Nr. 471 Nicht verwendeter Entwurf eines Telegramm des Kaisers an den König von Rumänien, 31. Juli 1914: Difference between revisions

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wärtigen Amts : 30. Juli nachm. Abgegangen ist das Telegramm nicht mit <br>
dem Text dieses Entwurfs, sondern in der (Nr. 472) mitgeteilten Form. <br>
dem Text dieses Entwurfs, sondern in der ([[Nr. 472 Der Kaiser an den König von Rumanien, 31. Juli 1914|Nr. 472]]) mitgeteilten Form. <br>
<sup>2</sup> Entwurf hatte ursprünglich: »Lande, als Hohenzollernfürst und Offizier <br>
<sup>2</sup> Entwurf hatte ursprünglich: »Lande, als Hohenzollernfürst und Offizier <br>
auch in der.«
auch in der.«

Revision as of 11:16, 9 July 2015

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Nr. 471
Nicht verwendeter Entwurf eines Telegramms des Kaisers an den König von Rumänien1


     Dem erschütternden Attentat in Sarajevo haben sich Ereig-
nisse angereiht, deren weiterer Entwicklung ich mit ernsten Befürch-
tungen entgegensehe. In vorbildlicher Sorge um das Wohl seiner
Völker hat unser ehrwürdiger Freund und Bundesgenosse Kaiser
Franz Joseph von Serbien Sühne für den fürchterlichen Mord seines
Neffen und Abkehr von der gegen Österreich-Ungarn gerichteten
Mordpolitik geheischt. Wir durften Erfüllung dieser berechtigten
Forderung durch Serbien sowie deren moralische Unterstützung
durch die Monarchen Europas und alle Kulturnationen erwarten.
Der Panslawismus glaubt indes die schützende Hand über Serbien
halten zu sollen. Rußland tritt an die Seite Serbiens und macht
dadurch die serbischen Bestrebungen auf Unterhöhlung der Existenz-
bedingungen der österreichisch-ungarischen Monarchie zu den
seinigen. Ich verschließe mich nicht der Einsicht, daß die von den
Panslawisten gegen Österreich-Ungarn betriebene Agitation in ihrem
Endziel mittels der Zertrümmerung der Donaumonarchie die
Schwächung oder Sprengung des Dreibundes und in der Folgewir-
kung die Isolierung meines Reiches erstrebt, um dann ungehindert
ihre Herrschaft über den Südosten Europas aufrichten zu können.
Bündnispflicht, Ehre und Selbsterhaltung weisen mich somit an die
Seite Österreich-Ungarns. In dieser schicksalsschweren Stunde lenke
ich meine Gedanken zu Dir, der Du an Europas Ostmark Deine
segensreiche Regierungstätigkeit staatserhaltender Kulturarbeit und
dem Bau des festen Außendamms gegen die steigende slawische Flut
gewidmet hast. Ich weiß, daß Du als fürsorglicher Herr Deiner
Lande und als Hohenzollernfürst in der2 Stunde des Ernstes treu zum
Freunde halten wirst.


1 Nichtdatierter, mit Schreibmaschine geschriebener, nicht paraphierter
Entwurf mit Änderungen von Bergens Hand. Eingangsvermerk des Aus-
wärtigen Amts : 30. Juli nachm. Abgegangen ist das Telegramm nicht mit
dem Text dieses Entwurfs, sondern in der (Nr. 472) mitgeteilten Form.
2 Entwurf hatte ursprünglich: »Lande, als Hohenzollernfürst und Offizier
auch in der.«