlichkeit nimmt vielfach an, daß die serbische Antwort eigentlich ein weitgehendes Entgegenkommen aufweist. Dieser falsche Eindruck ist darauf zurückzuführen, daß die serbische Regierung behufs Täuschung an die internationale Presse zunächst einen tendenziösen Auszug aus ihrer Antwortnote versendete. Erst gestern erschien der volle Text in »Times« und »Temps«, nachdem wir bereits vorgestern dem Korrespondenzbureau den ganzen Wortlaut der serbischen Antwort nebst kritischen Bemerkungen mitgeteilt hatten.<br />
</blockquote><br />
<blockquote><br />
Ersuche Euer : /. für tunlichste Verwertung und Verbreitung unseres Kommentars zur serbischen Note zu sorgen (Postweisung vom 28. 1.M.)<ref>Vgl. II, Nr. 96. </ref>.<br />
</blockquote><br />
<br />
<br />
<hr><br />
<br />
<br />
<references/><br />
<br />
<br />
<hr><br />
[[Main Page | WWI Archive]] > [[Die Österreichisch-Ungarischen Dokumente zum Kriegsausbruch|Dokumente zum Kriegsausbruch]] > '''III, 28. Graf Berchtold an die k. u. k. Botschaften und Balkanmissionen, dann an die Gesandschaften im Haag, in Brüssel, Stockholm, Kopenhagen und Bern, 29. Juli 1914'''<br />
<hr></div>Hirgenhttps://wwi.lib.byu.edu/index.php?title=III,_27._Erla%C3%9F_an_die_Signatarbotschaften_und_die_Balkanmissionen,_29._Juli_1914&diff=7525III, 27. Erlaß an die Signatarbotschaften und die Balkanmissionen, 29. Juli 19142009-04-21T04:32:59Z<p>Hirgen: </p>
<hr />
<div>[[Main Page | WWI Archive]] > [[Die Österreichisch-Ungarischen Dokumente zum Kriegsausbruch|Dokumente zum Kriegsausbruch]] > '''III, 27. Erlaß an die Signatarbotschaften und die Balkanmissionen, 29. Juli 1914'''<br />
<hr><br />
<br />
<br />
Prot. Nr. 5814 — 5822<br />
<br />
<br />
<p align="right"><br />
W i e n , den 29. Juli 1914&nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp;<br><br />
Chiffr. 11 Uhr p. m.&nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp;</p><br />
<br />
<br />
<center><br />
T e l e g r a m m i n Z i f f e r n</center><br />
<br />
<br />
<blockquote><br />
Graf Szögyény telegraphiert de dato Berlin, 28. Juli:<br />
</blockquote><br />
<blockquote><br />
Der englische Vermittlungsvorschlag, laut welchem Deutschland, Italien, England und Frankreich zu einer Konferenz in London zusammentreten sollten, um Mittel zur Beilegung der jetzigen Schwierigkeiten zu finden, ist deutscherseits abgelehnt worden mit der Begründung, daß eine Konferenz nicht das geeignete Mittel wäre, um einen Erfolg zu erzielen.</blockquote><br />
<blockquote><br />
Vorstehendes zu Euer • / . Information.</blockquote><br />
<br />
<br />
<hr><br />
[[Main Page | WWI Archive]] > [[Die Österreichisch-Ungarischen Dokumente zum Kriegsausbruch|Dokumente zum Kriegsausbruch]] > '''III, 27. Erlaß an die Signatarbotschaften und die Balkanmissionen, 29. Juli 1914'''<br />
<hr></div>Hirgenhttps://wwi.lib.byu.edu/index.php?title=III,_26._Immediatvortrag_des_Grafen_Berchtold,_29._Juli_1914&diff=7524III, 26. Immediatvortrag des Grafen Berchtold, 29. Juli 19142009-04-21T04:32:31Z<p>Hirgen: </p>
<hr />
<div>[[Main Page | WWI Archive]] > [[Die Österreichisch-Ungarischen Dokumente zum Kriegsausbruch|Dokumente zum Kriegsausbruch]] > '''III, 26. Immediatvortrag des Grafen Berchtold, 29. Juli 1914'''<br />
<hr><br />
<br />
<br />
<center><br />
Immediatvortrag des Grafen Berchtold<ref>Vgl. II, Nr. 78 und 97. (Zurück)</ref></center><br />
<br />
<br />
<p align="right"><br />
W i e n , den 29. Juli 1914&nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp;</p><br />
<br />
<br />
<blockquote><br />
A l l e r g n ä d i g s t e r H e r r ! </blockquote><br />
<br />
<blockquote><br />
Nachdem die Nachrichten von einem Gefechte bei Temes¬Kubin keine Bestätigung erfahren haben, hingegen bloß eine Einzelmeldung über ein geringfügiges Geplänkel bei Gradiste vorlag, die wohl nicht geeignet erschien, zur Begründung eines gewichtigen Staatsaktes herangezogen zu werden, habe ich es in Anhoffnung der nachträglichen allergnädigsten Genehmigung Euer Majestät auf mich genommen, aus der an Serbien gerichteten Kriegserklärung den Satz über den Angriff serbischer Truppen bei Temes¬Kubin zu eliminieren.</blockquote><br />
<br />
<br />
<center>In tiefster Ehrfurcht</center><br />
<br />
<br />
<p align="right"><br />
(gez.) Berchtold </p> <br />
<br />
<br />
<hr><br />
<br />
<br />
<references/><br />
<br />
<br />
<hr><br />
[[Main Page | WWI Archive]] > [[Die Österreichisch-Ungarischen Dokumente zum Kriegsausbruch|Dokumente zum Kriegsausbruch]] > '''III, 26. Immediatvortrag des Grafen Berchtold, 29. Juli 1914'''<br />
<hr></div>Hirgenhttps://wwi.lib.byu.edu/index.php?title=III,_25._Graf_Berchtold_an_die_k._u._k._Botschafter_in_Petersburg,_London,_Paris_und_Rom,_29._Juli_1914&diff=7523III, 25. Graf Berchtold an die k. u. k. Botschafter in Petersburg, London, Paris und Rom, 29. Juli 19142009-04-21T04:31:59Z<p>Hirgen: </p>
<hr />
<div>[[Main Page | WWI Archive]] > [[Die Österreichisch-Ungarischen Dokumente zum Kriegsausbruch|Dokumente zum Kriegsausbruch]] > '''III, 25. Graf Berchtold an die k. u. k. Botschafter in Petersburg, London, Paris und Rom, 29. Juli 1914'''<br />
<hr><br />
<br />
<br />
Telegramm in Ziffern<br />
<br />
<br />
<p align="right"><br />
W i e n , den 29. Juli 1914&nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp;<br><br />
Chiffr. 11 Uhr 40 M. p. m.&nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp;</p><br />
<br />
<br />
<blockquote><br />
Adresse:<br><br />
1. Graf S z á p á r y in Petersburg, Nr. 193,<br><br />
2. Graf M e n s d o r f f in London, Nr. 182,<br><br />
3. Graf S z é c s e n in Paris, Nr. 172,<br><br />
4. Herr von M é r e y in Rom, Nr. 900<ref>Vgl. die Fassung im Österreich¬ungarischen Rotbuch, Nr. 44. (Zurück)</ref>.</blockquote><br />
<br />
<br />
<center><br />
I — 4</center><br />
<br />
<br />
<blockquote><br />
Ich habe heute dem kaiserlich deutschen Botschafter das nachfolgende Memoire in Beantwortung eines von demselben bei mir unternommenen Schrittes<ref>Kaiserlich deutsche Botschaft in Wien. (Zurück)</ref> zukommen lassen:</blockquote><br />
<br />
<br />
<center><b> Memoire</b></center><br />
<br />
<br />
<blockquote><br />
Die k. u. k. Regierung hat mit dem ergebensten Danke von der Mitteilung Kenntnis genommen, welche ihr der Herr kaiserlich deutsche Botschafter am 28. 1. M. gemacht hat in betreff des Ersuchens des englischen Kabinettes, die kaiserlich deutsche Regierung möge ihren Einfluß beim Wiener Kabinette dahin geltend machen, daß dieses die Antwort aus Belgrad entweder als genügend betrachte oder aber als Grundlage für Besprechungen annehme. Zu der Aussprache des Herrn englischen Staatssekretärs zu Fürst Lichnowsky möchte die k. u. k. Regierung zunächst darauf aufmerksam machen, daß die serbische Antwortnote keineswegs, wie dies Sir E. Grey anzunehmen scheint, eine Zustimmung zu allen unseren Forderungen mit einer einzigen Ausnahme impliziere, daß vielmehr in den meisten Punkten Vorbehalte formuliert sind, welche den Wert der gemachten Zugeständnisse wesentlich herabdrücken. Die Ablehnung betreffe aber gerade jene Punkte, welche einige Garantie für die faktische Erreichung des angestrebten Zweckes enthalten.<br />
</blockquote><br />
<blockquote><br />
Die k. u. k. Regierung kann ihre Überraschung über die Annahme nicht unterdrücken, als ob ihre Aktion gegen Serbien Rußland und den russischen Einfluß am Balkan treffen wolle, denn dies hätte zur Voraussetzung, daß die gegen die Monarchie gerichtete Propaganda nicht allein serbischen, sondern russischen Ursprungs sei. Wir sind bisher vielmehr von der Auffassung ausgegangen, daß das offizielle Rußland diesen der Monarchie feindlichen Tendenzen fernestehe und richtet sich unsere gegenwärtige Aktion ausschließlich gegen Serbien, während unsere Gefühle für Rußland, wie wir Sir E. Grey versichern können, durchaus freundschaftliche sind.<br />
</blockquote><br />
<blockquote><br />
Im übrigen muß die k. u. k. Regierung darauf hinweisen, daß sie zu ihrem lebhaften Bedauern nicht mehr in der Lage ist, zu der serbischen Antwortnote im Sinne der englischen Anregung Stellung zu nehmen, da im Zeitpunkte des hier gemachten deutschen Schrittes der Kriegszustand zwischen der Monarchie und Serbien bereits eingetreten war und die serbische Antwortnote demnach durch die Ereignisse bereits überholt ist.<br />
</blockquote><br />
<blockquote><br />
Die k. u. k. Regierung erlaubt sich bei diesem Anlasse darauf aufmerksam zu machen, daß die königlich serbische Regierung noch vor Erteilung ihrer Antwort mit der Mobilisierung der serbischen Streitkräfte vorgegangen ist, und daß sie auch nachher drei Tage verstreichen ließ, ohne die Geneigtheit kundzugeben, den Standpunkt ihrer Antwortnote zu verlassen, worauf unsererseits die Kriegserklärung erfolgte.<br />
</blockquote><br />
<blockquote><br />
Wenn im übrigen das englische Kabinett seinen Einfluß auf die russische Regierung im Sinne der Erhaltung des Friedens zwischen den Großmächten und der Lokalisierung des uns durch die jahrelangen serbischen Umtriebe aufgezwungenen Krieges geltend zu machen sich bereit findet, so kann das die k. u. k. Regierung nur begrüßen.<br />
</blockquote><br />
<br />
<blockquote><br />
W i e n , am 29. Juli 1914.<br />
</blockquote><br />
<blockquote><br />
Vorstehendes zu Eurer Exzellenz Information.<br />
</blockquote><br />
<br />
<br />
<center><b> Notiz</b></center><br />
<br />
<br />
<blockquote><br />
Der kaiserliche Botschafter in London meldet:<br />
</blockquote><br />
<blockquote><br />
»Soeben ließ mich Sir Edward Grey zu sich kommen und bat, Euerer Exzellenz von Nachstehendem Kenntnis zu geben.<br />
</blockquote><br />
<blockquote><br />
Der serbische Geschäftsträger habe ihm soeben den Wortlaut der serbischen Antwort auf die österreichische Note übermittelt. Es gehe aus derselben hervor, daß Serbien in einem Umfange den österreichischen Forderungen entgegengekommen sei, wie er es niemals für möglich gehalten habe; bis auf einen Punkt, die Teilnahme österreichischer Beamter an dem gerichtlichen Untersuchungen, habe Serbien tatsächlich in alles eingewilligt, was von ihm verlangt worden ist. Es sei klar, daß diese Nachgiebigkeit Serbiens lediglich auf einen Druck von Petersburg zurückzuführen sei.<br />
</blockquote><br />
