Nr. 122. Der Staatssekretär des Auswärtigen an den Geschäftsträger in Athen, 23. Juli 1914: Difference between revisions

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Nr. 122  
<center>Nr. 122</center>


Der Staatssekretär des Auswärtigen an den Geschäftsträger  
<center><font size=4>'''Der Staatssekretär des Auswärtigen an den Geschäftsträger in Athen<sup>1</sup>'''</font></center><br>


in Athen ^
Telegramm 99&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp; Berlin, den 23. Juli 1914<sup>2</sup><br>
Geheim ! <br>


Telegramm 99 Berlin, den 23. Juli 1914^
&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;Zur streng vertraulichen Verwertung. <br>
&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;Spannung zwischen Österreich und Serbien schließt mili- <br>
tärischen Konflikt nicht aus. Bei einem solchen würde Bulgarien <br>
Gelegenheit zum Angriff auf Serbien kaum vorübergehen lassen. <br>
Wie weit Türkei dann ruhig bleiben würde, ist fraglich. Unser <br>
Standpunkt muß notwendig auf Seiten des verbündeten Österreichs <br>
sein. Rechtzeitiges Abrücken Griechenlands von Serbien ratsam, <br>
damit Griechenland nicht in Konflikt hineinbezogen wird. Unter <br>
genannten Umständen scheint Abschluß eines griechisch-türkischen <br>
B ü n d n i s s e s &nbsp; zur Zeit sehr zweifelhaft. Arrangement auf <br>
anderer Basis, eventuell Vereinbarung über Neutralität daher zu- <br>
nächst empfehlenswert<sup>3</sup>. <br>


Geheim !
&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;J a g o w <br>


Zur streng vertraulichen Verwertung.
<hr>
Spannung zwischen Österreich und Serbien schließt mili-
<sup>1</sup> Nach dem Konzept von Jagows Hand. <br>
tärischen Konflikt nicht aus. Bei einem solchen würde Bulgarien
<sup>2</sup> 2<sup>40</sup> nachm. zum Haupttelegraphenamt. <br>
 
<sup>3</sup> Siehe [[Nr. 189. Der Geschäftsträger in Athen an das Auswärtige Amt, 25. Juli 1914|Nr 189]]. <br>
* Nach dem Konzept von Jagows Hand.  
 
* 2*** nachm. zum Haupttelegraphenamt.  
 
Gelegenheit zum Angriff auf Serbien kaum vorübergehen lassen.  
Wie weit Türkei dann ruhig bleiben würde, ist fraglich. Unser
Standpunkt muß notwendig auf Seiten des verbündeten Österreichs
sein. Rechtzeitiges Abrücken Griechenlands von Serbien ratsam,
damit Griechenland nicht in Konflikt hineinbezogen wird. Unter
genannten Umständen scheint Abschluß eines griechisch-türkischen
Bündnisses zur Zeit sehr zweifelhaft. Arrangement auf
anderer Basis, eventuell Vereinbarung über Neutralität daher zu-
nächst empfehlenswert ^.  
 
Jagow
 
 
 
» Siehe Nr 189.

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Nr. 122
Der Staatssekretär des Auswärtigen an den Geschäftsträger in Athen1


Telegramm 99                               Berlin, den 23. Juli 19142
Geheim !

                    Zur streng vertraulichen Verwertung.
     Spannung zwischen Österreich und Serbien schließt mili-
tärischen Konflikt nicht aus. Bei einem solchen würde Bulgarien
Gelegenheit zum Angriff auf Serbien kaum vorübergehen lassen.
Wie weit Türkei dann ruhig bleiben würde, ist fraglich. Unser
Standpunkt muß notwendig auf Seiten des verbündeten Österreichs
sein. Rechtzeitiges Abrücken Griechenlands von Serbien ratsam,
damit Griechenland nicht in Konflikt hineinbezogen wird. Unter
genannten Umständen scheint Abschluß eines griechisch-türkischen
B ü n d n i s s e s   zur Zeit sehr zweifelhaft. Arrangement auf
anderer Basis, eventuell Vereinbarung über Neutralität daher zu-
nächst empfehlenswert3.

                                                                           J a g o w

1 Nach dem Konzept von Jagows Hand.
2 240 nachm. zum Haupttelegraphenamt.
3 Siehe Nr 189.

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