Nr. 439 Der Botschafter in London an das Auswärtige Amt, 30. Juli 1914: Difference between revisions
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Sir E. Grey zeigte mir soeben Telegramm an Sir George Buchanan<sup>3</sup><br> | Sir E. Grey zeigte mir soeben Telegramm an Sir George Buchanan<sup>3</sup>,<br> | ||
worin er ihn anweist, unsere Anregung zu | worin er ihn anweist, unsere Anregung zu unterstützen, in Be- <br> | ||
sprechungen über Verständigung sich einzulassen, falls Osterreich <br> | sprechungen über Verständigung sich einzulassen, falls Osterreich <br> | ||
einwillige, nach Besetzung gewisser Grenzorte Feindseligkeiten einzu- <br> | einwillige, nach Besetzung gewisser Grenzorte Feindseligkeiten einzu- <br> | ||
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matum überhaupt nicht mehr die Rede, sondern lediglich von Unter- <br> | matum überhaupt nicht mehr die Rede, sondern lediglich von Unter- <br> | ||
handlungen über die Serbien aufzuerlegenden Lasten und Ver- <br> | handlungen über die Serbien aufzuerlegenden Lasten und Ver- <br> | ||
pflichtungen. Die dem Grafen | pflichtungen. Die dem Grafen Pourtalès erteilte und vom Grafen <br> | ||
Benckendorff hier übermittelte Antwort des Herrn Sasonow über <br> | Benckendorff hier übermittelte Antwort des Herrn Sasonow über <br> | ||
Umwandlung des Ultimatums bezeichnete ich dem Minister als un- <br> | Umwandlung des Ultimatums bezeichnete ich dem Minister als un- <br> | ||
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<sup>2</sup> Aufgegeben in London 6<sup>10</sup> nachm., angekommen im Auswärtigen Amt <br> | <sup>2</sup> Aufgegeben in London 6<sup>10</sup> nachm., angekommen im Auswärtigen Amt <br> | ||
8<sup>45</sup> nachm.; Eingangsvermerk: 30. Juli nachm. <br> | 8<sup>45</sup> nachm.; Eingangsvermerk: 30. Juli nachm. <br> | ||
<sup>3</sup> Siehe Nr. 460. | <sup>3</sup> Siehe [[Nr. 460 Der Botschafter in London an das Auswärtigen Amt, 31. Juli 1914|Nr. 460]]. |
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WWI Document Archive > Official Papers > Die Deutschen Dokumente zum Kriegsausbruch 1914 — Volume 2 > Nr. 439.
Telegramm 189 London, den 30. Juli 19142
Sir E. Grey zeigte mir soeben Telegramm an Sir George Buchanan3,
worin er ihn anweist, unsere Anregung zu unterstützen, in Be-
sprechungen über Verständigung sich einzulassen, falls Osterreich
einwillige, nach Besetzung gewisser Grenzorte Feindseligkeiten einzu-
stellen. Auf meinen Wunsch ist hierin vom österreichischen Ulti-
matum überhaupt nicht mehr die Rede, sondern lediglich von Unter-
handlungen über die Serbien aufzuerlegenden Lasten und Ver-
pflichtungen. Die dem Grafen Pourtalès erteilte und vom Grafen
Benckendorff hier übermittelte Antwort des Herrn Sasonow über
Umwandlung des Ultimatums bezeichnete ich dem Minister als un-
annehmbar und hielte es daher für praktischer, das Wort Ultimatum
überhaupt nicht mehr zu erwähnen.
Der Minister war vollkommen ruhig und schien noch nicht alle
Hoffnung aufgegeben zu haben.
L i c h n o w s k y
1 Nach der Entzifferung.
2 Aufgegeben in London 610 nachm., angekommen im Auswärtigen Amt
845 nachm.; Eingangsvermerk: 30. Juli nachm.
3 Siehe Nr. 460.