Nr. 60. Der Botschafter in Rom an das Auswärtige Amt, 17. Juli 1914

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Nr. 60
Der Botschafter in Rom an das Auswärtige Amt1


Telegramm 10                                         Fiuggi, den 17. Juli 19142

     Bei rein theoretischer Erörterung des möglichen österreichisch-
serbischen Konflikts — denn er ist noch nicht eingeweiht — äußerte
Marquis di San Giuliano, eine Niederwerfung Serbiens oder gar
österreichische Annexion könnte ebensowenig wie von Italien auch
von Rumänien geduldet werden. Ich halte es nicht für ausgeschlos-
sen, daß er gelegentlich in Bukarest eine Aussprache über den Gegen-
stand herbeiführt.

                                                                      F l o t o w


1 Nach der Entzifferung.
2 Aufgegeben in Fiuggi 210 nachm., angekommen im Auswärtigen Amt
46 nachm. Eingangsvermerk: 17. Juli nachm. Am 18. Juli von Jagow
telegraphisch der Botschaft in Wien mitgeteilt, mit Auslassung der Worte
»denn . . . . . . . . . eingeweiht« und folgendem Zusätze: »Da San Giuliano über
unsere jüngste Demarche in Bukarest nicht informiert ist, habe ich Grafen
Waldburg angewiesen, auf deren Geheimhaltung hinzuwirken«. Telegramm
(Entwurf von Bergens Hand, mit Änderungen Stumms und Zimmermanns)
815 nachm. zum Haupttelegraphenämt gegeben. Betreffend Mitteilung
des Flotowschen Telegramms an den Geschäftsträger in Bukarest siehe Nr. 63.