<blockquote><br />
Werde sich Österreich nicht mit dieser Antwort begnügen, beziehungsweise werde diese Antwort vom Wiener Kabinette nicht als Grundlage für friedliche Unterhandlungen betrachtet oder gehe Österreich gar zur Besetzung von Belgrad vor, welches vollkommen wehrlos daliege, so sei es vollkommen klar, daß Österreich nur nach einem Vorwande suche, um Serbien zu erdrücken. In Serbien solle aber alsdann Rußland und der russische Einfluß auf dem Balkan getroffen werden. Daß Rußland dem nicht gleichgültig zusehen könne und es als eine direkte Herausforderung auffassen müsse, sei klar. Daraus würde der fürchterlichste Krieg entstehen, den Europa jemals gesehen habe, und niemand wisse, wohin ein solcher Krieg führen könne.<br />
</blockquote><br />
<blockquote><br />
Deutschland hätte sich, so meinte der Minister, wiederholt und so noch gestern mit der Bitte an ihn gewandt, in Petersburg im mäßigenden Sinne Vorstellungen zu erheben. Diesen Bitten habe er stets gerne entsprochen und sich während der letzten Krise Vorwürfe aus Rußland zugezogen, daß er sich zu sehr auf die deutsche und zu wenig auf die russische Seite stelle. Nun wende er sich mit der Bitte an die deutsche Regierung, ihren Einfluß beim Wiener Kabinette dahin geltend zu machen, daß man die Antwort aus Belgrad entweder als genügend betrachte oder aber als Grundlage für Besprechungen. Er sei überzeugt, daß es in der Hand der kaiserlichen Regierung liege, die Sache durch entsprechende Vorstellungen zu erledigen, und er betrachte es als eine gute Vorbedeutung für die Zukunft, wenn es uns beiden abermalig gelänge, durch unseren beiderseitigen Einfluß auf unsere Verbündeten den Frieden Europas gesichert zu haben. Ich fand Sir Edward Grey zum ersten Male verstimmt. Er sprach mit großem Ernst und schien von der deutschen Regierung auf das bestimmteste zu erwarten, daß es ihrem Einfluß gelingen möge, die Frage beizulegen. Er wird noch heute ein statement im House of Commons machen, worin er seinen Standpunkt zum Ausdrucke bringt. Ich bin auf jeden Fall der Überzeugung, daß, falls es jetzt doch noch zum Kriege käme, wir mit den englischen Sympathien und der britischen Unterstützung nicht mehr zu rechnen hätten, da man in dem Vorgehen Österreichs alle Zeichen üblen Willens erblicken würde.«<br />
</blockquote><br />
<blockquote><br />
Nachdem wir bereits einen englischen Konferenzvorschlag abgelehnt haben, ist es uns unmöglich, auch diese englische Anregung a limine abzuweisen. Durch eine Ablehnung jeder Vermittlungsaktion würden wir für die Konflagration vor der ganzen Welt verantwortlich gemacht und als die eigentlichen Treiber zum Kriege hingestellt werden. Das würde auch unsere eigene Stellung im Lande unmöglich machen, wo wir als die zum Kriege Gezwungenen dastehen müssen. Unsere Situation ist um so schwieriger, als Serbien scheinbar sehr weit nachgegeben hat. Wir können daher die Rolle des Vermittlers nicht abweisen und müssen den englischen Vorschlag dem Wiener Kabinette zur Erwägung unterbreiten, zumal London und Paris fortgesetzt auf Petersburg einwirken.<br />
</blockquote><br />
<blockquote><br />
Erbitte Graf Berchtolds Ansicht über die englische Anregung ebenso wie über Wunsch Herrn Sazonows, mit Wien direkt zu verhandeln.</blockquote><br />
<br />
<br />
<p align="right"><br />
(gez.) Bethmann Hollweg </p><br />
<br />
<br />
<blockquote><br />
W i e n , den 28. Juli 1914</blockquote><br />
<br />
<br />
<hr><br />
<br />
<br />
<references/><br />
<br />
<br />
<hr><br />
[[Main Page | WWI Archive]] > [[Die Österreichisch-Ungarischen Dokumente zum Kriegsausbruch|Dokumente zum Kriegsausbruch]] > '''III, 25. Graf Berchtold an die k. u. k. Botschafter in Petersburg, London, Paris und Rom, 29. Juli 1914'''<br />
<hr></div>Hirgenhttps://wwi.lib.byu.edu/index.php?title=III,_24._Vorsprache_des_deutschen_Botschafters_im_k._u._k._Ministerium_des_%C3%84u%C3%9Fern,_29._Juli_1914&diff=7522III, 24. Vorsprache des deutschen Botschafters im k. u. k. Ministerium des Äußern, 29. Juli 19142009-04-21T04:31:31Z<p>Hirgen: </p>
<hr />
<div>[[Main Page | WWI Archive]] > [[Die Österreichisch-Ungarischen Dokumente zum Kriegsausbruch|Dokumente zum Kriegsausbruch]] > '''III, 24. Vorsprache des deutschen Botschafters im k. u. k. Ministerium des Äußern, 29. Juli 1914'''<br />
<hr><br />
<br />
<br />
Tagesbericht Nr. 3632<br />
<br />
<br />
<p align="right"><br />
W i e n , den 29. Juli 1914&nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp;</p><br />
<br />
<br />
<blockquote><br />
Der Herr kaiserlich deutsche Botschafter hat hier eine ihm soeben zugekommene Depesche des Herrn Reichskanzlers zur Verlesung gebracht, die den Gedanken erörtert, ob es nicht zweckmäßig wäre, wenn die k. u. k. Regierung in Petersburg ihre Erklärung wiederholen ließe, daß ihr territoriale Erwerbungen in Serbien durchaus fern lägen, und daß ihre militärischen Maßnahmen lediglich eine vorübergehende Besetzung Belgrads und anderer bestimmter Punkte des serbischen Gebietes bezweckten, um Serbien zur völligen Erfüllung der österreichisch-ungarischen Forderungen und zur Schaffung von Garantien für sein künftiges Wohlverhalten der Monarchie gegenüber zu zwingen. Garantien, auf die Österreich-Ungarn nach den mit Serbien bisher gemachten Erfahrungen unbedingt Anspruch hätte. Die militärische Besetzung wäre gedacht in der Art wie die deutsche Okkupation in Frankreich nach dem Frankfurter Frieden, zur Sicherstellung der Kriegsentschädigung. Sobald diese Forderung erfüllt wäre, würde die Räumung vollzogen werden.<br />
</blockquote><br />
<blockquote><br />
Der Herr Reichskanzler würde in einem solchen Vorgehen Rußland gegenüber ein zweckdienliches Mittel erblicken, um gegebenenfalls das Odium eines Weltkrieges, das bei der gegenwärtigen. Stimmung vielleicht uns treffen könnte, einzig und allein auf Rußland zu schieben. Die Anregung zu der eben erwähnten Demarche beim Petersburger Kabinett bittet der Herr Reichskanzler durchaus nicht dahin zu verstehen, als würde er damit einen Druck auf uns ausüben wollen, oder als läge ihm der Wunsch nahe, uns von unserer Aktion zurückzuhalten. Es leite ihn hiebei. nur das Bestreben, eine Besserung der Bedingungen, unter denen wir einen Weltkrieg führen müßten, und eine Verallgemeinerung der Sympathien unserem Standpunkte gegenüber zu erzielen. Hauptsächlich mit Rücksicht auf die öffentliche Meinung in England würde es von großem Werte sein; wenn durch unser konziliantes Vorgehen Rußland gegenüber es allenthalben klar würde, daß im Falle eines Übergreifens unseres Krieges gegen Serbien auf die Großmächte nicht uns, sondern Rußland allein die Schuld trifft.</blockquote><br />
<br />
<br />
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[[Main Page | WWI Archive]] > [[Die Österreichisch-Ungarischen Dokumente zum Kriegsausbruch|Dokumente zum Kriegsausbruch]] > '''III, 24. Vorsprache des deutschen Botschafters im k. u. k. Ministerium des Äußern, 29. Juli 1914'''<br />
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<hr />
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<br />
<br />
Tagesbericht Nr. 3631<br />
<br />
<br />
<p align="right"><br />
W i e n , den 29. Juli 1914&nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp;</p><br />
<br />
<br />
<blockquote><br />
Im Verlaufe meines dem k. u. k. Botschafter in Petersburg mit Telegramm mitgeteilten Gespräches mit dem kaiserlich russischen Botschafter am 28. 1. M.<ref>Vgl. II Nr. 95. (Zurück) </ref> hat Herr Schebeko bemerkt, es wäre nicht unmöglich, daß eine zwischen den Kabinetten von Wien und Petersburg eingeleitete Konversation über die serbische Frage auch zu einer Besprechung jener Angelegenheiten führen könnte, welche die Beziehungen zwischen Rußland und Österreich¬Ungarn d i r e k t e betreffen, was diesen Beziehungen zum Vorteile gereichen könnte.<br />
</blockquote><br />
<blockquote><br />
In meiner Erwiderung an den russischen Botschafter habe ich zwar eine weitere Konversation über unseren Streit mit Serbien als untunlich bezeichnet, die weitere Anregung Herrn Schebekos bezüglich einer Besprechung der beiden Kabinette direkt berührender Fragen nicht abgelehnt, indem ich es für nützlich hielt, die Frage noch offen zu lassen und uns auf diese Weise noch die Möglichkeit offen zu halten, die Konversation hierüber fortzusetzen, wenn sich hiezu eine Gelegenheit ergibt.</blockquote><br />
<br />
<br />
<hr><br />
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<br />
<references/><br />
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<hr><br />
[[Main Page | WWI Archive]] > [[Die Österreichisch-Ungarischen Dokumente zum Kriegsausbruch|Dokumente zum Kriegsausbruch]] > '''III, 23. Unterredung des Grafen Berchtold mit dem kaiserlich russischen Botschafter, 29. Juli 1914'''<br />
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<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Telegramm Nr. 199<br />
<br />
<br />
<p align="right"><br />
C e t i n j e , den 29. Juli 1914&nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp;<br><br />
Cattaro, Aufg. 9 Uhr • / . p. m. 30 .&nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp;<br><br />
Eingetr. 9 Uhr • / . a. m. 31./7.&nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp;</p><br />
<br />
<br />
<center><br />
C h i f f r e — G e h e i m</center><br />
<br />
<br />
<blockquote><br />
Montenegrinische Wünsche Euer Exzellenz Telegramm Nr. 140 vom 28. d. M. <br />
</blockquote><br />
<blockquote><br />
Ich hatte gestern und heute I 1/2stündige Unterredung mit dem Minister des Äußern. Bei der heutigen erwähnte derselbe, er sei beauftragt, gegenüber meinem Wunsche, auch mit Seiner Majestät dem König zu sprechen, mir zu sagen, Höchstderselbe wäre gerne bereit, mich zu empfangen, dies sei aber wegen Abwesenheit Seiner Majestät nicht möglich. Heute, wo die ersten Nachrichten darüber vorlagen, daß die Feindseligkeiten begonnen und hierbei serbisches Blut geflossen, hoffe Seine Majestät, daß ich auf meinem bezüglichen Wunsche nicht bestehen werde, da er dadurch als serbischer Souverän gegenüber gewissen hiesigen Elementen in eine schwierige Lage geraten würde.<br />
</blockquote><br />
<blockquote><br />
