Nr. 429 Aufzeichnung des Staatssekretärs für den Reichskanzler, 30. Juli 1914: Difference between revisions

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Berlin, den 30. Juli 1914<sup>2</sup><br>
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<sup>1</sup> Niederschrift von Jagows Hand.  
<sup>1</sup> Niederschrift von Jagows Hand. <br>
<sup>2</sup> Eingangsvermerk des Auswärtigen Amts: 30. Juli nachm. Am Rand der  
<sup>2</sup> Eingangsvermerk des Auswärtigen Amts: 30. Juli nachm. Am Rand der <br>
Nachtragsvermerk von Jagows Hand: »Dem Grafen Szögyény habe ich  
Nachtragsvermerk von Jagows Hand: »Dem Grafen Szögyény habe ich <br>
mitgeteilt, daß wir den Schritt in Petersburg nicht mitmachen könnten,  
mitgeteilt, daß wir den Schritt in Petersburg nicht mitmachen könnten, <br>
da wir in den letzten Tagen schon in dem genannten Sinne »freund-  
da wir in den letzten Tagen schon in dem genannten Sinne »freund- <br>
schaftlich« gesprochen hätten und dies nicht wiederholen könnten. Eine  
schaftlich« gesprochen hätten und dies nicht wiederholen könnten. Eine <br>
erneute Aussprache unsererseits könnte nur ein Ultimatum sein. Österreich  
erneute Aussprache unsererseits könnte nur ein Ultimatum sein. Österreich <br>
müsse den Schritt allein tun.«  
müsse den Schritt allein tun.« <br>
<sup>3</sup> Siehe Nr. 427.
<sup>3</sup> Siehe [[Nr. 427 Die österreichisch-ungarische Botschaft an das Auswärtige Amt, 30. Juli 1914|Nr. 427]].<br>
<sup>4</sup> Siehe Nr. 442.
<sup>4</sup> Siehe [[Nr. 442 Der Staatssekretär des Auswärtigen an den Botschafter in Wien, 30. Juli 1914|Nr. 442]].

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WWI Document Archive > Official Papers > Die Deutschen Dokumente zum Kriegsausbruch 1914 — Volume 2 > Nr. 429.


Nr. 429
Aufzeichnung des Staatssekretärs des Auswärtigen für den Reichskanzler1


                                             Berlin, den 30. Juli 19142

     Der österreichische Botschafter teilt mir im Auftrag seiner Re-
gierung soeben3 mit, daß, wenn die russischen Mobilmachungsmaß-
regeln nicht ungesäumt eingestellt würden, Österreich-Ungarn unver-
züglich zur allgemeinen Mobilmachung schreiten müsse. Als letzten
Schritt, um den Frieden Europas zu erhalten, schlage Graf Berchtold
vor, daß der deutsche und österreichische Vertreter in St. Petersburg
und evtl. auch in Paris angewiesen würden, dort in freundschaftlicher
Weise zu erklären, daß die Fortsetzung der russischen Mobilmachung
Gegenmaßregeln in Deutschland und Österreich-Ungarn zur Folge
haben würde, die zu ernsten Konsequenzen führen müßten. Die
k. u. k. Botschafter in Petersburg und Paris erhalten Weisung, eine
diesbezügliche Erklärung abzugeben, sobald ihre deutschen Kollegen
die entsprechende Weisung erhalten haben.
     Graf Berchtold stellt anheim, ob Italien eine diesbezügliche Mit-
teilung gemacht werden soll4. Ich habe dem Grafen Szögyény ge-
antwortet, daß ich erst Ew. Exz. sprechen müßte, ehe ich ihm Be-
scheid geben könnte.

                                                                      J [ a g o w ]


1 Niederschrift von Jagows Hand.
2 Eingangsvermerk des Auswärtigen Amts: 30. Juli nachm. Am Rand der
Nachtragsvermerk von Jagows Hand: »Dem Grafen Szögyény habe ich
mitgeteilt, daß wir den Schritt in Petersburg nicht mitmachen könnten,
da wir in den letzten Tagen schon in dem genannten Sinne »freund-
schaftlich« gesprochen hätten und dies nicht wiederholen könnten. Eine
erneute Aussprache unsererseits könnte nur ein Ultimatum sein. Österreich
müsse den Schritt allein tun.« 
3 Siehe Nr. 427.
4 Siehe Nr. 442.