Nr. 328 Der Botschafter in Wien an das Auswärtige Amt, 29. Juli 1914
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Telegramm 122 Wien, den 28. Juli 19142
Habe Allerhöchsten Auftrag1 sofort zur Kenntnis |
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sollen sie doch gleich
machen !
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»Wie bereits Herzog von Avarna gegen-
über erklärt, liegen territoriale Erwer-
bungen durchaus nicht in unserer Absicht.
Sollten wir uns aber dennoch wider
Erwarten gezwungen sehen, zu einer nicht
als nur vorübergend anzusehenden Okku-
pation serbischen Gebiets zu schreiten, so
sind wir bereit, für diesen Fall mit Italien
in einen Meinungsaustausch zu treten.
Auf der anderen Seite erwarten wir
von Italien, daß das Königreich den Ver-
bündeten in den zur Erreichung seiner
Ziele nötigen Aktionen nicht hindert, viel-
mehr uns gegenüber die in Aussicht ge-
stellte bundesfreundüche Haltung unent-
wegt beibehalten werde.«
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Graf Forgäch las mir den ganzen Erlaß vor, T s c h i r s c h k y Admiral Haus — Österr. Ob. Comd. der Flotte — hat meinem |
1 Nach der Entzifferung.
2 Aufgegeben in Wien 28. Juli 910 nachm., angekommen im Auswärtigen
Amt 29. Juli 122 vorm. Eingangsvermerk: 29. Juli vorm. Ent-
zifferung lag noch am 29. Juli dem Kaiser vor, gelangte am gleichen
Tage von ihm ins Amt zurück. Vermerk des Reichskanzlers vom 30. Juli
nach Kenntnisnahme der Randbemerkungen des Kaisers: »sehr merk-
würdiger Inhalt des Randvermerks S. M. v. B. H.« — Abschnitt »Infolge
meiner . . . . . . . . . . beibehalten werde« von Tschirschkys Telegramm wurde
nach Vornahme kleiner Änderungen am 29. Juli von Jagow telegraphisch
dem Botschafter in Rom mitgeteilt, 110 vorm. zum Haupttelegraphenamt
gegeben.
3 Siehe Nr. 267.