III, 167. Graf Berchtold an den k. u. k. Geschäftsträger in Rom und den k. u. k. Botschafter in Berlin, 10. August 1914

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W i e n , den 10. August 1914
Chiffr. 4 Uhr · / . a. m. 11./8.


Adresse:
Graf Ambrósy in Rom Nr. 990,

Graf Szögyény in Berlin Nr. 391.


T e l e g r a m m i n Z i f f e r n


I


Erhalten Euer Hochwohlgeboren Telegramm Nr. 640 vom 9. 1. M.[1]

Die Textierung des deutschen Weißbuches ist in der Tat geeignet, den Eindruck hervorzurufen, als ob unsere Aktion gegen Serbien lange vorher und in allen Details mit Deutschland besprochen worden wäre.

Darin liegt ebenso eine gewisse Übertreibung, als es andrerseits nicht ganz den Tatsachen entspricht, daß Italien erst nach dem Beginne der Aktion von derselben Kenntnis erhalten habe.

Ich würde Wert darauf legen, daß Euer Hochgeboren sich in diesem Sinne bei Marquis di San Giuliano vernehmen lassen. Dem Minister kann der Inhalt meiner einschlägigen Eröffnungen an Herzog Avarna nicht unbekannt geblieben sein, dem ich wiederholt von unserer Enquete in Sarajevo wie von dem beabsichtigten Schritte in Belgrad zwecks Schaffung entsprechender Garantien für die Zukunft gesprochen habe, deren genaue Formulierung jedoch erst kurz vor der Übergabe möglich und daher auch dem deutschen gleichwie dem römischen Kabinette erst in letzter Stunde bekanntgegeben wurde.

Der Umstand, daß wir erst nach der Ablehnung unserer Forderungen seitens Serbiens zu einer teilweisen Mobilisierung schritten, für welche vorher keinerlei vorbereitende Maßnahmen getroffen worden waren, beweist zur Genüge, daß wir mit der Wahrscheinlichkeit der Annahme unserer Forderungen gerechnet hatten und keinerlei Detailvorbereitungen verfügt, geschweige denn mit Deutschland einverständlich vorbereitet hatten.


2


Graf Ambrósy telegraphiert unter dem gestrigen wie folgt:


(Folgt der Text von Nr. 164)


»In der . . . .«  bis »ausgebeutet werde«.

Ich telegraphiere an den k. u. k. Geschäftsträger in Rom wie folgt:


(Folgt Text sub 1 )


»Die Textierung . . . . «  bis »vorbereitet hatten«.

Vorstehendes zur Verwertung im Auswärtigen Amte.




  1. Siehe III, Nr. 164. (Zurück)



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