I, 24. Herr von Mérey an Grafen Berchtold, 18. Juli 1914

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Telegramm Nr. 523


R o m , den 18. Juli 1914            


C h i f f r e - S t r e n g g e h e i m


Aus Äußerungen des deutschen Botschaftssekretärs Grafen Berchem gegenüber zwei Herren meiner Botschaft hatten letztere den Eindruck, als ob der seit 14 Tagen gleichfalls in Fiuggi befindliche deutsche Botschafter dem italienischen Minister des Äußern bereits Konfidenzen über unsere Absichten gegenüber Serbien gemacht hätte.

Es wäre nicht das erstemal, daß man deutscherseits in zwischen uns und Italien heiklen Fragen letzterem einen Liebesdienst zu erweisen trachtet.

Vielleicht im Zusammenhange hiemit steht, daß Marquis San Ginliano, welcher gegen Ende nächster Woche seine Kur in Finggi abschließen, für zwei Tage nach Rom kommen und sich nach Vallombrosa begeben sollte, mir soeben schreibt, er werde seine Kur am Dienstag, den 21. 1. M., unterbrechen und Dienstag nachmittags für 24 Stunden in Rom eintreffen. Erst um den 27.1. M. dürfte er Fiuggi definitiv verlassen.

Ich muß somit darauf gefaßt sein, daß der Minister mich Dienstag bezüglich unserer Spannung mit Serbien interpelliert, wie dies heute bereits der Generalsekretär de Martino zu tun versuchte. Vorbehaltlich anderweitiger Instruktionen werde ich mich ganz uninformiert stellen, was allerdings recht peinlich werden kann, wem ich etwa aus den Ausführungen des Ministers entnehme, daß er bereits (etwa von deutscher Seite) e i n g e w e i h t ist.



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