Nr. 582 Der Geschäftsträger in Bukarest an das Auswärtige Amt, 1. August 1914: Difference between revisions

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Wert, wenn Rußland auch andere Territorien an Österreich und <br>
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<sup>1</sup> Nach der Entzifferung. <br>
<sup>1</sup> Nach der Entzifferung. <br>
Aufgegeben in Sinaia 3<sup>0</sup> nachm., angekommen im Auswärtigen Amt <br>
<sup>2</sup>Aufgegeben in Sinaia 3<sup>0</sup> nachm., angekommen im Auswärtigen Amt <br>
7<sup>40</sup> nachm. Eingangsvermerk: 1. August nachm. Telegramm dem General- <br>
7<sup>40</sup> nachm. Eingangsvermerk: 1. August nachm. Telegramm dem General- <br>
stab, Kriegsministerium, Admiralstab und Reichsmarineamt mitgeteilt, ab- <br>
stab, Kriegsministerium, Admiralstab und Reichsmarineamt mitgeteilt, ab- <br>
gesandt 2. August 1<sup>30</sup> vorm. <br>
gesandt 2. August 1<sup>30</sup> vorm. <br>
<sup>2</sup> Siehe Nr. 506. <br>
<sup>3</sup> Siehe Nr. 506. <br>
<sup>3</sup> Siehe Nr. 534. <br>
<sup>4</sup> Siehe Nr. 534. <br>
<sup>4</sup> Siehe Nr. 506, 507 und 561.
<sup>5</sup> Siehe Nr. 506, 507 und 561.

Revision as of 08:54, 24 July 2015

WWI Document Archive > Official Papers > Die Deutschen Dokumente zum Kriegsausbruch 1914 — Volume 1 > Nr. 582.


Nr. 582
Der Geschäftsträger in Bukarest an das Auswärtige Amt1

Telegramm 54                               Sinaia, den 1. August 19142

     Auftrag ausgeführt3. Italienischer Gesandter hat Sr. M. dem
Könige soeben im Auftrage seiner Regierung Erklärung abgegeben,
Italien halte sich bei einer bevorstehenden Konflagration durch das
Bündnis nicht für gebunden, da es die Ansicht vertrete, daß eine
Provokation Österreich-Ungarns vorliege4. S. M. der König,
Höchstweicher mir diese Mitteilung machte, fügte hinzu, daß diese
Klausel auch in seinem Vertrag stehe. S. M. beabsichtigt, Kronrat
zu berufen, um über die zu nehmenden Dispositionen zu beraten.
Ministerpräsident Bratianu versicherte mir, er bereite unauffällig
Mobilmachung vor und beabsichtige demnächst zu mobilisieren. Er
wies auf die Schwierigkeiten gegenüber der öffentlichen Meinung
hin, die durchaus österreichfeindlich sei. Er hob indes hervor,
daß er alles tun werde, um der Bündnispflicht nachzukommen.
Bratianu wünscht, daß ungarischerseits den Rumänen in Sieben-
bürgen gewisse Zusicherungen gegeben werden, daß denselben nach
dem Kriege mehr Rechte eingeräumt werden. Bezüglich Bess-
arabiens5 erklärte Bratianu, dasselbe habe für Rumänien nur dann
Wert, wenn Rußland auch andere Territorien an Österreich und
Deutschland abtreten müßte und so geschwächt sein würde, daß
diese Provinz Rumänien auch tatsächlich dauernd verbliebe. Russi-
scher Gesandter hat Bratianu gefragt, welche Haltung Rumänien im
Falle eines Krieges Österreich-Ungarns mit Rußland einnehmen
würde. Herr Bratianu hat erwidert, daß er im gegenwärtigen
Augenblick nicht in der Lage sei, sich hierüber zu äußern. Bratianu
sagte noch, daß, falls Italien nicht mitgehe, das von diesem hier zu
stellende Kontingent von 40 000 Mann ausfalle.
     Stimmung hier nach wie vor österreichfeindlich.
                                                                      W a l d b u r g


1 Nach der Entzifferung.
2Aufgegeben in Sinaia 30 nachm., angekommen im Auswärtigen Amt
740 nachm. Eingangsvermerk: 1. August nachm. Telegramm dem General-
stab, Kriegsministerium, Admiralstab und Reichsmarineamt mitgeteilt, ab-
gesandt 2. August 130 vorm.
3 Siehe Nr. 506.
4 Siehe Nr. 534.
5 Siehe Nr. 506, 507 und 561.