Ich erwiderte, ich begriffe dies bis zu einem gewissen Grade und insistierte um so weniger, als ich den Gedanken nach einer Aussprache mit Seiner Majestät dem König nicht über Auftrag, sondern aus eigener Initiative geäußert.<br />
</blockquote><br />
<blockquote><br />
Minister des Äußern fuhr dann fort:<br />
</blockquote><br />
<blockquote><br />
Seine Majestät und die dermalige Regierurig seien nach wie vor entschlossen, strikte Neutralität zu beobachten » à moins que nous ne soyons débordés par l'opinion publique«.<br />
</blockquote><br />
<blockquote><br />
Die Position des Königs und der Regierung würde sehr gestärkt werden, wenn wir hier Erklärung abgeben würden, daß der Krieg mit Serbien kein Eroberungskrieg sei.<br />
</blockquote><br />
<blockquote><br />
Eine solche Erklärung sei, wie er von meinem italienischen Kollegen und vom deutschen Geschäftsträger streng vertraulich gehört habe, in Rom und in Berlin abgegeben worden.<br />
</blockquote><br />
<blockquote><br />
König von Montenegro habe während seiner über 50jährigen Regierung sein Land um nahezu das vierfache vergrößert, Montenegro sei aber dessenungeachtet auch in seiner jetzigen Ausdehnung noch nicht in der Lage, auf eigenen Füßen zu stehen, auf auswärtige Unterstützung angewiesen, ein Zustand, welcher angesichts der großen territorialen Veränderungen am Balkan im Verlaufe der letzten zwei Jahre, bei welchen Montenegro so schlecht abgeschnitten habe, unhaltbar sei.<br />
</blockquote><br />
<blockquote><br />
Wir hätten Montenegro, indem wir ihm bei dem Versuche, sich nach dem Süden zu erweitern, in den Arm gefallen seien, schweres Unrecht getan und dies um so mehr, als wir ihm vorher wiederholt zu verstehen gegeben hätten, daß wir mit einer solchen Erweiterung einverstanden wären. Allerdings habe auch Montenegro sich der Monarchie gegenüber manches zuschulden kommen lassen, im großen ganzen aber habe sein Verhalten stets erkennen lassen, daß wir in ihm — unserem eigensten Interesse entsprechend — leicht einen guten, ergebenen und dankbaren Freund zu gewinnen vermöchten.<br />
</blockquote><br />
<blockquote><br />
Seine Majestät der König und die Regierung rechnen noch immer auf uns und setzten in Euer Exzellenz vollstes Vertrauen; dagegen seien beide von größtem Mißtrauen gegen unsere militärischen Kreise und namentlich gegen Feldzeugmeister Potiorek erfüllt, gegen letzteren insbesondere wegen des Metalka¬Zwischenfalles respektive wegen der Art, in welcher derselbe inszeniert wurde.<br />
</blockquote><br />
<blockquote><br />
Seine Majestät und die Regierung fragten bei Euer Exzellenz an, ob die k. u. k. Regierung geneigt und in der Lage wäre, Montenegro eine Garantie für seinen selbständigen Weiterbestand zu bieten. Eine solche Garantie würde man hier in der Zusicherung einer derartigen Vergrößerung (élargissement) Montenegros erblicken, welche es ermöglichen würde, ohne die bisherige fremde Unterstützung neben den anderen Balkanstaaten und in erster Linie neben Serbien in voller Selbständigkeit und Unabhängigkeit weiter zu bestehen.<br />
</blockquote><br />
<blockquote><br />
Die in vorstehendem resumierten Äußerungen Ministers des Äußern sind das Resultat langer Konferenzen desselben mit Seiner Majestät dem Könige und dem Ministerpräsidenten.<br />
</blockquote><br />
<blockquote><br />
Er bat um streng vertrauliche Behandlung und um je ehere, wenn auch nur vorläufige Antwort, wobei er eine Anspielung auf die Skupschtina machte, die übermorgen zusammentritt. </blockquote><br />
<br />
<br />
<hr><br />
[[Main Page | WWI Archive]] > [[Die Österreichisch-Ungarischen Dokumente zum Kriegsausbruch|Dokumente zum Kriegsausbruch]] > '''III, 22. Herr Otto an Grafen Berchtold, 29. Juli 1914'''<br />
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<hr />
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<hr><br />
<br />
<br />
Telegramm Nr. 194<br />
<br />
<br />
<p align="right"><br />
C e t i n j e , den 29. Juli 1914&nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp;<br><br />
Cattaro, Aufg. 12 Uhr 10 M. p m.&nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp;<br> <br />
Eingetr. 9 Uhr • / . a. m. 30./7.&nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp;</p><br />
<br />
<br />
<center><br />
C h i f f r e </center><br />
<br />
<br />
<blockquote><br />
Gestern abends erschienene Extraausgabe des Amtsblattes bringt unter Hinweis auf die allgemeine Lage und unsere Truppenkonzentrierungen an der montenegrinischen Grenze allgemeine Mobilisierungsordre.<br />
</blockquote><br />
<blockquote><br />
Skupschtina für den I. August einberufen. Ministerpräsident gestern hier eingetroffen.<br />
</blockquote><br />
<blockquote><br />
Euer Exzellenz Telegramm Nr. 140 vom 28.d. M. gestern spät abends durch Kanzleisekretär Colombani von Cattaro heraufgebracht. Ich bin unausgesetzt bei der hiesigen Regierung tätig, um eine neutrale Haltung Montenegros zu erreichen und setze diese Bemühungen selbstverständlich fort.<br />
</blockquote><br />
<br />
<br />
<hr><br />
[[Main Page | WWI Archive]] > [[Die Österreichisch-Ungarischen Dokumente zum Kriegsausbruch|Dokumente zum Kriegsausbruch]] > '''III, 21. Herr Otto an Grafen Berchtold, 29. Juli 1914'''<br />
<hr></div>Hirgenhttps://wwi.lib.byu.edu/index.php?title=III,_20._Graf_Berchtold_an_Grafen_Sz%C3%A1p%C3%A1ry_in_Petersburg,_29._Juli_1914&diff=7518III, 20. Graf Berchtold an Grafen Szápáry in Petersburg, 29. Juli 19142009-04-21T04:29:00Z<p>Hirgen: </p>
<hr />
<div>[[Main Page | WWI Archive]] > [[Die Österreichisch-Ungarischen Dokumente zum Kriegsausbruch|Dokumente zum Kriegsausbruch]] > '''III, 20. Graf Berchtold an Grafen Szápáry in Petersburg, 29. Juli 1914'''<br />
<hr><br />
<br />
<br />
Telegramm Nr. 194<br />
<br />
<br />
<p align="right"><br />
W i e n , den 29. Juli 1914&nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp;<br><br />
Chiffr. 11 Uhr 45 M. p. m.&nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp;</p><br />
<br />
<br />
<center><br />
T e l e g r a m m i n Z i f f e r n</center><br />
<br />
<br />
<blockquote><br />
Euer • / . Telegramm Nr. 176 vom 29. 1. M.<ref>Siehe III, Nr. 17. (Zurück)</ref><br />
</blockquote><br />
<blockquote><br />
Euer • / . können jedenfalls der Wahrheit entsprechend Herrn Sazonow gegenüber darauf hinweisen, daß, als Ihre Meldung über seine Mediationsanregung hier eintraf, die Erklärung des Kriegszustandes bereits endgültig beschlossen gewesen sei.</blockquote><br />
<br />
<br />
<hr><br />
<br />
<br />
<references/> <br />
<br />
<br />
<hr><br />
[[Main Page | WWI Archive]] > [[Die Österreichisch-Ungarischen Dokumente zum Kriegsausbruch|Dokumente zum Kriegsausbruch]] > '''III, 20. Graf Berchtold an Grafen Szápáry in Petersburg, 29. Juli 1914'''<br />
<hr></div>Hirgenhttps://wwi.lib.byu.edu/index.php?title=III,_19._Graf_Sz%C3%A1p%C3%A1ry_an_Grafen_Berchtold,_29._Juli_1914&diff=7517III, 19. Graf Szápáry an Grafen Berchtold, 29. Juli 19142009-04-21T04:28:28Z<p>Hirgen: </p>
<hr />
<div>[[Main Page | WWI Archive]] > [[Die Österreichisch-Ungarischen Dokumente zum Kriegsausbruch|Dokumente zum Kriegsausbruch]] > '''III, 19. Graf Szápáry an Grafen Berchtold, 29. Juli 1914'''<br />
<hr><br />
<br />
<br />
<center><br />
Graf Szápáry an Grafen Berchtold<ref>Vgl. die Fassung im Österreichisch¬ungarischen Rotbuch, Nr. 47. Dokumente III (Zurück)</ref></center><br />
<br />
<br />
Telegramm Nr. 180<br />
<br />
<br />
<p align="right"><br />
P e t e r s b u r g , den 29. Juli 1914&nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp;<br><br />
Aufg. 11 Uhr • / . p. m.&nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp;<br> <br />
Eingetr. 11 Uhr • / . a.m. 30./7.&nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp;</p><br />
<br />
<br />
<center><br />
C h i f f r e — G e h e i m</center><br />
<br />
<br />
<blockquote><br />
Da mir deutscher Botschafter sagte, Herr Sazonaw zeige sich über Refus Euer Exzellenz, Gedankenaustausch mit Rußland fortzusetzen, und angeblich weit über das notwendige Maß ausgedehnte und daher gegen Rußland gerichtete Mobilisierung Österreich¬Ungarns sehr aufgeregt, suchte ich den Herrn Minister auf, um einige mit vorhanden scheinende Mißverständnisse aufzuklären und hierbei näheren Einblick in die russischen Pläne zu gewinnen.<br />
</blockquote><br />
<blockquote><br />
Minister begann damit, zu konstatieren, daß Österreich¬Ungarn kategorisch weiteren <br />
Gedankenaustausch ablehne. Ich stellte auf Grund Euer Exzellenz Telegramm Nr.191 vom 28. d. M. richtig<ref>Siehe II Nr. 95. (Zurück)</ref>, daß Euer Exzellenz es zwar abgelehnt hätten, nach allem, was vorgefallen, über die Notentexte und den österreichisch¬ungarisch¬serbischen Konflikt überhaupt zu diskutieren, daß ich aber feststellen müsse, daß ich in der Lage war, eine viel breitere Basis des Gedankenaustausches dadurch anzuregen, daß ich erklärte, wir wünschten keine russischen Interessen zu verletzen, hätten nicht die Absicht, serbisches Territorium an uns zu bringen und gedächten auch die Souveränität Serbiens nicht anzutasten. Ich sei überzeugt, daß Euer Exzellenz über österreichisch-ungarische und russische Interessen immer bereit sein würden, mit Petersburg Fühlung zu nehmen.<br />
</blockquote><br />
<blockquote><br />
Herr Sazonow meinte, in territorialer Hinsicht habe er sich überzeugen lassen, aber was die Souveränität anbelangt, müsse er den Standpunkt festhalten, die Aufzwingung unserer Bedingungen sei ein Vasallentum. Dieses aber verstoße gegen das Gleichgewicht am Balkan, und letzteres sei das in Frage kommende russische Interesse. Nun kam er wieder auf die Diskussion über die Note, die Aktion Sir E. Greys etc. zurück und wollte mir neuerlich nahelegen, daß man unser legitimes Interesse zwar anerkenne und voll befriedigen wolle, daß dies aber in eine für Serbien annehmbare Form gekleidet werden sollte. Denn man streite sich da wirklich nur um Worte herum. Ich meinte, dies sei kein russisches, sondern ein serbisches Interesse, worauf Herr Sazonow geltend machte, russische Interessen seien in diesem Falle eben serbische, so daß ich dem circulus vitiosus durch Übergang auf ein anderes Thema ein Ende machte.<br />
</blockquote><br />
<blockquote><br />
