Nr. 452 Der König von England an Prinz Heinrich von Preußen, 30. Juli 1914: Difference between revisions

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Telegramm (ohne Nummer)&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp; London, den 30. Juli 1914<sup>2</sup><br>  
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Revision as of 07:31, 7 July 2015

WWI Document Archive > Official Papers > Die Deutschen Dokumente zum Kriegsausbruch 1914 — Volume 1 > Nr. 452.


Nr. 452
Der König von England an Prinz Heinrich von Preußen1


Telegramm (ohne Nummer)     )           London, den 30. Juli 19142












Faustpfand3


Austria has this
evening made the
same proposals4
















Faustpfand



Österreich hat heute
Abend die gleichen
Vorschlage gemacht

                    Prince Henry of Prussia
                                                       Berlin

     Thanks for your telegram. So pleased to hear
of Williams efforts to concert with Nicky to main-
tain peace. Indeed I am earnestly desirous that such
an irreparable disaster as a European war should
be averted. My Government is doing its utmost
suggesting to Russia and France to suspend further
military preparations, if Austria will consent to be
satisfied with occupation of Belgrade and neigh-
bouring
Servian territory as a hostage for satis-
factory settlement
of her demands other countries
meanwhile suspending their war preparations. Trust
William will use his great influence to induce Austria
to accept this proposal thus proving that Germany
and England are working together to prevent what
would be an international catastrophe. Pray assure
William I am doing and shall continue to do all
that lies in my power to preserve peace of Europe5.

                                                       G e o r g e

                         Ü b e r s e t z u n g
     Dank für Dein Telegramm, So erfreut von Wilhelms
Bemühungen zu hören, sich mit Nicky über die Erhaltung
des Friedens zu verständigen. Ich habe fürwahr den ernsten
Wunsch, daß so ein nicht wieder gutzumachendes Unheil
wie ein europäischer Krieg abgewendet werde. Meine
Regierung tut das Äußerste, um Rußland und Frankreich
nahezulegen, weitere militärische Vorbereitungen aufzu-
schieben, falls Österreich einwilligt, sich mit der Besetzung
von Belgrad und angrenzendem serbischen Gebiet als
Pfand für eine zufriedenstellende Regelung seiner Forde-
rungen zu begnügen, während inzwischen die anderen
Länder ihre Kriegsvorbereitungen einstellen. Ich vertraue
darauf, daß Wilhelm seinen großen Einfluß aufbieten
wird, um Österreich zu veranlassen, diesen Vorschlag an-
zunehmen
und um zu beweisen, daß Deutschland und
England zusammenarbeiten, um zu verhindern, was eine
internationale Katastrophe sein würde. Bitte versichere
Wilhelm, daß ich alles tue und weiterhin alles tun werde,
was in meiner Macht steht, um den europäischen Frieden
zu erhalten.


1 Nach dem auf Telegrammformular geschriebenen Text unter Ergänzung
der Interpunktion. Siehe Nr. 417.
2 Aufgegeben in London 854 nachm., aufgenommen im Berliner Haupttele-
graphenamt 118 nachm. Das Telegramm lag dem Kaiser vor, der Inter-
linearbemerkungen beifügte; Eingangsvermerk des Auswärtigen Amts:
30. Juli nachm. Dem Kaiser lag außerdem noch eine von Prinz Heinrich
persönlich am 31. Juli beglaubigte Abschrift des Telegramms vor; auf
dieser Abschrift der Randvermerk des Kaisers: »30. VII. 14 1130 N. M.« 
3 Interlinearvermerk des Kaisers, über »hostage« stehend.
4 Interlinearbemerkung des Kaisers, über «accept this proposal« stehend.
5 Vgl. deutsches Weißbuch vom Mai 1915, S. 45.