Nr. 156. Der Botschafter in Rom an das Auswärtige Amt, 25. Juli 1914

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Nr. 156

Der Botschafter in Rom an das Auswärtige Amt^

Telegramm 20 Fiuggi, den 24. Juli 1914^

In mehrstündiger ziemlich erregter Konferenz mit Minister- präsidentem Salandra und Marquis di San Giuliano führte letzterer

1 Nach der Entzifferung.

2 Aufgegeben in Fiuggi 24. Juli ^^^ nachm., angekommen im Auswärtigen Amt 25. Juli i2i°vorm. Eingangsvermerk: 25. Juli vorm. Flotows Telegramm am 25. Juli von Jagow, nach Vornahme kleiner Änderungen und unter Fortlassung der Sätze »Botschaftsrat nicht sehen kann« tele- graphisch dem Botschafter in Wien mitgeteilt, 11^ vorm. zum Haupt- telegraphenamt. Betr. Mitteilung des Flotowschen Telegramms an den Kaiser siehe Nr. 168.


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aus, daß der Geist des Dreibundvertrags bei einem so folgenreichen aggressiven Schritt Österreichs verlangt hätte, sich vorher mit den Bundesgenossen ins Einvernehmen zu setzen. Da dies bei Italien nicht geschehen sei, so könne sich Italien bei weiteren Folgen aus diesem Schritt nicht für engagiert halten.

Außerdem verlange Artikel 7 des Dreibundvertrags (den ich hier nicht habe), daß bei Veränderungen auf dem Balkan die Kontra- henten sich vorher verständigten und daß, wenn einer der Kontra- henten territoriale Veränderung herbeiführe, der andere entschädigt würde.

Auf meine Bemerkung^ Lebensinteressen Österreichs

vorliegen. Meine Aufgabe ist dadurch sehr erschwert, daß öster- reichischer Botschafter krank im Bett. Botschaftsrat unfähig.

Marquis di San Giuhano verläßt voraussichtlich 27. nachmittags Fiuggi. Erbitte etwaige Mitteilung für ihn für 27. früh, da ich ihn dann für 2 bis 3 Tage vielleicht nicht sehen kann.

Floto w


' Hier folgte der im Telegramm Jagows an den Kaiser (Nr. 168) wieder- gegebene Abschnitt »Auf meine Bemerkung Lebensinteressen

Österreichs vorliegen«.