Nr. 503 Der Kaiser an den Kaiser von Österreich, 31. Juli 1914: Difference between revisions

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Siehe Nr. 482, vgl. auch Nr. 502. <br>
Siehe [[Nr. 482 Der Kaiser von Österreich an den Kaiser, 31. Juli 1914|Nr. 482]], vgl. auch [[Nr. 502 Nicht verwerteter Entwurf eines Telegramms des Kaisers an den Kaiser von Österreich, 31. Juli 1914|Nr. 502]]. <br>
<sup>2</sup> Originalkonzept des Telegramms wurde am 31. Juli 4<sup>5</sup> nachm. durch den <br>
<sup>2</sup> Originalkonzept des Telegramms wurde am 31. Juli 4<sup>5</sup> nachm. durch den <br>
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auf der Botschaft in Wien 7<sup>0</sup> nachm. <br>
auf der Botschaft in Wien 7<sup>0</sup> nachm. <br>
<sup>3</sup> Siehe Nr. 601.
<sup>3</sup> Siehe [[Nr. 601 Der Kaiser von Österreich an den Kaiser, 1. August 1914|Nr. 601]].

Latest revision as of 12:56, 7 August 2015

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Nr. 503
Der Kaiser an den Kaiser von Österreich1


Telegramm 208                               Berlin, den 31. Juli 19142

                         Sr. M. dem Kaiser Franz Joseph, Wien

     Der heute von mir angeordneten einleitenden Mobilmachung
meines gesamten Heeres und meiner Marine wird die definitive
Mobilmachurg in kürzester Frist folgen. Ich rechne mit dem
2. August als ersten Mobilmachungstag und bin bereit, in Erfüllung
meiner Bündnispflichten sofort den Krieg gegen Rußland und Frank-
reich zu beginnen. In diesem schweren Kampfe ist es von größter
Wichtigkeit, daß Österreich seine Hauptkräfte gegen Rußland ein-
setzt und sich nicht durch gleichzeitige Offensive gegen Serbien zer-
sphttert. Dies ist um so wichtiger, als ein großer Teil meines Heeres
durch Frankreich gebunden sein wird. Serbien spielt in dem Riesen-
kampfe, in den wir Schulter an Schulter eintreten, eine ganz neben-
sächliche Rolle, die nur die allernötigsten Defensivmaßregeln er-
fordert. Ein Erfolg des Krieges und damit der Bestand unserer
Monarchien kann nur erhofft werden, wenn wir beide dem neuen
mächtigen Gegner mit allen Kräften entgegentreten. Ich bitte Dich
ferner alles zu tun, um Italien durch möghchstes Entgegenkommen
zur Teilnahme zu bewegen, alles andere muß zurücktreten, damit
der Dreibund gemeinsam in den Krieg eintritt3.

                                                                           W i l h e l m


1 Nach der bei den Akten des Auswärtigen Amts befindlichen Abschrift.
Siehe Nr. 482, vgl. auch Nr. 502.
2 Originalkonzept des Telegramms wurde am 31. Juli 45 nachm. durch den
Flügeladjuranten vom Dienst dem Auswärtigen Amt mit dem Befehl des
Kaisers übergeben, es chiffriert abzusenden und erfolgte Absendung nach
dem Schluße zu melden. Telegramm wurde dem Botschafter in Wien
telegraphisch zugeleitet, mit dem Ersuchen, es sofort dem Kaiser Franz
Joseph zu übermitteln; 440 nachm. zum Haupttelegraphenamt; angekommen
auf der Botschaft in Wien 70 nachm.
3 Siehe Nr. 601.