Nr. 384 Der Reichskanzler an den Botschafter in Wien, 30. Juli 1914

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Nr. 384
Der Reichskanzler an den Botschafter in Wien1


Telegramm 190                               Berlin, den 29. Juli 19142

     Fürst Lichnowsky telegraphiert :

               »Habe soeben zusammenbrechen« »Sir E. Grey
          teilte mir ferner mit, daß der serbische Besprechungen
          aufzunehmen«3.

     Bitte Grafen Berchtold vorstehendes sofort4 mitteilen und5 hin-
zufügen, daß wir ein derartiges Nachgeben Serbiens als geeignete
Basis für Verhandlungen ansehen6 auf Grund einer Besetzung ser-
bischen Gebietsteils als Faustpfand.

                                                                 B e t h m a n n   H o l l w e g


1 Nach dem Konzept. Entwurf von Bergens Hand mit Ergänzungen und
Änderungen Jagows und des Reichskanzlers. Siehe Nr. 432
2 30. Juli 1230 vorm. zum Haupttelegraphenamt. Angekommen auf der Bot-
schaft in Wien 30. Juli »früh« (ohne Angabe der Stunde).
3 Hier sind die zwei Abschnitte aus Lichnowskys Telegramm vom 29. Juli
(Nr. 357) mit kleinen Änderungen eingefügt.
4 »sofort« vom Kanzler in Bergens Entwurf beigefügt.
5 »und . . . . . . . . . . Faustpfand« von Jagow dem Bergschen Entwurf angefügt.
6 »daß wir . . . . . . . . . . . ansehen« vom Kanzler aus ursprünglichem »daß
. . . . . . . . . . erschiene« Jagows geändert.