Ich erwähnte, ich hätte gehört, man sei in Rußland beunruhigt, weil wir für die...<ref>Chiffre fehlt. (Zurück)</ref> gegen Serbien acht Korps mobilisiert haben. Herr Sazonow bestätigte mir, daß nicht er, der hievon gar nichts gewußt, sondern Kaiser Nikolaus auf eine Information des Generalstabchefs diese Bedenken geäußert habe. Ich suchte dem Minister darzulegen, daß auch ein militärisches Kind sich leicht überzeugen könne, daß unsere südlichen Korps keine Bedrohung Rußlands sein könnten. Auch machte ich auf unsere Erfahrungen im bosnischen Feldzuge aufmerksam. Bei diesem Anlasse erwähnte ich auch die ungewisse Haltung Montenegros, bezüglich welcher Herr Sazonow einwarf, Herr von Giers habe telegraphiert, der König habe seiner Abneigung gegen Serbien und seiner austrophilen Gesinnung laut Ausdruck gegeben. Ich erwiderte, daß wir bei allem Vertrauen in König Nikolaus hierin noch keine militärische Garantie erblicken könnten. Ich bedeutete dem Minister, daß es gut wäre, wenn sein kaiserlicher Herr über die wahre Situation informiert würde, umsomehr, als es dringend geboten sei, wenn man den Frieden wolle, dem militärischen Lizitieren, welches sich jetzt auf Grund falscher Nachrichten einzustellen drohe, ein rasches Ende zu bereiten. Herr Sazonow meinte sehr charakteristischerweise, e r k ö n n e d i e s d e m G e n e r a l s t a b s c h e f m i t t e i l e n, d e n n d i e s e r s e h e S e i n e M a j e s t ä t a l l e T a g e. Der Minister hingegen gehe in einer Zeit, wie die gegenwärtige, zum normalen Dienstagempfang und erfahre erst durch Seine Majestät, was die Militärs Höchstdemselben zutragen.<br />
</blockquote><br />
<blockquote><br />
Der Minister sagte mir weiter, es werde heute ein Ukas unterzeichnet, welcher eine Mobilisierung in ziemlich weitem Umfang anordne. Er könne mir aber auf das alleroffiziellste erklären, daß diese Truppen nicht dazu bestimmt seien, über uns herzufallen; sie würden nur Gewehr bei Fuß bereitstehen für den Fall, als Rußlands Balkaninteressen gefährdet würden. Eine note explicative werde dies feststellen, denn es handle sich nur um eine Vorsichtsmaßregel, die Kaiser Nikolaus gerechtfertigt gefunden habe, da wir, die wir ohnedies den Vorteil rascherer Mobilisierung hätten, nunmehr auch den so großen Vorsprung hätten. Ich machte Herrn Sazonow in ernsten Worten auf den Eindruck aufmerksam, den eine solche Maßregel bei uns erwecken werde. Ich könne nur . . .,<ref>Chiffre fehlt (Zurück)</ref> daß die note explicative diesen Eindruck zu mildern geeignet sein werde, worauf der Minister sich nochmals in Versicherungen über die Harmlosigkeit (!) dieser Verfügung erging.<br />
</blockquote><br />
<blockquote><br />
Während wir so in vertraulichem Gedankenaustausch standen, erhielt der Minister durch das Telephon die Nachricht, wir hätten Belgrad beschossen. Er war wie ausgewechselt, suchte alle seine bisherigen Argumente in einer jede Logik ins Gesicht schlagenden Weise wiederaufzunehmen und meinte, er sehe jetzt, wie Kaiser Nikolaus Recht gehabt habe. »Sie wollen nur Zeit mit Verhandlungen gewinnen, aber Sie gehen vorwärts und beschießen eine ungeschützte Stadt!« »Was wollen Sie eigentlich noch erobern, wenn Sie die Hauptstadt im Besitz haben« und dergleichen kindische Aussprüche mehr. Das Argument, daß ein solches Vorgehen gegen Serbien das Gegenteil einer Bewegung gegen Rußland bilde, störte den Minister wenig. »Was sollen wir noch konversieren, wenn Sie so vorgehen!« sägte er. Ich verließ ihn in äußerst aufgeregter Stimmung, und auch mein deutscher Kollege, der ihn nochmals neuerlich aufsuchte, mußte — wenigstens für heute — auf eine ruhige Konversation verzichten.</blockquote><br />
<br />
<br />
<center>Fortsetzung folgt<ref>Siehe III, Nr. 46. (Zurück) </ref></center><br />
<br />
<br />
<hr><br />
<br />
<br />
<references/><br />
<br />
<br />
<hr><br />
[[Main Page | WWI Archive]] > [[Die Österreichisch-Ungarischen Dokumente zum Kriegsausbruch|Dokumente zum Kriegsausbruch]] > '''III, 19. Graf Szápáry an Grafen Berchtold, 29. Juli 1914'''<br />
<hr></div>Hirgenhttps://wwi.lib.byu.edu/index.php?title=III,_18._Graf_Sz%C3%A1p%C3%A1ry_an_Grafen_Berchtold,_29._Juli_1914&diff=7516III, 18. Graf Szápáry an Grafen Berchtold, 29. Juli 19142009-04-21T04:27:54Z<p>Hirgen: </p>
<hr />
<div>[[Main Page | WWI Archive]] > [[Die Österreichisch-Ungarischen Dokumente zum Kriegsausbruch|Dokumente zum Kriegsausbruch]] > '''III, 18. Graf Szápáry an Grafen Berchtold, 29. Juli 1914'''<br />
<hr><br />
<br />
<br />
Telegramm Nr. 178<br />
<br />
<br />
<p align="right"><br />
P e t e r s b u r g , den 29. Juli 1914&nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp;<br><br />
Aufg. 4 Uhr 26 M. p m.&nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp;<br><br />
Eingetr. 10 Uhr • / . p.m.&nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp;</p><br />
<br />
<br />
<center><br />
C h i f f r e </center><br />
<br />
<br />
<blockquote><br />
Auf Ersuchen des Militärattachés für Generalstabschefs<ref>Wurde direkt mitgeteilt. (Zurück) </ref>:<br />
</blockquote><br />
<blockquote><br />
»Herr Sazonow gab heute vormittags deutschem Botschafter zu, daß Mobilisierungsbefehl im Sinne, wie Kriegsminister für den Fall einer Überschreitung serbischer Grenze in Aussicht hat, ergangen sei, motiviert damit, daß Österreich¬Ungarn acht Korps mobilisiert, was gegen Serbien zu viel sei; es sei noch immer »kein Grund zur Beunruhigung«.<br />
</blockquote><br />
<blockquote><br />
Generalstab leugnet weiter Tatsache des Mobilisierungsbefehls und spricht noch immer von Vorbereitungen gegen Monarchie im Umfang, wie Kriegsminister sich äußerte, was mit einlaufenden Meldungen aus allen Teilen des Reiches in Widerspruch scheint.<br />
</blockquote><br />
<blockquote><br />
Meiner Ansicht nach geschieht so viel, daß man, obwohl Reservisteneinziehung noch nicht konstatiert, dieselbe jeden Moment erwarten kann.</blockquote><br />
<br />
<br />
<p align="right"><br />
H o h e n 1 o h e «</p><br />
<br />
<br />
<hr><br />
<br />
<br />
<references/><br />
<br />
<br />
<hr><br />
[[Main Page | WWI Archive]] > [[Die Österreichisch-Ungarischen Dokumente zum Kriegsausbruch|Dokumente zum Kriegsausbruch]] > '''III, 18. Graf Szápáry an Grafen Berchtold, 29. Juli 1914'''<br />
<hr></div>Hirgenhttps://wwi.lib.byu.edu/index.php?title=III,_17._Graf_Sz%C3%A1p%C3%A1ry_an_Grafen_Berchtold,_29._Juli_1914&diff=7515III, 17. Graf Szápáry an Grafen Berchtold, 29. Juli 19142009-04-21T04:27:21Z<p>Hirgen: </p>
<hr />
<div>[[Main Page | WWI Archive]] > [[Die Österreichisch-Ungarischen Dokumente zum Kriegsausbruch|Dokumente zum Kriegsausbruch]] > '''III, 17. Graf Szápáry an Grafen Berchtold, 29. Juli 1914'''<br />
<hr><br />
<br />
<br />
<br />
Telegramm Nr. 176<br />
<br />
<br />
<p align="right"><br />
P e t e r s b u r g , den 29. Juli 1914&nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp;<br><br />
Aufg. 11 Uhr 27 M. a. m.&nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp;<br><br />
Eingetr. 3 Uhr 30 M. p. m.&nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp;</p><br />
<br />
<br />
<center><br />
C h i f f r e </center><br />
<br />
<br />
<blockquote><br />
Um Froissement Sazonows, welcher irgend eine Rückäußerung auf seine Mediationsanregung erwartet, zu vermeiden und Anschein zu umgehen, als ob die Kriegserklärung sozusagen Antwort auf seinen Vorschlag sei, gestatte ich mir die unvorgreiflich Anfrage, ob ich dem russischen Minister sagen könnte, Erklärung des Kriegszustandes sei schon beschlossen gewesen, als mein Telegramm eintraf beziehungsweise Herr Schebeko analoge Anregung machte.<br />
</blockquote><br />
<blockquote><br />
Sollte Schebeko irgendwelche Antwort auf russische Proposition zuteil geworden sein, wäre ich für Mitteilung sehr verbunden.</blockquote><br />
<br />
<br />
<hr><br />
[[Main Page | WWI Archive]] > [[Die Österreichisch-Ungarischen Dokumente zum Kriegsausbruch|Dokumente zum Kriegsausbruch]] > '''III, 17. Graf Szápáry an Grafen Berchtold, 29. Juli 1914'''<br />
<hr></div>Hirgenhttps://wwi.lib.byu.edu/index.php?title=III,_16._Graf_Sz%C3%A1p%C3%A1ry_an_Grafen_Berchtold,_29._Juli_1914&diff=7514III, 16. Graf Szápáry an Grafen Berchtold, 29. Juli 19142009-04-21T04:26:50Z<p>Hirgen: </p>
<hr />
<div>[[Main Page | WWI Archive]] > [[Die Österreichisch-Ungarischen Dokumente zum Kriegsausbruch|Dokumente zum Kriegsausbruch]] > '''III, 16. Graf Szápáry an Grafen Berchtold, 29. Juli 1914'''<br />
<hr><br />
<br />
<br />
Telegramm Nr. 173<br />
<br />
<br />
<p align="right"><br />
P e t e r s b u r g , den 29. Juli 1914&nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp;<br><br />
Aufg. 10 Uhr • / . a. m.&nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp;<br><br />
Eingetr. 4 Uhr • / . p. M.&nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp;</p><br />
<br />
<br />
<center><br />
C h i f f r e </center><br />
<br />
<br />
<blockquote><br />
Herrn Sazonow heute im Sinne Euer Exzellenz Erlaß Nr. 3530 vom 25. d. M. gesprochen<ref>Siehe II, Nr. 42 (Zurück)</ref>.<br />
</blockquote><br />
<blockquote><br />
Da ich schon vorgestern aus Eigenem die meisten in der zitierten Weisung enthaltenen Konsiderationen vorgebracht hatte, wiederholte ich dieselben präziser mit dem Hinweis, daß ich nunmehr im selben Sinne auf Grund Instruktionen sprechen könne. Minister schien enttäuscht, da er erwartet hatte, ich würde zu der von ihm vorgestern angeregten Mediation Stellung nehmen. Er fragte, ob ich auf meine Meldung Antwort hätte, was ich verneinte. Sazonow meinte sodann, daß dies nicht allzuviel Gutes wäre und daß die Situation jedenfalls ernst sei. Die serbische Antwort sei so konziliant gewesen, daß er erstaunt sei, daß man dieselbe als ungenügend angesehen habe. Ich kritisierte die Note Herrn Pašic' im Sinne des bezüglichen Wiener Communiqués und hob hervor, daß besonders der am meisten im Vordergrund stehende Punkt der Mitwirkung bei der Untersuchung über das Attentat unglaublicherweise glatt abgelehnt worden sei. Wenn sich die serbische Regierung wenigstens auch hier auf eine Bitte um Interpretierung beschränkt hätte! Der Minister erklärte hierauf, daß wir also nur wegen des einen Punktes uneinig seien! Ich korrigierte, die serbische Regierung sei auch bei vielen anderen nur der Form nach entgegengekommen, daß aber die Ablehnung dieses Punktes wohl den schlechtesten Eindruck hervorrufen mußte. Sodann bat Herr Sazonow nochmals dringend um Übermittlung des Dossiers, welches den Mächten versprochen sei und noch nicht vorliege. Man wolle dasselbe doch sehen, bevor der Krieg mit Serbien begonnen habe. Wenn Kriegsausbruch einmal erfolgt sei, sei es zu spät, Dossiers zu prüfen. Dies alles besprach der Minister trotz sichtlicher Enttäuschung in ziemlich ruhiger und freundschaftlicher Weise, und ich hatte den Eindruck, daß er noch Hoffnung darauf setzte, im Dossier etwas zu finden, was ihm das Abrücken von Serbien ermöglichen könnte.<br />
