Nr. 229. Der Botschafter in Petersburg an das Auswärtige Amt, 26. Juli 1914: Difference between revisions
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Telegramm 162 St. Petersburg, den 26. Juli 1914<sup>2</sup> | Telegramm 162 St. Petersburg, den 26. Juli 1914<sup>2</sup><br> | ||
Wie mir Generalleutnant von Chelius mitteilt, sieht man in | Wie mir Generalleutnant von Chelius mitteilt, sieht man in <br> | ||
Kreisen dem Frieden geneigter, monarchisch gesinnter höherer Offi- | Kreisen dem Frieden geneigter, monarchisch gesinnter höherer Offi- <br> | ||
ziere der Umgebung des Zaren als bestes Mittel, Frieden zwischen | ziere der Umgebung des Zaren als bestes Mittel, Frieden zwischen <br> | ||
den Großmächten zu erhalten, Telegramm Sr. M. des Kaisers und | den Großmächten zu erhalten, Telegramm Sr. M. des Kaisers und <br> | ||
Königs an Kaiser Nikolaus an<sup>3</sup> Dieses Telegramm müßte an | Königs an Kaiser Nikolaus an<sup>3</sup> Dieses Telegramm müßte an <br> | ||
monarchisches Gefühl des Zaren appellieren und auf schweren Stoß, | monarchisches Gefühl des Zaren appellieren und auf schweren Stoß, <br> | ||
den monarchischer Gedanke durch Mord in Sarajevo erlitten hat, | den monarchischer Gedanke durch Mord in Sarajevo erlitten hat, <br> | ||
sowie auf die den Monarchien im Falle allgemeiner europäischer | sowie auf die den Monarchien im Falle allgemeiner europäischer <br> | ||
Konflagration drohenden Gefahren hinweisen. | Konflagration drohenden Gefahren hinweisen. <br> | ||
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<sup>1</sup> Nach der Entzifferung. | <sup>1</sup> Nach der Entzifferung. <br> | ||
<sup>2</sup> Aufgegeben in Petersburg 8<sup>50</sup> nachm., angekommen im Auswärtigen Amt | <sup>2</sup> Aufgegeben in Petersburg 8<sup>50</sup> nachm., angekommen im Auswärtigen Amt <br> | ||
10<sup>5</sup> nachm. Eingangsvermerk: 26. Juli nachm. | 10<sup>5</sup> nachm. Eingangsvermerk: 26. Juli nachm. <br> | ||
<sup>3</sup> Siehe den Entwurf eines solchen Telegramms Nr. 233. Es ging tatsäch- | <sup>3</sup> Siehe den Entwurf eines solchen Telegramms Nr. 233. Es ging tatsäch- <br> | ||
lich nicht ab. Randbemerkung des Reichskanzlers vom 27. Juli zu | lich nicht ab. Randbemerkung des Reichskanzlers vom 27. Juli zu <br> | ||
Pourtalès' Telegramm: »S. M. will einstweilen keine Depesche an den | Pourtalès' Telegramm: »S. M. will einstweilen keine Depesche an den <br> | ||
Zaren schicken. B. H. 27.« | Zaren schicken. B. H. 27.«<br> | ||
Revision as of 11:33, 4 June 2015
WWI Document Archive > Official Papers > Die Deutschen Dokumente zum Kriegsausbruch 1914 — Volume 1 > Nr. 229.
Telegramm 162 St. Petersburg, den 26. Juli 19142
Wie mir Generalleutnant von Chelius mitteilt, sieht man in
Kreisen dem Frieden geneigter, monarchisch gesinnter höherer Offi-
ziere der Umgebung des Zaren als bestes Mittel, Frieden zwischen
den Großmächten zu erhalten, Telegramm Sr. M. des Kaisers und
Königs an Kaiser Nikolaus an3 Dieses Telegramm müßte an
monarchisches Gefühl des Zaren appellieren und auf schweren Stoß,
den monarchischer Gedanke durch Mord in Sarajevo erlitten hat,
sowie auf die den Monarchien im Falle allgemeiner europäischer
Konflagration drohenden Gefahren hinweisen.
P o u r t a l è s
1 Nach der Entzifferung.
2 Aufgegeben in Petersburg 850 nachm., angekommen im Auswärtigen Amt
105 nachm. Eingangsvermerk: 26. Juli nachm.
3 Siehe den Entwurf eines solchen Telegramms Nr. 233. Es ging tatsäch-
lich nicht ab. Randbemerkung des Reichskanzlers vom 27. Juli zu
Pourtalès' Telegramm: »S. M. will einstweilen keine Depesche an den
Zaren schicken. B. H. 27.«