Nr. 315 Der Reichskanzler an den Botschafter in Petersburg, 28. Juli 1914

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Nr. 315
Der Reichskanzler an den Botschafter in Petersburg1


Telegramm 131                               Berlin, den 28. Juli 19142

     Wir sind fortgesetzt bemüht, Wien zu einer offenen Aussprache
mit Petersburg mit dem Ziel zu veranlassen, Zweck und Umfang des
österreichischen Vorgehens in Serbien in unanfechtbarer und hoffent-
lich Rußland befriedigender Weise klarzulegen. Die inzwischen er-
folgte Kriegserklärung ändert hieran nichts3.

                                             B e t h m a n n   H o l l w e g


1 Nach dem Konzept von der Hand des Reichskanzlers. — Vgl. deutsches
Weißbuch vom Mai 1915, S. 31 Nr. 16. Siehe Nr. 343, 345 und 357.
2 90 nachm. zum Haupttelegraphenamt. In gleichzeitig abgesandten Tele-
grammen teilt der Kanzler den Botschaftern in Wien (176), London (186)
und Paris (171) sein Telegramm an Pourtalès im Wortlaut mit. Auf der
Botschaft in Wien angekommen am 29. Juli 60 vorm.
3 Nachträglich vom Kanzler hier angefügter Zusatz: »Absehen von
russischer Mobilmachung würde unsere Bemühungen wesentlich erleichtern« 
ist nachher von ihm wieder gestrichen worden.