</blockquote><br />
<blockquote><br />
Unser territoriale Desinteressement, dessen Ankündigung er wohl ohnehin erwartet hatte, machte ihm nicht viel Eindruck. Daß wir die Souveränität Serbiens zu schonen gedacht, wollte er unter Hinweis auf die Natur unserer Forderungen nicht recht gelten lassen. Daß wir nicht Balkanpolitik gegen Rußland machen wollen, führte zu einer längeren akademischen und historischen Erörterung über die Reformära, Sandschakbahn usw., bei welcher alte Griefs zum Vorschein kamen. Dies alles spielte sich aber in vollkommen freundschaftlicher Form ab. Ich verabschiedete mich sodann, weil der Minister zu seinem kaiserlichen Herrn nach Peterhof beschieden war.<br />
</blockquote><br />
<blockquote><br />
Meine Impression ging dahin, daß der Minister bei der vorhandenen Unlust, mit uns in Konflikt zu geraten, sich an Strohhalme klammert, in der Hoffnung, doch noch der gegenwärtigen Situation zu entkommen. Ich muß speziell konstatieren, daß er im Gegensatze zu früheren Spannungsperioden diesmal nie von öffentlicher Meinung, Slawentum, Orthodoxie spricht und stets politisch sachlich diskutiert, indem er besonders das Interesse Rußlands an dem Unterbleiben einer Infeodierung Serbiens hervorhebt. Die seither erfolgte Kriegserklärung an Serbien dürfte nunmehr bald die wahren Absichten Rußlands in die Erscheinung treten lassen.<br />
</blockquote><br />
<blockquote><br />
Öffentliche Meinung ist bis jetzt merkwürdig ruhig gewesen, so daß Berufung auf dieselbe einstweilen schwer gewesen wäre. Kriegserklärung dürfte allerdings starke Reperkussion hervorbringen.<br />
</blockquote><br />
<blockquote><br />
In diplomatischen Kreisen ist die Stimmung im allgemeinen sehr pessimistisch. Englische und hiesige Verhältnisse sehr genau kennender japanischer Kollege hält Eingreifen Rußlands für unvermeidlich. Italienischer Botschafter vermag noch immer nicht recht daran zu glauben, Herr Spalajkovic, welcher sich bisher auf englischen Mediationsvorschlag einiges zu gute getan zu haben scheint, soll auf Eintreffen der Kriegserklärungsnachricht sehr niedergeschlagen gewesen sein. In kommerziellen Kreisen ruft ungeheures Sinken des Rubelkurses Bestürzung hervor.</blockquote><br />
<br />
<br />
<hr><br />
<br />
<br />
<references/><br />
<br />
<br />
<hr><br />
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<hr />
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<hr><br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<p align="right"><br />
W i e n , den 29. Juli 1914&nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp;<br><br />
Chiffre. 12 Uhr 30 M. a. m. 30./7.&nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp;</p><br />
<br />
<br />
<blockquote><br />
Adresse:<br><br />
1. Graf S z á p á r y in Petersburg, Nr. 196<br>,<br />
2. Graf S z é c s e n in Paris, Nr. 175.</blockquote><br />
<br />
<br />
<center><br />
G e h e i m</center><br />
<br />
<br />
<center><br />
I und 2</center><br />
<br />
<br />
<blockquote><br />
Der hiesige russische Botschafter hat heute dem deutschen Botschafter mitgeteilt, er habe von seiner Regierung die Verständigung erhalten, daß die Militärbezirke Kiew, Odessa, Moskau, Kasan, also etwa 12 Armeekorps, mobilisiert werden. Die russische Mobilisierung wird von unseren galizischen Korpskommandanten bestätigt sowie von Herrn Sazonow dem deutschen Botschafter gegenüber nicht mehr geleugnet.<br />
</blockquote><br />
<blockquote><br />
Nachdem wir, falls diese Mobilmachung nicht sofort eingestellt wird, aus militärischen Gründen gezwungen sind, eine allgemeine Mobilisierung durchzuführen, schlage ich der deutschen Regierung vor, daß unsere beiderseitigen Vertreter in St. Petersburg eventuell auch in Paris beauftragt werden sollen, in freundschaftlicher Weise den dortigen Kabinetten zu erklären, daß, wenn Rußland die Mobilisierung fortsetzt, Österreich¬Ungarn und Deutschland zu sofortigen Gegenmaßregeln genötigt wären, was unabsehbare Konsequenzen zur Folge hätte.</blockquote><br />
<blockquote><br />
Ich ersuche Euer Exzellenz, sich in diesem Sinne</blockquote><br />
<br />
<br />
<center>ad I</center><br />
<br />
<br />
Herrn Sazonow<br />
<br />
<br />
<center>ad 2</center><br />
<br />
<br />
Herrn Viviani<br />
<br />
<br />
<center>ad I und 2</center><br />
<br />
<br />
gegenüber auszusprechen, sobald Ihr deutscher Kollege eine analoge Instruktion erhalten hat.<br />
<br />
<br />
<hr><br />
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<hr />
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<hr><br />
<br />
<br />
Telegramm Nr. 119<br />
<br />
<br />
<p align="right"><br />
L o n d o n , den 29. Juli 1914&nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp;<br><br />
Aufg. 4 Uhr 32 M. p m. &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp;<br> <br />
Eingetr. 9 Uhr • / . a.m. 30./7.&nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp;</p><br />
<br />
<br />
<center><br />
C h i f f r e </center><br />
<br />
<br />
<blockquote><br />
Ich habe eben Sir E. Grey gesprochen, der mir erklärte, Situation sei viel ernster geworden, und er sei heute sehr besorgt. Von Berlin melde man russische Mobilisierung, von Wien seitens k. u. k. Regierung Ablehnung, mit Rußland direkt zu verhandeln. Somit rückte Gefahr großer europäischer Komplikation immer näher.<br />
</blockquote><br />
<blockquote><br />
Er sagte wiederholt, wir würden voraussichtlich die Unterstützung und Sympathie a l l e r Mächte haben, wenn wir uns damit begnügen würden, daß Serbien alle unsere Forderungen akzeptiere und uns nebstdem noch eine Garantie der Mächte für die Einhaltung dieser Versprechungen gegeben werde.<br />
</blockquote><br />
<blockquote><br />
Ich wies darauf hin, daß es dazu nach der Kriegserklärung und Beginn der Feindseligkeiten wohl zu spät sein dürfte.<br />
</blockquote><br />
<blockquote><br />
»Dann ist es vielleicht auch zur Verhütung des allgemeinen Krieges zu spät«, rief er aus.<br />
Ich kam immer darauf zurück, daß man die Frage des österreichisch¬ungarischen¬serbischen Konfliktes von der Frage des allgemeinen Krieges trennen und darauf einwirken müsse, daß Rußland nicht denselben durch seine Intervention herbeiführe.<br />
</blockquote><br />
<blockquote><br />
Hierauf bemerkte Grey, »wenn die Mächte nur in Rußland raten sollen, daß es passiv bleibe, so ist es gleichbedeutend, Ihnen freie Hand zu geben, was Rußland nicht annehmen wird. Irgend etwas müßten Sie uns zum mindesten geben, daß wir in Petersburg verwerten können«.<br />
</blockquote><br />
<blockquote><br />
Er wolle die Pro und Contra unseres Standpunktes nicht diskutieren, was ihn beschäftige, seien Fakten und das wichtigste: wie kann ein europäischer Krieg noch verhindert werden. Auch ohne territoriale Erwerbungen könnten wir Serbien in das Verhältnis eines Vasallen zu uns bringen und dadurch Rußland vollständig vom Balkan eliminieren.<br />
</blockquote><br />
<blockquote><br />
Ich erwiderte, nach unseren ehemaligen Abmachungen mit Rußland, von denen er mir vorgestern sprach, war ja Serbien in unsere Einflußsphäre gerückt. Es wäre absurd, zu glauben, daß russischer Einfluß vom Balkan ausgeschaltet wäre, wenn Belgrad aufhöre, das Pivot russischer Balkanpolitik zu sein. Vielmehr seien wir es, die sich jetzt in legitimer Verteidigung befinden; der Versuch, alle unseren kleinen Nachbarstaaten zu unseren Feinden zu machen, und die ganze Agitation gegen uns bedrohe unsere Großmachtstellung und daher das Gleichgewicht der Mächte in Europa, für das er immer eintrete etc.<br />
</blockquote><br />
<blockquote><br />
Staatssekretär war sehr pessimistisch.<br />
</blockquote><br />
<blockquote><br />
»Heute spreche Petersburg noch mit Berlin, wie wird es morgen sein?« Er sagte mir, er sei in steter Fühlung mit Reichskanzler, der auch ein Mittel suche, um zwischen Wien und Petersburg zu vermitteln.<br />
</blockquote><br />
<blockquote><br />
Ich habe nachher Tyrrell gesprochen, der mir bestätigte, Sir E. Grey sei sehr beunruhigt und suche fort nach einem Ausweg, um Konflagration zu verhindern.<br />
</blockquote><br />
<blockquote><br />
Ich habe nachher Tyrrell gesprochen, der mir bestätigte, Sir E. Grey sei sehr beunruhigt und suche fort nach einem Ausweg, um Konflagration zu verhindern.<br />
</blockquote><br />
<blockquote><br />
Tyrrell bestätigt mir vollauf meinen Eindruck hiesiger Haltung, den ich dahin resumieren möchte: wenn irgend möglich jeder europäischen Komplikation fernzubleiben; russische Interessen lassen England kühl, wenn es sich aber um ein vitales Interesse Frankreichs oder gar Machtstellung Frankreichs handelt, so ist keine englische Regierung in der Lage, eine Beteiligung Englands an der Seite Frankreichs zu verhindern.<br />
</blockquote><br />
<br />
<br />
<hr><br />
[[Main Page | WWI Archive]] > [[Die Österreichisch-Ungarischen Dokumente zum Kriegsausbruch|Dokumente zum Kriegsausbruch]] > '''III, 14. Graf Mensdorff an Grafen Berchtold, 29. Juli 1914'''<br />
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<hr />
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<hr><br />
<br />
<br />
Telegramm Nr. 184<br />
<br />
<br />
<p align="right"><br />
W i e n , den 29. Juli 1914&nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp;<br><br />
Chiffre 2 Uhr 20 M. a. m. 30./7.&nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp;</p><br />
<br />
<br />
<center><br />
T e l e g r a m m i n Z i f f e r n ¬ G e h e i m</center><br />
<br />
<br />
<blockquote><br />
Telegramm Nr. 115 vom 28. 1. M. erhalten<ref>Siehe II, Nr. 91. (Zurück)</ref>.<br />
</blockquote><br />
<blockquote><br />
