Nr. 491 Der Reichskanzler an den Botschafter in Paris, 31. Juli 1914: Difference between revisions

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Nr. 491
Der Reichskanzler an den Botschafter in Paris1


Telegramm 180

Dringend !                                    Berlin, den 31. Juli 19142

     Rußland hat trotz unserer noch schwebenden Vermittlungsaktion
und obwohl wir selbst keinerlei Mobilmachungsmaßnahmen getroffen
hatten3, Mobilmachung seiner gesamten Armee und Flotte, also auch
gegen uns, verfügt. Wir haben darauf drohenden Kriegszustand er-
klärt, dem Mobilmachung folgen muß, falls nicht Rußland binnen
zwölf Stunden alle Kriegsmaßnahmen gegen uns und Österreich ein-
stellt. Die Mobilmachung bedeutet unvermeidhch Krieg4. Bitte
französische Regierung fragen, ob sie in einem russisch -deutschen
Kriege neutral bleiben will. Antwort muß binnen achtzehn 18
Stunden erfolgen5. Sofort Stunde der gestellten Anfrage drahten.
Größte Eile geboten.

     Geheim: Wenn, wie nicht anzunehmen, französische Regierung
erklärt, neutral zu bleiben, wollen Ew. Exz. französischer Re-
gierung erklären, daß wir als Pfand für Neutralität Überlassung der
Festrmgen Toul imd Verdun fordern müssen, die wir besetzen und
nach Beendigung des Krieges mit Rußland zurückgeben würden.
Antwort auf letztere Frage müßte bis morgen nachmittag 4 Uhr
hier sein.

                                                       B e t h m a n n   H o l l w e g


1 Nach dem Konzept. Entwurf von Jagows Hand mit Zusätzen von der
Hand des Kanzlers. Siehe auch Nr. 488. Vgl. deutsches Weißbuch vom
Mai 1915, S. 36, Nr. 24.
2 33 nachm. zum Haupttelegraphenamt.
3 »und obwohl . . . . . . . . . . getroffen hatten« vom Kanzler in Jagows Ent-
wurf beigefügt.
4 »falls nicht Rußland . . . . . . . . . . . unvermeidlich Krieg« vom Kanzler bei-
gefügt.
5 Antwort siehe Nr. 528 und 571, siehe auch Nr. 543.