II, 20. Herr Otto an Grafen Berchtold, 24. Juli 1914: Difference between revisions

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     Erlaß Nr. 3447 geheim vom 20. d. M. und in Ziffern Nr. 133 vom 23. d. M.<ref>Siehe I, Nr. 69.</ref>.  
     Erlaß Nr. 3447 geheim vom 20. d. M. und in Ziffern Nr. 133 vom 23. d. M.<ref>Siehe [[I, 69. Graf Berchtold an Herrn Otto in Cetinje, 23. Juli 1914|I, Nr. 69]].</ref>.  
     Meine heutige Aussprache im Sinne obigen Erlasses und Telegrammes hat sowohl auf Seine Majestät als auch Minister des Äußern tiefen Eindruck gemacht und gemischte Gefühle ausgelöst.  
     Meine heutige Aussprache im Sinne obigen Erlasses und Telegrammes hat sowohl auf Seine Majestät als auch Minister des Äußern tiefen Eindruck gemacht und gemischte Gefühle ausgelöst.  
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     Wie vorauszusehen war, ersuchte mich König um eine Abschrift der von mir vorgelesenen, laut Euer Exzellenz Telegramme richtiggestellten Zirkularnote<ref>Siehe I, Nr. 71.</ref> an die Mächte, welche ich ihm mit der auftragsgemäßen Bitte um streng vertrauliche Behandlung einhändigte.</blockquote>
     Wie vorauszusehen war, ersuchte mich König um eine Abschrift der von mir vorgelesenen, laut Euer Exzellenz Telegramme richtiggestellten Zirkularnote<ref>Siehe [[I, 71. Graf Berchtold an die Signatarbotschaften, Balkanmissionen und den k. u. k. Gesandten in Stockholm, 23. Juli 1914|I, Nr. 71]].</ref> an die Mächte, welche ich ihm mit der auftragsgemäßen Bitte um streng vertrauliche Behandlung einhändigte.</blockquote>





Latest revision as of 15:17, 3 June 2009

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Telegramm Nr. 183


C e t t i n j e , den 24. Juli 1914            
Aufg. 2 Uhr 30 M. p. m.            
Eingetr. 9 Uhr • / . a. m. 25./7.            


C h i f f r e


Schritt in Belgrad.

Erlaß Nr. 3447 geheim vom 20. d. M. und in Ziffern Nr. 133 vom 23. d. M.[1]. Meine heutige Aussprache im Sinne obigen Erlasses und Telegrammes hat sowohl auf Seine Majestät als auch Minister des Äußern tiefen Eindruck gemacht und gemischte Gefühle ausgelöst.

Einerseits hohe Befriedigung über die aus diesem Anlasse Montenegro gezollte Anerkennung, andererseits die zwar nicht ausgesprochene, aber doch deutlich wahrnehmbare Besorgnis, daß das Königreich im Falle eines kriegerischen Konfliktes der Monarchie mit Serbien durch die öffentliche Meinung, wenn auch ganz gegen seinen Willen, in denselben hineingezogen oder doch sonst in Mitleidenschaft gezogen werden könnte.

Seine Majestät meinte, er hoffe, daß die serbische Regierung Einsicht genug haben werde, um auf der ganzen Linie nachzugeben.

Als für Serbien, seiner Ansicht nach, schwierigsten Punkt bezeichnete der König die Auflösung der »Narodna odbrana«, während der Minister des Äußern Zweifel äußerte, ob es der serbischen Regierung möglich sein werde, auf die sub Nr. 5 und 6 begehrte Kollaboration unserer Organe auf serbischem Territorium einzugehen.

Wie vorauszusehen war, ersuchte mich König um eine Abschrift der von mir vorgelesenen, laut Euer Exzellenz Telegramme richtiggestellten Zirkularnote[2] an die Mächte, welche ich ihm mit der auftragsgemäßen Bitte um streng vertrauliche Behandlung einhändigte.




  1. Siehe I, Nr. 69.
  2. Siehe I, Nr. 71.



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