Nr. 197. Der Reichskanzler an den Kaiser, 26. Juli 1914: Difference between revisions
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Telegramm 146 Berlin, den 26. Juli 1914<sup>2</sup> | Telegramm 146 Berlin, den 26. Juli 1914<sup>2</sup><br> | ||
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<i>Ruhe ist die erste | <i><p style="line-height:100%;"><font size=2>Ruhe ist die erste <br> | ||
Bürgerpflicht ! Nur | Bürgerpflicht ! Nur<br> | ||
Ruhe, immer nur | Ruhe, immer nur <br> | ||
Ruhe! ! Eine Ru- | Ruhe! ! Eine Ru-<br> | ||
hige Mobilmachung | hige Mobilmachung <br> | ||
ist eben auch was | ist eben auch was <br> | ||
Neues.</i> | Neues.</font></p></i><br> | ||
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Außer der von General von Chelius gemachten | Außer der von General von Chelius gemachten <br> | ||
Meldung<sup>3</sup> Hegen über russische Haltung noch keine | Meldung<sup>3</sup> Hegen über russische Haltung noch keine <br> | ||
verbürgten Nachrichten vor. Sollte Rußland sich zum | verbürgten Nachrichten vor. Sollte Rußland sich zum <br> | ||
Konflikt mit Österreich anschicken, beabsichtigt Eng- | Konflikt mit Österreich anschicken, beabsichtigt Eng- <br> | ||
land Vermittelung<sup>4</sup> zu versuchen und erhofft dabei | land Vermittelung<sup>4</sup> zu versuchen und erhofft dabei <br> | ||
französische Unterstützung. Solange Rußland keinen | französische Unterstützung. Solange Rußland keinen <br> | ||
feindlichen Akt vornimmt, glaube ich, daß unsere | feindlichen Akt vornimmt, glaube ich, daß unsere <br> | ||
auf eine Lokalisierung<sup>5</sup> gerichtete Haltung auch | auf eine Lokalisierung<sup>5</sup> gerichtete Haltung auch <br> | ||
eine ruhige bleiben muß. General von Moltke ist | eine ruhige bleiben muß. General von Moltke ist <br> | ||
heute aus Karlsbad zurückgekehrt und teilt diese | heute aus Karlsbad zurückgekehrt und teilt diese <br> | ||
Ansicht. | Ansicht. <br> | ||
Erbitte alleruntertänigst Mitteilung, wo und | Erbitte alleruntertänigst Mitteilung, wo und <br> | ||
wann Ew. M. an Land steigen<sup>6</sup>, damit ich Ew. M. | wann Ew. M. an Land steigen<sup>6</sup>, damit ich Ew. M. <br> | ||
dort zum Vortrag erwarten darf. | dort zum Vortrag erwarten darf. <br> | ||
Alleruntertänigst <br> | |||
B e t h m a n n H o l l w e g <br> | |||
<i>Er soll mich in Berlin erwarten; ich | <i>Er soll mich in Berlin erwarten; ich <br> | ||
komme dorthin, oder Wildpark.</i> | komme dorthin, oder Wildpark.</i><br> | ||
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<sup>1</sup> Nach dem Konzept von des Reichskanzlers Hand. | <hr> | ||
<sup>2</sup> Durch Funkspruch über Norddeich: In Berlin 26. Juli | <sup>1</sup> Nach dem Konzept von des Reichskanzlers Hand. <br> | ||
Haupttelegraphenamt, angekommen im Hoflager 27. Juli 4 Uhr vorm. Ent- | <sup>2</sup> Durch Funkspruch über Norddeich: In Berlin 26. Juli 1 Uhr nachm. zum <br> | ||
zifferung am 27 Juli vom Kaiser zurückgegeben, am gleichen Tage ins Aus- | Haupttelegraphenamt, angekommen im Hoflager 27. Juli 4 Uhr vorm. Ent- <br> | ||
wärtige Amt gelangt. | zifferung am 27 Juli vom Kaiser zurückgegeben, am gleichen Tage ins Aus- <br> | ||
<sup>3</sup> Siehe Nr. 194. | wärtige Amt gelangt. <br> | ||
<sup>4</sup> Die Worte »Österreich anschicken, beabsichtigt Unterstützung« | <sup>3</sup> Siehe [[Nr. 194. Der Botschafter in Petersburg an das Auswärtige Amt, 26. Juli 1914|Nr. 194]]. <br> | ||
lauten in der Entzifferung des Hoflagers verstümmelt und irreführend: | <sup>4</sup> Die Worte »Österreich anschicken, beabsichtigt Unterstützung« <br> | ||
»Österreich (folgt Lücke) Baron Fredericks beabsichtigt Englands Ver- | lauten in der Entzifferung des Hoflagers verstümmelt und irreführend: <br> | ||
mittlung zu versuchen, und er hofft auf französische Unterstützung«. Das | »Österreich (folgt Lücke) Baron Fredericks beabsichtigt Englands Ver- <br> | ||
Wort »Fredericks« hat der Kaiser unterstrichen und am Rand vermerkt; | mittlung zu versuchen, und er hofft auf französische Unterstützung«. Das <br> | ||
»welcher?« | Wort »Fredericks« hat der Kaiser unterstrichen und am Rand vermerkt; <br> | ||
<sup>5</sup> Am Rand Ausrufungszeichen des Kaisers. | »welcher?« <br> | ||
<sup>6</sup> Am Rand 2 Ausrufungszeichen des Kaisers. | <sup>5</sup> Am Rand Ausrufungszeichen des Kaisers. <br> | ||
<sup>6</sup> Am Rand 2 Ausrufungszeichen des Kaisers.<br> |
Latest revision as of 13:04, 10 June 2015
WWI Document Archive > Official Papers > Die Deutschen Dokumente zum Kriegsausbruch 1914 — Volume 1 > Nr. 197.
Telegramm 146 Berlin, den 26. Juli 19142
Ruhe ist die erste |
Außer der von General von Chelius gemachten Alleruntertänigst B e t h m a n n H o l l w e g Er soll mich in Berlin erwarten; ich |
1 Nach dem Konzept von des Reichskanzlers Hand.
2 Durch Funkspruch über Norddeich: In Berlin 26. Juli 1 Uhr nachm. zum
Haupttelegraphenamt, angekommen im Hoflager 27. Juli 4 Uhr vorm. Ent-
zifferung am 27 Juli vom Kaiser zurückgegeben, am gleichen Tage ins Aus-
wärtige Amt gelangt.
3 Siehe Nr. 194.
4 Die Worte »Österreich anschicken, beabsichtigt Unterstützung«
lauten in der Entzifferung des Hoflagers verstümmelt und irreführend:
»Österreich (folgt Lücke) Baron Fredericks beabsichtigt Englands Ver-
mittlung zu versuchen, und er hofft auf französische Unterstützung«. Das
Wort »Fredericks« hat der Kaiser unterstrichen und am Rand vermerkt;
»welcher?«
5 Am Rand Ausrufungszeichen des Kaisers.
6 Am Rand 2 Ausrufungszeichen des Kaisers.