Ich ersuche Euer Exzellenz, Sir E. Grey mit allen Ihnen zur Verfügung stehenden Argumenten darüber aufzuklären, daß wir bei unserer Aktion gegen Serbien d u r c h n i e m a n d e n g e s c h o b e n w e r d e n, uns vielmehr lediglich von dem vitalen Interesse unserer Monarchie beraten lassen, das uns zur Pflicht macht, der großserbischen Wühlarbeit in unseren Grenzländern in energischer Weise ein Ziel zu setzen.<br />
</blockquote><br />
<blockquote><br />
Es ist ebenso unser wie Deutschlands aufrichtigster Wunsch, daß das gute Verhältnis zwischen den europäischen Großmächten nicht gestört werde und der Weltfriede erhalten bleiben möge.<br />
</blockquote><br />
<blockquote><br />
Die durch die jahrelangen Provokationen seitens Serbiens erzeugte Mißstimmung gegen dieses Land habe sich aber unter dem Eindruck der furchtbaren Bluttat in Sarajevo zu einer derartigen Empörung gesteigert, daß besonders unsere eigene kaisertreue südslawische Bevölkerung es nicht mehr verstanden hätte, wenn wir das bisherige Geschehenlassen noch weiter fortgesetzt hätten.</blockquote><br />
<br />
<br />
<hr><br />
<br />
<br />
<references/><br />
<br />
<br />
<hr><br />
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<hr />
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<hr><br />
<br />
<br />
<center><br />
Graf Szécsen an Grafen Berchtold<ref>Vgl. die Fassung Österreichisch¬ungarischen Rotbuch, Nr. 45. (Zurück)</ref></center><br />
<br />
<br />
Telegramm Nr. 136<br />
<br />
<br />
<p align="right"><br />
P a r i s , den 29. Juli 1914 &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp;<br><br />
Aufg. 6 Uhr 5 M. p m. &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp;<br><br />
Eingetr. 10 Uhr • / . a.m. 30./7. &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp;</p><br />
<br />
<br />
<center><br />
C h i f f r e </center><br />
<br />
<br />
<blockquote><br />
Es scheint unzweifelhaft, daß Frankreich gewisse militärische Vorbereitungen trifft, wie dies lediglich von den Zeitungen vielleicht mit gewisser Übertreibung verkündet wird.<br />
</blockquote><br />
<blockquote><br />
Streng vertraulich erfahre ich, daß Baron Schoen diese Vorbereitungen heute bei Herrn Viviani zur Sprache bringen und darauf hinweisen soll, daß Deutschland unter diesen Umständen gezwungen werden könnte, ähnliche Maßnahmen zu treffen, die natürlich nicht geheim bleiben könnten, und deren Bekanntwerden in der Öffentlichkeit große Aufregung verursachen würde. So könnten beide Länder, trotzdem sie nur den Frieden anstreben, zu einer wenigstens teilweisen Mobilisierung gedrängt werden, was gefährlich wäre.<br />
</blockquote><br />
<blockquote><br />
Baron Schoen soll weiters erklären, daß Deutschland lebhaft wünsche, den Konflikt zwischen uns und Serbien lokalisiert zu sehen und hiebei auf die Unterstützung Frankreichs zähle.<br />
</blockquote><br />
<br />
<br />
<hr><br />
<br />
<br />
<references/><br />
<br />
<br />
<hr><br />
[[Main Page | WWI Archive]] > [[Die Österreichisch-Ungarischen Dokumente zum Kriegsausbruch|Dokumente zum Kriegsausbruch]] > '''III, 12. Graf Szécsen an Grafen Berchtold, 29. Juli 1914'''<br />
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<hr />
<div>[[Main Page | WWI Archive]] > [[Die Österreichisch-Ungarischen Dokumente zum Kriegsausbruch|Dokumente zum Kriegsausbruch]] > '''III, 11. Herr von Mérey an Grafen Berchtold, 29. Juli 1914'''<br />
<hr><br />
<br />
<br />
Telegramm Nr. 553<br />
<br />
<br />
<p align="right"><br />
R o m , den 29. Juli 1914 &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp;<br><br />
Aufg. 2 Uhr 15 M. a. m. &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp;<br><br />
Eingetr. 10 Uhr • / . a.m. &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp;</p><br />
<br />
<br />
<center><br />
C h i f f r e </center><br />
<br />
<br />
<blockquote><br />
Text der italienischen Antwort:<br />
</blockquote><br />
<blockquote><br />
» Le Gouvernement italien, animé par les sentiments les plus amicaux pour l'Autriche¬Hongrie, a fait et continuera de faire tous les efforts possibles pour persuader la Serbie à accepter les demandes contenues dans la note du Gouvernement I. et R. du 24 juillet 1914 et lui a toujours conseillé à plusieurs reprises de suivre une politique correcte et de bon voisinage envers 1'Autriche¬Hongrie.<br />
</blockquote><br />
<blockquote><br />
Le Gouvernement italien a gardé le meilleur souvenir de l'attitude amicale le l'Autriche¬Hongrie envers l'Italie dans la dernière période de la guerre italo¬turque.<br />
</blockquote><br />
<blockquote><br />
Cette guerre avait pour objet une province située bien loin de la sphère des intérêts de l'Autriche-Hongrie tandis que le conflit actuell entre l'Autriche¬Hongrie et la Serbie se déroul[e] dans des territoires voisins de l'Italie et peut avoir des conséquences serieuses pour nos intérêts vitaux.<br />
</blockquote><br />
<blockquote><br />
En effet une des bases et des raisons d'être de la triplealliance est pour nous l'article VII qui s'applique à toute la Peninsule des Balcans et qui est complété par l'accord de 1909 sur le Sandjak de Novibazar, accord confirmé lors du renouvelement de la triplealliance.<br />
</blockquote><br />
<blockquote><br />
C'est sur la base de l'article VII et des accords sur le Sandjak de Novibazar et sur l'Albanie que la collaboration cordiale de la diplomatie italienne et de la diplomatie austro¬hongroise doit être fondée, et sans cette base il est à craindre qu'elle ne serait pas possible: c'est sur cette base que l'amitié et la confiance reciproque entre les deux puissances alliées doivent reposer.<br />
</blockquote><br />
<blockquote><br />
L'Allemagne partage notre interpretation de l'article VII.<br />
</blockquote><br />
<blockquote><br />
Quant à l'intention du comte Berchtold de discuter au moment donné le thème des compensations, il est évident qu'un accord sur ce point est urgent, car tant qu'il ne sera pas fait et qu'un doute peut subsister sur l'interprétation que l'Autriche donne à l'article VII, l'Italie ne peut pas suivre une politique de nature à faciliter actuellement ou plus tard des occupations temporaires ou définitives de la part de l'Autriche¬Hongrie, et doit au contraire favoriser tout ce qui diminue la probabilité de telles occupations tout [en] tâchant concilier autant que possible cette ligne de conduite imposée par la sauvegarde d'intérêts vitaux, avec son vif désir de resserrer de plus en plus les rapports intimes entre les deux puissances alliées qui ont fait tant de progres dans ces dernières années et qui doivent en faire encore d'autres sur la base de l'harmonie et de la conciliation des intérêts reciproques pour le bien des deux pays.<br />
</blockquote><br />
<blockquote><br />
Nous espérons par conséquent que les conversations amicales sincères et loyales qui ont lieu en ce moment entre les trois puissances alliées à Vienne et à Berlin aboutissent aussitôt que possible à un résultat permettant leur collaboration dans une politique commune.»<br />
</blockquote><br />
<br />
<br />
<hr><br />
[[Main Page | WWI Archive]] > [[Die Österreichisch-Ungarischen Dokumente zum Kriegsausbruch|Dokumente zum Kriegsausbruch]] > '''III, 11. Herr von Mérey an Grafen Berchtold, 29. Juli 1914'''<br />
<hr></div>Hirgenhttps://wwi.lib.byu.edu/index.php?title=III,_10._Herr_von_M%C3%A9rey_an_Grafen_Berchtold,_29._Juli_1914&diff=7507III, 10. Herr von Mérey an Grafen Berchtold, 29. Juli 19142009-04-14T19:44:26Z<p>Hirgen: </p>
<hr />
<div>[[Main Page | WWI Archive]] > [[Die Österreichisch-Ungarischen Dokumente zum Kriegsausbruch|Dokumente zum Kriegsausbruch]] > '''III, 10. Herr von Mérey an Grafen Berchtold, 29. Juli 1914'''<br />
<hr><br />
<br />
<br />
Telegramm Nr. 552<br />
<br />
<br />
<p align="right"><br />
R o m , den 29. Juli 1914 &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp;<br><br />
Aufg. 2 Uhr • / . a. m. &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp;<br><br />
Eingetr. 1 Uhr • / . p.m. &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp;</p><br />
<br />
<br />
<center><br />
C h i f f r e</center><br />
<br />
<br />
<blockquote><br />
Die am Schluß meines Telegrammes Nr. 546 vom 28. 1. M.<ref>Siehe II, Nr. 85. (Zurück)</ref> angekündigte Antwort der italienischen Regierung ist mir heute seitens des Kabinettchefs Ministers des Äußern in schriftlicher Form, aber mit dem Bemerken, daß sie als mündlich erteilt zu gelten habe, zugekommen.<br />
</blockquote><br />
<blockquote><br />
Ich teile Text in separatem Telegramm (mit weniger geheimer Chiffre) mit<ref>Siehe die folgende Nummer. (Zurück)</ref>.<br />
Diese Antwort bestätigt vollständig meinen Eindruck, daß es der hiesigen Regierung vor allem anderen auf die Kompensationsfrage ankommt, daß sie dieselbe jetzt forcieren will, daß sie sich hiebei auf Deutschland beruft, welches angesichts unserer differierenden Anschauungen offenbar zu . . . <ref>Chiffre fehlt. (Zurück) </ref>, nämlich im italienischen Sinne zu entscheiden hätte (vide das vorletzte Alinea der Antwort), sogar eine erpresserische Note anschlägt, und daß sie charakteristischerweise die betreffenden Konversationen in Wien und Berlin führen will.<br />
</blockquote><br />
<blockquote><br />
Je entgegenkommender, zufriedener, dankbarer wir uns gegenüber der Haltung Italiens zeigen werden, desto weitgehender und insistierender werden die hiesigen Prätensionen werden.</blockquote><br />
<br />
<br />
<hr><br />
<br />
<br />
<references/><br />
<br />
<br />
<hr><br />
[[Main Page | WWI Archive]] > [[Die Österreichisch-Ungarischen Dokumente zum Kriegsausbruch|Dokumente zum Kriegsausbruch]] > '''III, 10. Herr von Mérey an Grafen Berchtold, 29. Juli 1914'''<br />
<hr></div>Hirgenhttps://wwi.lib.byu.edu/index.php?title=III,_9._Graf_Berchtold_an_Herrn_von_M%C3%A9rey_in_Rom,_29._Juli_1914&diff=7506III, 9. Graf Berchtold an Herrn von Mérey in Rom, 29. Juli 19142009-04-14T19:43:55Z<p>Hirgen: </p>
<hr />
<div>[[Main Page | WWI Archive]] > [[Die Österreichisch-Ungarischen Dokumente zum Kriegsausbruch|Dokumente zum Kriegsausbruch]] > '''III, 9. Graf Berchtold an Herrn von Mérey in Rom, 29. Juli 1914'''<br />
<hr><br />
<br />
<br />
Telegramm Nr. 896<br />
<br />
<br />
