Nr. 581 Der Gesandte in Brüssel an das Auswärtige Amt, 1. August 1914

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Nr. 581
Der Gesandte in Brüssel an das Auswärtige Amt1

Telegramm 20 Brüssel, den 1. August 19142

Baron van der Eist, dem ich die Äußerung des Großfürsten' vertraulich mitteilte, faßte dieselbe humoristisch auf und versicherte, daß dieselbe jeder Begründung entbehre. Belgien habe nur den

^ Nach der Entzifferung.

=^ Aufgegeben in Brüssel i *o nachm., angekommen im Auswärtigen Amt 7*^ nachm. Eingangsvermerk: i. August nachm. Am 2. August 12^ vorm. dem Generalstab, Kriegsministerium, Admiralstab und Reichsmanneamt mitgeteilt.

^ Siehe Nr. 505.

Wunsch und die Pflicht, seine Neutralität gegen jeden zu schützen, der sie verletzen wolle.

Anschließend an dieses Gespräch äußerte Baron Eist rein per- sönlich, daß es im Hinblick auf die gegenwärtige starke Erregung der öffentlichen Meinung im Lande von höchstem Wert sein würde, eine Erklärung der k. Regierung darüber zu erhalten, daß die Grenzen des Königreichs von Deutschland respektiert würden. Auf meine Frage, ob französischerseits eine derartige Erklärung bereits abgegeben worden sei, verneinte der Generalsekretär. Man habe bisher nur mündlich und ganz inoffiziell eine diesbezügliche Zusage erhalten. Belgien habe eine solche bisher von Frankreich auch nicht verlangt. Er glaube aber, daß es eine solche erhalten könne, wenn es darum bitte.

Baron Eist deutete ferner an, daß England hierher eine Mit- teilung habe gelangen lassen, die in Berlin und Paris bekannt sei^. Näheres darüber wollte er nicht sagen. Dieselbe steht vielleicht mit der hier soeben umlaufenden und aus Bankkreisen stammenden Nachricht im Zusammenhang, w^onach England gegebenenfalls ein Expeditionskorps von 30- bis 100000 Mann nach Zeebrügge über- zusetzen beabsichtige. Es verlautet ferner, daß 11 Torpedoboote vor Zeebrügge und 141 englische Kriegsschiffe vor Vlissingen liegen.

B e 1 o w


^ Siehe Nr. 522 und 584.