View source for Nr. 584 Der Gesandte in Brüssel an das Auswärtige Amt, 1. August 1914

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<center>Nr. 584</center>

<center><font size=4>'''Der Gesandte in Brüssel an das Auswärtige Amt<sup>1</sup>'''</font></center><br>
&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;Telegramm 21&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp; Brüssel, den 1. August 1914<sup>2</sup> <sup>3</sup><br>
{| width="90%" cellpadding="3" 
|+ align="top" |
| width="25%" height="25"  valign="top" align="center" |
<p style="line-height:90%"><font size=2><i>Mittheilung an Belgien. <br>
Unsere Besorgnis, der <br>
wir bereits in der heute<br>
Abend zu überreichenden<br>
Note an Belgien Aus-<br>
druck gegeben haben,<br>
wird bestärkt dadurch,  <br>
daß Frankreich heute<br>
bereits unter Bruch des <br>
Völkerrechts kriege-<br>
rische Handlungen (Ab-<br>
werfen von Fliegerbom- <br>
ben auf deutschem Ge-<br>
biet. Überschreiten der <br>
Grenze durch Kaval- <br>
leriepatrouillen) gegen <br>
uns unternommen hat<br>
Gesandten in Brüssel<br>
anweisen, dies bei Über-<br>
reichung der Note aus-<br>
drücklich hervor-<br>
zuheben.<br>
<br>
Davon wird das Ein- <br>
greifen Englands gegen<br>
uns abhängen.</i></font></p> <br>
| width="65%" height="25"  valign="top" align="left" | 
&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;Herr Davignon läßt mir sagen, daß französi- <br>
scher Gesandter soeben namens seiner Regierung <br>
die offizielle Erklärung abgegeben hat, daß Frank- <br>
reich im Falle eines internationalen Konflikts ge- <br>
willt sei belgische Neutralität zu respektieren. <br>
Dieser Entschluß könne nur dann eventuell eine <br>
Änderung erfahren, wenn die Neutralität Belgiens <br>
von einer andern Seite verletzt werde. Diese Er- <br>
klärung dürfte heute abend in der Fresse veroffent- <br>
licht werden.<br>
&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;Bezüglich der Mitteilung Englands, die Baron <br>
Eist mir gegenüber andeutete, heß mich Herr Da- <br>
vignon wissen, daß sich dieselbe auf die Anfrage <br>
der großbritannischen Regierung in Berlin und <br>
Paris bezüglich der Wahrung der Neutralität Bel- <br>
giens beziehe<sup>4</sup>.<br>
&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;B e l o w <br>
|}
<hr>
<sup>1</sup> Nach der Entzifferung. <br>
<sup>2</sup> Aufgegeben in Brüssel 4<sup>15</sup> nachm., angekommen im Auswärtigen Amt <br>
8<sup>12</sup> nachm.; Eingangsvermerk: 1. August nachm. Am 2. August dem Ge- <br>
neralstab, Kriegsministerium, Admiralstab und Reichsmarineamt mitgeteilt, <br>
abgesandt durch Boten 12<sup>5</sup> vorm. Entzifferung lag dem Kaiser vor (Rand- <br>
bemerkung offenbar am 2. August). Betr. Ausführung seiner Randver- <br>
fügung siehe Nr. 682. <br>
<sup>3</sup> Siehe Nr. 581. <br>
<sup>4</sup> Siehe Nr. 522.