<p align="right"><br />
W i e n , den 29. Juli 1914 &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp;<br><br />
Chiffre 11 Uhr a.m. &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp;</p><br />
<br />
<br />
<center><br />
T e l e g r a m m i n Z i f f e r n — G e h e i m</center><br />
<br />
<br />
<blockquote><br />
Im Nachtrage zu Telegramm Nr. 892 von gestern.<ref>Siehe II, Nr. 87. (Zurück) </ref><br />
</blockquote><br />
<blockquote><br />
Ich betrachte es als selbstverständlich, bitte dies jedoch Marquis di San Giuliano ausdrücklich zu sagen, daß die Mitteilung, welche Hochdieselben ihm laut obzitiertem Telegramm zu machen beauftragt waren, als s t r e n g g e h e i m zu betrachten sei und wegen der hiesigen öffentlichen Meinung derzeit von einer Verlautbarung derselben als äußerst bedenklich unbedingt abzusehen wäre.</blockquote><br />
<br />
<br />
<hr><br />
<br />
<br />
<references/><br />
<br />
<br />
<hr><br />
[[Main Page | WWI Archive]] > [[Die Österreichisch-Ungarischen Dokumente zum Kriegsausbruch|Dokumente zum Kriegsausbruch]] > '''III, 9. Graf Berchtold an Herrn von Mérey in Rom, 29. Juli 1914'''<br />
<hr></div>Hirgenhttps://wwi.lib.byu.edu/index.php?title=III,_8._Graf_Sz%C3%B6gy%C3%A9ny_an_Grafen_Berchtold,_29._Juli_1914&diff=7505III, 8. Graf Szögyény an Grafen Berchtold, 29. Juli 19142009-04-14T19:43:22Z<p>Hirgen: </p>
<hr />
<div>[[Main Page | WWI Archive]] > [[Die Österreichisch-Ungarischen Dokumente zum Kriegsausbruch|Dokumente zum Kriegsausbruch]] > '''III, 8. Graf Szögyény an Grafen Berchtold, 29. Juli 1914'''<br />
<hr><br />
<br />
<br />
Telegramm Nr. 324<br />
<br />
<br />
<p align="right"><br />
B e r l i n , den 29. Juli 1914 &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp;<br><br />
Aufg. 11 Uhr 40 M. p m. &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp;<br> <br />
Eingetr. 11 Uhr 30 M. a. m. 30./7. &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp;</p><br />
<br />
<br />
<center><br />
C h i f f r e — G e h e i m</center><br />
<br />
<br />
<blockquote><br />
Der hiesige französische Botschafter erklärte heute, wie mir Unterstaatssekretär erzählte, daß England sich ganz zweifellos »dès le premier coup de notre côté« (Frankreich, Rußland) stellen werde.<br />
</blockquote><br />
<blockquote><br />
Der italienische Botschafter hat Herrn von Jagow gegenüber derselben Überzeugung Ausdruck gegeben.<br />
</blockquote><br />
<blockquote><br />
Der Unterstaatssekretär, der bisher von der wenigstens anfänglichen Neutralität Englands überzeugt schien, sprach sich heute abends in dieser Beziehung im pessimistischen Sinne aus.<br />
</blockquote><br />
<br />
<br />
<hr><br />
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<hr />
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<hr><br />
<br />
<br />
Telegramm Nr. 322<br />
<br />
<br />
<p align="right"><br />
B e r l i n , den 29. Juli 1914 &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp;<br><br />
Aufg. 11 Uhr 40 M. p m. &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp;<br><br />
Eingetr. 3 Uhr 30 M. a. m. 30./7. &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp;</p><br />
<br />
<br />
<center><br />
C h i f f r e — G e h e i m</center><br />
<br />
<br />
<blockquote><br />
Fürst Lichnowsky telegraphierte heute, Sir William Tyrrell habe ihm gesagt, Deutschland könne trotz gegenteiliger Beteuerungen überzeugt sein, daß Italien in einem wegen des jetzigen Konfliktes mit Serbien eventuell entstehenden Weltkrieg nicht auf Seite Deutschlands und Österreich¬Ungarns stehen würde.<br />
</blockquote><br />
<blockquote><br />
Lichnowsky fügt bei, daß ihm diese Äußerung Tyrrells nicht als ein berechneter Bluff erschien, sondern daß er den Eindruck habe, daß dies auf Meldungen des englischen Botschafters in Rom gegründete Überzeugung des genannten Privatsekretärs Sir E. Greys sei.</blockquote><br />
<br />
<br />
<hr><br />
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<hr />
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<hr><br />
<br />
<br />
Telegramm Nr. 321<br />
<br />
<br />
<p align="right"><br />
B e r l i n , den 29. Juli 1914 &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp;<br><br />
Aufg. 11 Uhr 40 M. p m. &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp;<br><br />
Eingetr. 3 Uhr 30 M. a. m. 30./7. &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp;</p><br />
<br />
<br />
<center><br />
C h i f f r e — S t r e n g v e r t r a u l i c h</center><br />
<br />
<br />
<blockquote><br />
Wie mir Unterstaatssekretär mitteilt, ist heute eine Depesche an Kaiser Wilhelm von Kaiser Nikolaus hier eingetroffen, die sich mit einer Depesche des Deutschen Kaisers g e k r e u z t hatte.<br />
</blockquote><br />
<blockquote><br />
Kaiser Wilhelm habe Zaren telegraphiert, er solle sich doch nicht der Serben, die es jetzt nicht verdienten, annehmen; Österreich¬Ungarn habe vollkommen recht, jetzt energisch gegen dieselben vorzugehen. Zum Schlusse seiner Depesche richtete der Deutsche Kaiser einen warmen Friedensappell an Kaiser Nikolaus.<br />
</blockquote><br />
<blockquote><br />
Der Zar habe wieder in seiner Depesche Kaiser Wilhelm geschrieben, daß die österreichisch-ungarische Monarchie vollkommen im Unrecht sei, in dieser Weise über Serbien herzufallen. »Rußland stehe hinter Serbien«, er appelliere daher an die Friedensliebe Kaiser Wilhelms, auf Österreich¬Ungarn kalmierend einzuwirken.<br />
</blockquote><br />
<blockquote><br />
Ob noch weiteres in den beiden Kaiserdepeschen gestanden, konnte ich nichte konstatieren, da mir der Unterstaatssekretär über deren Inhalt nicht [sic] mehr mitgeteilt hat.<br />
</blockquote><br />
<br />
<br />
<hr><br />
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<hr />
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<hr><br />
<br />
<br />
Telegramm Nr. 320<br />
<br />
<br />
<p align="right"><br />
B e r l i n , den 29. Juli 1914 &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp;<br><br />
Aufg. 10 Uhr 35 M. p. m. &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp;<br><br />
Eingetr. 3 Uhr 30 M. a. m. 30./7. &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp;</p><br />
<br />
<br />
<center><br />
C h i f f r e — S t r e n g g e h e i m</center><br />
<br />
<br />
<blockquote><br />
Rußland.<br />
</blockquote><br />
<blockquote><br />
Soeben ein Telegramm des Grafen Pourtalès aus Petersburg im Auswärtigen Amt eingelangt, ungefähr folgenden Inhaltes:<br />
</blockquote><br />
<blockquote><br />
Herr Sazonow habe sich ihm, Pourtalès, gegenüber auf das schärfste darüber ausgesprochen, daß die k. u. k. Regierung keinen Gedankenaustausch mit Rußland suche. Graf Szápáry erkläre immer, er habe keine Instruktionen, und Herr Schebeko habe aus Wien gemeldet, daß bei seinem Besuch bei Euer Exzellenz ebenfalls kein Gedankenaustausch stattgefunden habe.<br />
</blockquote><br />
<blockquote><br />
Herr Sazonow erklärte weiter, der Umstand, daß Österreich-Ungarn ganze acht Korps mobilisiert habe, sei ein Beweis, daß diese Maßregel nicht allein gegen Serbien gerichtet sei, sondern auch eine Spitze gegen Rußland habe. Aus diesem Grunde werde noch h e u t e a b e n d s d e r r u s s i s c h e M o b i l i s i e r u n g s b e f e h l a n d i e a n d e r s ü d w e s t l i c h e n G r e n z e g e g e n Ö s t e r r e i c h ¬ U n g a r n g e l e g e n e n M i l i t ä r b e z i r k e e r f o l g e n. <br />
</blockquote><br />
<blockquote><br />
Herr Sazonow setzte hinzu, daß in Rußland eine Mobilisierung nicht so wie in westeuropäischen Ländern bereits den Krieg bedeute; der russische Soldat könne monatelang Gewehr bei Fuß an der Grenze stehen. Er habe auch nicht bis auf weiteres die Absicht, Schebeko aus Wien abzuberufen. <br />
</blockquote><br />
<blockquote><br />
Graf Pourtalès antwortete darauf, daß dann Deutschland wohl auch in den »Krieg«-Vorbereitungszustand übergehen müsse.<br />
</blockquote><br />
<blockquote><br />
Dies sei absolut keine Drohung gegen Rußland, aber »Deutschland würde seine Bundespflichten Österreich-Ungarn gegenüber einhalten«.<br />
</blockquote><br />
<br />
<br />
<hr><br />
[[Main Page | WWI Archive]] > [[Die Österreichisch-Ungarischen Dokumente zum Kriegsausbruch|Dokumente zum Kriegsausbruch]] > '''III, 5. Graf Szögyény an Grafen Berchtold, 29. Juli 1914'''<br />
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<hr />
<div>[[Main Page | WWI Archive]] > [[Die Österreichisch-Ungarischen Dokumente zum Kriegsausbruch|Dokumente zum Kriegsausbruch]] > '''III, 4. Graf Szögyény an Grafen Berchtold, 29. Juli 1914'''<br />
<hr><br />
<br />
<br />
<center><br />
Graf Szögyény an Grafen Berchtold<ref> Vgl. die Fassung im Österreichisch¬ungarischen Rotbuch, Nr. 46. (Zurück)</ref>.</center><br />
<br />
<br />
Telegramm Nr. 319<br />
<br />
<br />
<p align="right"><br />
B e r l i n , den 29. Juli 1914 &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp;<br><br />
Aufg. 6 Uhr 13 M. p. m. &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp;<br><br />
Eingetr. 8 Uhr • / . p. m. &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp;</p><br />
<br />
<br />
<center><br />
C h i f f r e — S t r e n g g e h e i m</center><br />
<br />
<br />
<blockquote>Rußland.<br />
</blockquote><br />
<blockquote><br />
Bereits Sonntag hat deutsche Regierung in Petersburg erklären lassen, daß russische Mobilisierung deutsche Mobilisierung nach sich ziehen würde. <br />
</blockquote><br />
<blockquote><br />
Darauf erfolgte russischerseits die mit meinem Telegramm Nr. 301, geheim, vom 27. 1. M. gemeldete Antwort<ref>Siehe II, Nr. 64 (Zurück) </ref>. Worauf heute neuerdings nach Petersburg telegraphiert wurde, daß auch die Fortsetzung jetziger militärischer Rüstungen Deutschland zur Mobilisierung veranlassen könnte.</blockquote><br />
<br />
<br />
<hr><br />
<br />
<br />
<references/><br />
<br />
<br />
<hr><br />
[[Main Page | WWI Archive]] > [[Die Österreichisch-Ungarischen Dokumente zum Kriegsausbruch|Dokumente zum Kriegsausbruch]] > '''III, 4. Graf Szögyény an Grafen Berchtold, 29. Juli 1914'''<br />
<hr></div>Hirgenhttps://wwi.lib.byu.edu/index.php?title=III,_3._Graf_Sz%C3%B6gy%C3%A9ny_an_Grafen_Berchtold,_29._Juli_1914&diff=7500III, 3. Graf Szögyény an Grafen Berchtold, 29. Juli 19142009-04-14T19:40:39Z<p>Hirgen: </p>
