I, 38. Vorsprache des deutschen Botschafters im k. u. k. Ministerium des Äußern, 21. Juli 1914: Difference between revisions

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Tagesbericht Nr. 3444


W i e n ,  den 21. Juli 1914
    Der kaiserlich deutsche Botschafter hat heute hier auftragsgemäß den Inhalt einer Depesche Herrn von Jagows mitgeteilt, derzufolge der königlich serbische Geschäftsträger in Berlin in Entsprechung einer wahrscheinlich an alle serbischen Vertreter ergangenen Zirkularweisung dem Herrn Staatssekretär erklärt habe, Serbien beabsichtige die besten und korrektesten Beziehungen mit der Nachbarmonarchie zu unterhalten und sei bereit, alle Forderungen Österreich-Ungarns nach einer strengen Untersuchung des Attentates von Sarajevo zu erfüllen, soweit sie mit der Ehre und Souveränität des Königreiches vereinbar seien.
    Der königlich serbische Geschäftsträger habe die kaiserlich deutsche Regierung gleichzeitig gebeten, auf das Wiener Kabinett versöhnlich einzuwirken.
    Die Antwort Herrn von Jagows an den Vertreter Serbiens hätte, so fügte Herr von Tschirschky bei, dahin gelautet, daß nach Ansicht der deutschen Regierung Serbien es an einem korrekten nachbarlichen Verhalten Österreich-Ungarn gegenüber gerade in den letzten Jahren derart habe fehlen lassen, daß es nur zu begreiflich sei, wenn das Wiener Kabinett bei Bekanntgabe seiner Forderungen eine sehr energische Sprache führen sollte.


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Tagesbericht Nr. 3444

W i e n , den 21. Juli 1914

   Der kaiserlich deutsche Botschafter hat heute hier auftragsgemäß den Inhalt einer Depesche Herrn von Jagows mitgeteilt, derzufolge der königlich serbische Geschäftsträger in Berlin in Entsprechung einer wahrscheinlich an alle serbischen Vertreter ergangenen Zirkularweisung dem Herrn Staatssekretär erklärt habe, Serbien beabsichtige die besten und korrektesten Beziehungen mit der Nachbarmonarchie zu unterhalten und sei bereit, alle Forderungen Österreich-Ungarns nach einer strengen Untersuchung des Attentates von Sarajevo zu erfüllen, soweit sie mit der Ehre und Souveränität des Königreiches vereinbar seien. 
   Der königlich serbische Geschäftsträger habe die kaiserlich deutsche Regierung gleichzeitig gebeten, auf das Wiener Kabinett versöhnlich einzuwirken. 
   Die Antwort Herrn von Jagows an den Vertreter Serbiens hätte, so fügte Herr von Tschirschky bei, dahin gelautet, daß nach Ansicht der deutschen Regierung Serbien es an einem korrekten nachbarlichen Verhalten Österreich-Ungarn gegenüber gerade in den letzten Jahren derart habe fehlen lassen, daß es nur zu begreiflich sei, wenn das Wiener Kabinett bei Bekanntgabe seiner Forderungen eine sehr energische Sprache führen sollte. 

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