Nr. 467 Der Generalkonsul in Antwerpen an den Reichskanzler, 31. Juli 1914

From World War I Document Archive
Revision as of 12:23, 7 July 2015 by Woodz2 (talk | contribs)
Jump to navigation Jump to search
The printable version is no longer supported and may have rendering errors. Please update your browser bookmarks and please use the default browser print function instead.

WWI Document Archive > Official Papers > Die Deutschen Dokumente zum Kriegsausbruch 1914 — Volume 1 > Nr. 467.


Nr. 467
Der Generalkonsul in Antwerpen an den Reichskanzler1


                                             Antwerpen, den 30. Juli 19142

     Der österreichisch - serbische Konflikt scheint die belgische
Handels- und Bankwelt vollständig überrascht zu haben. Die Be-
sorgnisse über die wirtschaftlichen Konsequenzen für das Land
wurden gesteigert durch Gerüchte über ein schroffes Vorgehen der
Banque nationale de Belgique, die, wie verlautete, selbst die Dis-
kontierung von Handelstratten ablehnen wolle. Nach den von mir
eingezogenen Erkundigungen ist es richtig, daß Ziehungen vom Aus-
lande (Banken, Großindustrien, Handelshäuser) auf belgische Banken
bis auf weiteres von der Banque nationale nicht diskontiert werden,
ebensowenig Ziehungen von belgischen Banken und belgischen Privat-
leuten auf belgische Banken, dagegen werden Ziehungen belgischer
Handelshäuser und Industrien auf belgische Banken in unveränderter
Weise diskontiert.
     Abschrift erhält die k. Gesandtschaft in Brüssel.

                                                                      v.  S c h n i t z l e r


1 Nach der Ausfertigung.
2 Eingangsvermerk des Auswärtigen Amts: 31. Juli vorm. Am 2. August
dem Reichsschatzamt, Finanzministerium, der Reichsbank und der See-
handlung mitgeteilt.