<hr />
<div>[[Main Page | WWI Archive]] > [[Die Österreichisch-Ungarischen Dokumente zum Kriegsausbruch|Dokumente zum Kriegsausbruch]] > '''III, 3. Graf Szögyény an Grafen Berchtold, 29. Juli 1914'''<br />
<hr><br />
<br />
<br />
Telegramm Nr. 318<br />
<br />
<br />
<p align="right"><br />
B e r l i n , den 29. Juli 1914 &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp;<br><br />
Aufg.6 Uhr 12 M. p. m. &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp;<br><br />
Eingetr. 9 Uhr • / . p. m. &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp;</p><br />
<br />
<br />
<center><br />
C h i f f r e — S t r e n g g e h e i m</center><br />
<br />
<br />
<blockquote><br />
Inhalt Euer Exzellenz Telegrammes Nr. 282 von gestern<ref>Siehe II, Nr. 80. (Zurück)</ref> zur Kenntnis des Reichskanzlers und des Staatssekretärs gebracht und auf ihren Wunsch ein Memorandum darüber übergeben.<br />
</blockquote><br />
<blockquote><br />
Über die von Baron Conrad darin gestellten militärischen Anfragen wurde mir eine rechtzeitige Antwort zugesagt.<br />
</blockquote><br />
<blockquote><br />
Unterstaatssekretär zweifelt nicht daran, daß die von Euer Exzellenz gewünschte Demarche in Bukarest (entsprechendes Ersuchen an König Karl) von hier aus sofort unternommen wird, doch befürchte er, daß der König auf die von Euer Exzellenz gemachten Vorschläge (rumänische Demarche in Petersburg, eventuell geheimes Telegramm König Karls an Kaiser Nikolaus oder Publizierung des Vertrages) nicht eingehen werde können.<br />
</blockquote><br />
<blockquote><br />
Laut eines Telegrammes deutschen Vertreters in Bukarest habe ihm König Karl gestern erklärt, man könne darauf rechnen, daß er nicht Stellung gegen Dreibund nehmen werde, und zu gleicher Zeit dem österreichisch-ungarischen Gesandten mit Tränen in den Augen erklärt: »er sei wegen der momentanen Stimmung gegen die Monarchie nicht im stande [sic], seinen Bündnispflichten im Konfliktsfalle mit Rußland gerecht zu werden«.<br />
</blockquote><br />
<blockquote><br />
Man hofft hier bestimmt, daß Rumänien auf Seite des Dreibundes bleiben wird, glaubt aber nicht an die derzeitige Möglichkeit vier Veröffentlichung unseres Bündnisvertrages.<br />
</blockquote><br />
<br />
<br />
<hr><br />
<br />
<br />
<references/><br />
<br />
<br />
<hr><br />
[[Main Page | WWI Archive]] > [[Die Österreichisch-Ungarischen Dokumente zum Kriegsausbruch|Dokumente zum Kriegsausbruch]] > '''III, 3. Graf Szögyény an Grafen Berchtold, 29. Juli 1914'''<br />
<hr></div>Hirgenhttps://wwi.lib.byu.edu/index.php?title=III,_2._Graf_Sz%C3%B6gy%C3%A9ny_an_Grafen_Berchtold,_29._Juli_1914&diff=7499III, 2. Graf Szögyény an Grafen Berchtold, 29. Juli 19142009-04-14T19:40:01Z<p>Hirgen: </p>
<hr />
<div>[[Main Page | WWI Archive]] > [[Die Österreichisch-Ungarischen Dokumente zum Kriegsausbruch|Dokumente zum Kriegsausbruch]] > '''III, 2. Graf Szögyény an Grafen Berchtold, 29. Juli 1914'''<br />
<hr><br />
<br />
<br />
Telegramm Nr. 317 <br />
<br />
<br />
<p align="right"><br />
Be r l i n , den 29. Juli 1914 &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp;<br><br />
Aufg. 6 Uhr 15 M. p. m. &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp;<br><br />
Eingetr. 8 Uhr • / . p. m. &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp;</p><br />
<br />
<br />
<center><br />
C h i f f r e — G e h e i m</center><br />
<br />
<br />
<blockquote><br />
Habe Inhalt Euer Exzellenz Telegrammes Nr. 280, geheim, von gestern<ref>Siehe II, Nr. 87. (Zurück) </ref> Unterstaatssekretär mitgeteilt, da Staatssekretär heute nicht zu sprechen war.<br />
</blockquote><br />
<blockquote><br />
Was den ersten Teil der Mitteilung Herrn von Tschirschkys betrifft, daß Italien ein kriegerisches Vorgehen unserseits gegen Serbien als auch aggressiven Akt gegen Rußland betrachten würde und sich daher seiner Dreibundverpflichtung im Konfliktsfalle mit Rußland für entbunden erachte, so scheint ein Mißverständniß, so sagte mir der Unterstaatssekretär, zu obwalten. Dies sei allerdings einmal im Anfang unserer Kontroverse italienischerseits gesagt, seitdem aber nicht wiederholt worden.<br />
</blockquote><br />
<blockquote><br />
Auch mein italienischer Kollege, den ich rein persönlich, als Gerücht mir zugekommen, über den vorerwähnten Standpunkt der italienischen Regierung befragte, erklärte mir, daß dies allerdings einmal von einem italienischen Vertreter im Auslande erklärt worden sei, derselbe habe aber dafür sofort von Rom einen Verweis erhalten und sei dies, wie er mir »ganz kategorisch« versichere, absolut nicht die Auffassung des italienischen Kabinettes.<br />
</blockquote><br />
<blockquote><br />
Was die von Euer Exzellenz der italienischen Regierung durch Herrn von Mérey abgegebene Erklärung betrifft, ist der Unterstaatssekretär damit einverstanden, und er glaubt, sicher annehmen zu können, daß sich die italienische Regierung mit derselben begnüge, daß Euer Exzellenz erklärt haben, territoriale Erwerbungen lägen nicht in unseren Absichten, sollte aber Österreich¬Ungarn dennoch sich gezwungen sehen, zu einer nicht nur als vorübergehend aufzufassenden Okkupation serbischen Gebietes zu schreiten, Euer Exzellenz für diesen Fall mit Italien in einen Meinungsaustausch über eine ihm zu gewährende Kompensation treten werden.<br />
</blockquote><br />
<blockquote><br />
Nachrichten, laut welchen an manchen Stellen in Italien man als Kompensation an Gebietsteile Österreich¬Ungarns denke, seien auch hier eingelangt. Daß die Loslösung eines Gebietsteiles der Monarchie nicht einmal zur Diskussion gestellt werden dürfe, sei jedoch auch die hiesige Ansicht.<br />
</blockquote><br />
<br />
<br />
<hr><br />
<br />
<br />
<references/><br />
<br />
<br />
<hr><br />
[[Main Page | WWI Archive]] > [[Die Österreichisch-Ungarischen Dokumente zum Kriegsausbruch|Dokumente zum Kriegsausbruch]] > '''III, 2. Graf Szögyény an Grafen Berchtold, 29. Juli 1914'''<br />
<hr></div>Hirgenhttps://wwi.lib.byu.edu/index.php?title=III,_1._Graf_Berchtold_an_die_k._u._k._Botschafter_in_Rom_und_Berlin,_28._Juli_1914&diff=7498III, 1. Graf Berchtold an die k. u. k. Botschafter in Rom und Berlin, 28. Juli 19142009-04-14T19:39:19Z<p>Hirgen: </p>
<hr />
<div>[[Main Page | WWI Archive]] > [[Die Österreichisch-Ungarischen Dokumente zum Kriegsausbruch|Dokumente zum Kriegsausbruch]] > '''III, 1. Graf Berchtold an die k. u. k. Botschafter in Rom und Berlin, 28. Juli 1914'''<br />
<hr><br />
<br />
<br />
<center><br />
Graf Berchtold an die k. u. k. Botschafter in Berlin und Rom<REF>Vgl. die Fassung im Österreichisch-ungarischen Rotbuch, Nr. 48. (Zurück)<br />
</ref>.</center><br />
<br />
<br />
Telegramm<br />
<br />
<br />
<p align="right"><br />
W i e n , den 29. Juli 1914 &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp;<br><br />
Chiffr. 1 Uhr a. m. 30./7. &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp;</p><br />
<br />
<br />
<blockquote><br />
Adresse<br><br />
1. Graf S z ö g y é n y in Berlin, Nr. 291.<br><br />
2. Herr v o n M é r e y in Rom, Nr. 904.</blockquote><br />
<br />
<br />
<center><br />
T e l e g r a m m i n Z i f f e r n <br />
<br />
<br />
I</center><br />
<br />
<br />
<blockquote><br />
Herr von Tschirschky hat mir soeben mitgeteilt, der russische Botschafter sage ihm, er habe von seiner Regierung die Verständigung erhalten, daß die Militärbezirke von Kiew, Odessa, Moskau und Kasan mobilisiert würden. Rußland sei in seiner Ehre als Großmacht gekränkt und genötigt, entsprechende Maßnahmen zu ergreifen. Die russische Mobilisierung wird von unseren galizischen Korpskommandanten bestätigt und wurde, einer Meldung des k. u. k. Militärattaches zufolge, heute auch von Herrn Sazanow dem deutschen Botschafter gegenüber nicht mehr geleugnet.<br />
</blockquote><br />
<blockquote><br />
Ich ersuche Euer Exzellenz, vorstehendes unverzüglich zur Kenntnis der deutschen Regierung zu bringen und hiebei zu betonen, daß, wenn die russischen Mobilisierungmaßnahmen nicht ohne Säumen eingestellt werden, unsere allgemeine Mobilisierung aus militärischen Gründen unverzüglich veranlaßt werden muß.<br />
</blockquote><br />
<blockquote><br />
Als letzten Versuch, den europäischen Krieg hintanzuhalten, hielte ich es für wünschenswert, daß unser und der deutsche Vertreter in St. Petersburg, eventuell auch in Paris, sogleich angewiesen werden, den dortigen Regierungen in freundschaftlicher Weise zu erklären, daß die Fortsetzung der russischen Mobilisierung Gegenmaßregeln in Deutschland und Österreich-Ungarn zur Folge hätte, die zu ernsten Konsequenzen führen müßten.<br />
</blockquote><br />
<blockquote><br />
Euer Exzellenz wollen hinzufügen, daß wir uns selbstverständlich in unserer kriegerischen Aktion in Serbien nicht beirren lassen werden.<br />
</blockquote><br />
<blockquote><br />
Die k. u. k. Botschafter in St. Petersburg und Paris erhalten unter einem die Weisung, die vorerwähnte Erklärung abzugeben<ref>Siehe III, Nr. 15 (Zurück)</ref> sobald ihr deutscher Kollege analoge Instruktionen erhält.<br />
</blockquote><br />
<blockquote><br />
Wir überlassen es der deutschen Regierung, ob Italien von diesem Schritte zu verständigen wäre. Herr von Merey erhält für jeden Fall eine Abschrift dieses Telegrammes mit der Weisung, die italienische Regierung zu informieren, sobald deutscher Botschafter hiezu beauftragt wird.<br />
</blockquote><br />
<br />
<br />
<center><br />
2</center><br />
<br />
<br />
<blockquote><br />
Ich telegraphiere nachstehendes an Grafen Szögyény:<br />
</blockquote><br />
<br />
<br />
<center> (Folgt Telegramm sub 1 )</center><br />
<br />
<br />
<blockquote><br />
»Herr von Tschirschky . . .« bis »beauftragt wird.«<br />
Vorstehendes zu Euer Exzellenz Information und Mitteilung an Marquis di San Giuliano, sobald deutscher Botschafter analoge Weisung erhält.<br />
</blockquote><br />
<br />
<br />
<hr><br />
<br />
<br />
<references/><br />
<br />
<br />
<hr><br />
[[Main Page | WWI Archive]] > [[Die Österreichisch-Ungarischen Dokumente zum Kriegsausbruch|Dokumente zum Kriegsausbruch]] > '''III, 1. Graf Berchtold an die k. u. k. Botschafter in Rom und Berlin, 28. Juli 1914'''<br />
<hr></div>Hirgen