I, 16. Graf Berchtold an Herrn von Mérey in Rom, 12. Juli 1914: Difference between revisions

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Telegramm Nr.801
Telegramm Nr.801


W i e n ,  den 12. Juli 1914


<p align="right">W i e n ,  den 12. Juli 1914 &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp;</p>
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Durch den ersten Beamten der Botschaft zu dechiffrieren
Durch den ersten Beamten der Botschaft zu dechiffrieren


T e l e g r a m m  i n  Z i f f e r n  -  S t r e n g  g e h e i m


T e l e g r a m m &nbsp;  i n &nbsp;  Z i f f e r n  &nbsp; - &nbsp;  S t r e n g &nbsp;  g e h e i m</center>
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     Die Euer Exzellenz durch das Privatschreiben des Grafen Forgách bekannte Aktion wird wahrscheinlich gegen Ende dieses Monates stattfinden; Details werden diese Woche fixiert werden. Die deutsche Regierung, mit welcher in vollkommenstern Einvernehmen vorgegangen wird, ist der von mir geteilten Ansicht, daß die italienische Regierung nicht eingeweiht und durch unser sehr ernstes Auftreten in Belgrad vor eine unabwendbare Situation gestellt werde. Doch ersuche ich Eure Exzellenz, mir Ihre maßgebende Ansicht wissen zu lassen, ob es nicht nützlich wäre, Marquis San Giuliano einen Tag oder einige Stunden vorher zu verständigen, um ein Froissement zu vermeiden, und damit er in der Lage sei, eine Einwirkung auf die italienische Presse und Öffentlichkeit im bundestreuen Sinne zu veranlassen.  
     Die Euer Exzellenz durch das Privatschreiben des Grafen Forgách bekannte Aktion wird wahrscheinlich gegen Ende dieses Monates stattfinden; Details werden diese Woche fixiert werden. Die deutsche Regierung, mit welcher in vollkommenstern Einvernehmen vorgegangen wird, ist der von mir geteilten Ansicht, daß die italienische Regierung nicht eingeweiht und durch unser sehr ernstes Auftreten in Belgrad vor eine unabwendbare Situation gestellt werde. Doch ersuche ich Eure Exzellenz, mir Ihre maßgebende Ansicht wissen zu lassen, ob es nicht nützlich wäre, Marquis San Giuliano einen Tag oder einige Stunden vorher zu verständigen, um ein Froissement zu vermeiden, und damit er in der Lage sei, eine Einwirkung auf die italienische Presse und Öffentlichkeit im bundestreuen Sinne zu veranlassen.  
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     Was den Anschluß Bulgariens an den Dreibund anbelangt, wird Graf Tarnowski im Laufe dieser Woche vorsichtige Pourparlers mit dem bulgarischen Kabinette beginnen. Sobald wir zur Überzeugung gelangen, daß vertragsmäßige Abmachungen derzeit bereits möglich sind, werden wir die italienische Regierung verständigen und sie zur notwendigen Kooperation auffordern.  
     Was den Anschluß Bulgariens an den Dreibund anbelangt, wird Graf Tarnowski im Laufe dieser Woche vorsichtige Pourparlers mit dem bulgarischen Kabinette beginnen. Sobald wir zur Überzeugung gelangen, daß vertragsmäßige Abmachungen derzeit bereits möglich sind, werden wir die italienische Regierung verständigen und sie zur notwendigen Kooperation auffordern.  
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Telegramm Nr.801


W i e n , den 12. Juli 1914            


Durch den ersten Beamten der Botschaft zu dechiffrieren


T e l e g r a m m   i n   Z i f f e r n   -   S t r e n g   g e h e i m


Die Euer Exzellenz durch das Privatschreiben des Grafen Forgách bekannte Aktion wird wahrscheinlich gegen Ende dieses Monates stattfinden; Details werden diese Woche fixiert werden. Die deutsche Regierung, mit welcher in vollkommenstern Einvernehmen vorgegangen wird, ist der von mir geteilten Ansicht, daß die italienische Regierung nicht eingeweiht und durch unser sehr ernstes Auftreten in Belgrad vor eine unabwendbare Situation gestellt werde. Doch ersuche ich Eure Exzellenz, mir Ihre maßgebende Ansicht wissen zu lassen, ob es nicht nützlich wäre, Marquis San Giuliano einen Tag oder einige Stunden vorher zu verständigen, um ein Froissement zu vermeiden, und damit er in der Lage sei, eine Einwirkung auf die italienische Presse und Öffentlichkeit im bundestreuen Sinne zu veranlassen.

Was den Anschluß Bulgariens an den Dreibund anbelangt, wird Graf Tarnowski im Laufe dieser Woche vorsichtige Pourparlers mit dem bulgarischen Kabinette beginnen. Sobald wir zur Überzeugung gelangen, daß vertragsmäßige Abmachungen derzeit bereits möglich sind, werden wir die italienische Regierung verständigen und sie zur notwendigen Kooperation auffordern.



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