Nr. 118. Der Botschafter in London an das Auswärtige Amt, 23. Juli 1914
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Telegramm 145 London, den 22. Juli 19142
Sir Edward Grey wird, wie ich vertraulich erfahre, dem Grafen
Mensdorff morgen erklären, die britische Regierung werde sich be-
mühen3, ihren Einfluß dahin zur Geltung zu bringen, daß die öster-
reichisch-ungarischen Forderungen, falls sie gemäßigt seien und sich
mit der Selbständigkeit des serbischen Staates vereinbaren ließen,
von der serbischen Regierung angenommen würden. In ähnlichem
Sinne . . . . . . . . . . mit Sir Maurice de Bunsen über die serbische
Frage zu sprechen4 5.
L i c h n o w s k y
1 Nach der Entzifferung.
2 Aufgegeben in London, 22. Juli 917 nachm., angekommen im Auswär-
tigen Amt 23. Juli 125 vorm.; Eingangsvermerk: 23. Juli vorm. Lichnowskys
Telegramm wurde von Jagow telegraphisch dem Botschafter in Wien
mitgeteilt mit dem Zusatz: »Fürst Lichnowsky erhält Instruktion zur
Regelung zuständen« (siehe Schlußsatz des Telegramms an den
Kaiser Nr. 121). Am 23. Juli 15 nachm. zum Haupttelegraphenamt.
3 Die Worte »werde sich bemühen« fehlen in der Entzifferung; sie sind
aus den Akten der Deutschen Botschaft in London oben ergänzt.
4 Siehe den vollen Wortlaut des Lichnowskyschen Telegramms unter Nr. 121.
5 Siehe Nr. 126 und 140.