Nr. 284 Der Geschäftsträger in Cetinje an das Auswärtige Amt, 28. Juli 1914

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Nr. 284
Der Geschäftsträger in Cetinje an das Auswärtige Amt1


          Telegramm 18                                              Cetinje, den 27. Juli 19142
          Dringend !










kann er garnicht !
Das glaube ihm der
Deibel

     Österreichische Behörden in Cattaro haben
heute früh sämtliche dort befindlichen Montenegriner
ausgewiesen. Hiesiger Ministerrat hat es als Gegen -
maßregel beschlossen, alle in Montenegro lebenden
Österreicher auszuweisen. Von österreichischen
Küstenorten werden starke Truppenhäufungen ge-
meldet. Regierung fürchtet österreichischen Hand-
streich gegen Lowtschen. König hat österreichischem
Militärattache gesagt, er3 werde alles tun, um
Krieg mit Österreich zu vermeiden. Erregung in
Cetinje im Wachsen. Post- und Telegraphen-
verbindung mit Cattaro vorläufig unterbrochen,
österreichischer Gesandter bittet Wien zu benach-
richtigen, daß die Telegraphenverbindung Cetinje—
Cattaro unterbrochen, und zwar angeblich durch
österreichische Behörden. Da Montenegro ihn ver-
hindert, Boten zur Post nach Cattaro zu schicken,
könne er keine Verbindung mit Wien herstellen.

                                                                Z e c h


1 Nach der Entzifferung.
2 Aufgegeben in Cetinje 27. Juli 1130 nachm., angekommen im Auswärtigen
Amt 28. Juli 75 vorm. Eingangsvermerk: 28. Juli vorm. Entzifferung lag
dem Kaiser vor, der durch Randverfügung Mitteilung an den Botschafter
in Wien anordnete; von ihm am 28. Juli zurückgegeben. Zechs Tele-
gramm am 28. Juli von Jagow dem Botschafter in Wien mitgeteilt,
1010 vorm. zum Haupttelegraphenamt gegeben.
3 »er« vom Kaiser zweimal unterstrichen.