I, 23. Graf Szögyény an Grafen Berchtold, 16. Juli 1914: Difference between revisions

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Telegramm Nr. 259 bis
<p align="right">B e r l i n ,  den 16. Juli 1914 &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp;</p>
<center>C h i f f r e  &nbsp; -  &nbsp; S t r e n g &nbsp;  g e h e i m </center>
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Erhalten Euer Exzellenz Telegramm Nr. 234 streng geheim von gestern<ref>Siehe [[I, 21. Graf Berchtold an Grafen Szögyény in Berlin, 15. Juli 1914|Nr. 21]].</ref>.
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Staatsekretär sieht vollkommen ein, daß mit der in Aussicht genommenen energischen Demarche in Belgrad bis zur Abreise des Präsidenten der französischen Republik aus Petersburg zugewartet werden müsse, bedauert jedoch &nbsp;  g a n z  &nbsp; a u ß e r o r d e n t l i c h &nbsp;  diese Verzögerung. Herr von Jagow befürchtet, daß die sympathische Zustimmung und das Interesse für diese Demarche auch in Deutschland durch diese Verzögerung abflauen wird.
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Herr von Tschirschky meldet, daß Graf Tisza ihn während seines letzten Besuches in Wien aufgesucht und ihm versichert habe, daß er nunmehr seine anfänglich allerdings bestandenen Bedenken aufgegeben habe und mit einer energischen Aktion ganz einverstanden sei; übrigens habe sich Graf Tisza in seiner gestrigen im Parlament abgegebenen Erklärung ganz in diesem Sinne ausgesprochen, was ihn (Herrn von Jagow) sehr freue.
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Mein italienischer Kollege zeigt sich in den letzten Tagen über die Situation höchst beunruhigt, erblickt aber in den Nachrichten über den Urlaub des k. u. k. Kriegsministers und Generalstabschefs ein ihm offenbar sehr erwünscht scheinendes beruhigendes Symptom.
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WWI Archive > Dokumente zum Kriegsausbruch > I, 23. Graf Szögyény an Grafen Berchtold, 16. Juli 1914



Telegramm Nr. 259 bis


B e r l i n , den 16. Juli 1914            


C h i f f r e   -   S t r e n g   g e h e i m


Erhalten Euer Exzellenz Telegramm Nr. 234 streng geheim von gestern[1].

Staatsekretär sieht vollkommen ein, daß mit der in Aussicht genommenen energischen Demarche in Belgrad bis zur Abreise des Präsidenten der französischen Republik aus Petersburg zugewartet werden müsse, bedauert jedoch   g a n z   a u ß e r o r d e n t l i c h   diese Verzögerung. Herr von Jagow befürchtet, daß die sympathische Zustimmung und das Interesse für diese Demarche auch in Deutschland durch diese Verzögerung abflauen wird.

Herr von Tschirschky meldet, daß Graf Tisza ihn während seines letzten Besuches in Wien aufgesucht und ihm versichert habe, daß er nunmehr seine anfänglich allerdings bestandenen Bedenken aufgegeben habe und mit einer energischen Aktion ganz einverstanden sei; übrigens habe sich Graf Tisza in seiner gestrigen im Parlament abgegebenen Erklärung ganz in diesem Sinne ausgesprochen, was ihn (Herrn von Jagow) sehr freue.

Mein italienischer Kollege zeigt sich in den letzten Tagen über die Situation höchst beunruhigt, erblickt aber in den Nachrichten über den Urlaub des k. u. k. Kriegsministers und Generalstabschefs ein ihm offenbar sehr erwünscht scheinendes beruhigendes Symptom.




  1. Siehe Nr. 21.



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