Nr. 734 Der Reichskanzler an den Botschafter in Paris, 3. August 1914: Difference between revisions

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nachm.); dazu Vermerk Jagows »Es erscheint mir nötig, dies in der Presse <br>
aufzuklären und unser n Text der Kriegserklärung zu veröffentlichen.« Am <br>
aufzuklären und unser n Text der Kriegserklärung zu veröffentlichen.« Am <br>
7. August nachm. wurde dem Wölfischen Telegraphenbüro die in Nr. 734c <br>
7. August nachm. wurde dem Wölfischen Telegraphenbüro die in [[Nr. 734c Veröffentlichung der Kriegserklärung an Frankreich durch das Wolffbüro, 3. August 1914|Nr. 734c]] <br>
wiedergegebene Erklärung übersandt. <br>
wiedergegebene Erklärung übersandt. <br>
<sup>3</sup> Siehe [[Nr. 716 Der Staatssekretär des Auswärtigen an den Botschafter in Paris, 3. August 1914|Nr. 716]], [[Nr. 725 Der Staatssekretär des Auswärtigen an die Botschafter in London und Rom, 3. August 1914|725]], ferner 739. <br>
<sup>3</sup> Siehe [[Nr. 716 Der Staatssekretär des Auswärtigen an den Botschafter in Paris, 3. August 1914|Nr. 716]], [[Nr. 725 Der Staatssekretär des Auswärtigen an die Botschafter in London und Rom, 3. August 1914|725]], ferner [[Nr. 739 Der Große Generalstab an das Auswärtige Amt, 3. August 1914|739]]. <br>
<sup>4</sup> Siehe Nr. 664. <br>
<sup>4</sup> Siehe [[Nr. 664 Der Staatssekretär des Auswärtigen an den Botschafter in Rom, 2. August 1914|Nr. 664]]. <br>
<sup>5</sup> »Frankreich hat . . . . . . . . . . . Botschaft abreisen« von Zimmermanns Hand <br>
<sup>5</sup> »Frankreich hat . . . . . . . . . . . Botschaft abreisen« von Zimmermanns Hand <br>
beigefügt, an Stelle des ursprünglich von Jagow niedergeschriebenen Satzes: <br>
beigefügt, an Stelle des ursprünglich von Jagow niedergeschriebenen Satzes: <br>

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WWI Document Archive > Official Papers > Die Deutschen Dokumente zum Kriegsausbruch 1914 — Volume 3 > Nr. 734.


Nr. 734
Der Reichskanzler an den Botschafter in Paris1


Telegramm 193                               Berlin, den 3. August 19142
Dringend !

     Deutsche Truppen hatten bis jetzt Befehl, französische Grenze
strengstens zu respektieren, und diesen überall strikt befolgt. Dagegen
haben trotz Zusicherung der lo Kilometer-Zone französische Truppen
schon gestern bei Altmünsterol und auf Gebirgsstraße in Vogesen
deutsche Grenze überschritten und stehen noch auf deutschem Ge-
biet3. Französischer Flieger, der belgisches Gebiet überflogen haben
muß, wurde bei Versuch, Eisenbahn bei Wesel zu zerstöien, schon
gestern herabgeschossen. Mehrere andere französische Flugzeuge sind
gestern über Eifelgebiet zweifelsfrei festgestellt. Auch diese müssen
belgisches Gebiet überflogen haben. Gestern warfen französische
Flieger Bomben auf Bahnen bei Karlsruhe und Nürnberg3.
     Frankreich hat uns somit in Kriegszustand versetzt. Bitte
Ew. Exz., vorstehendes heute nachmittag 6 Uhr dortiger Regierung
mitteilen, Ihre Pässe fordern und nach Übergabe der Geschäfte an
amerikanische Botschaft abreisen5.

                                                                 B e t h m a n n   H o l l w e g


1 Nach dem Konzept. Entwurf von Jagows Hand, mit Änderungen von
Zimmermanns Hand.
2 nachm. zum Haupttelegraphenamt. — Telegramm kam in Paris ver-
stümmelt an. Am 6. August legte der Botschafter in Paris dem Reichs-
kanzler eine Abschrift der verstümmelten Entzifferung (siehe Nr. 734a)
und eine Abschrift der von ihm der französischen Regierung übergebenen
Mitteilung vor (siehe Nr. 734b). Diesen Abschriften ist beigefügt ein Begleit-
schreiben Schoens (Eingangsvermerk des Auswärtigen Amts: 6. August
nachm.); dazu Vermerk Jagows »Es erscheint mir nötig, dies in der Presse
aufzuklären und unser n Text der Kriegserklärung zu veröffentlichen.« Am
7. August nachm. wurde dem Wölfischen Telegraphenbüro die in Nr. 734c
wiedergegebene Erklärung übersandt.
3 Siehe Nr. 716, 725, ferner 739.
4 Siehe Nr. 664.
5 »Frankreich hat . . . . . . . . . . . Botschaft abreisen« von Zimmermanns Hand
beigefügt, an Stelle des ursprünglich von Jagow niedergeschriebenen Satzes:
»Wir müssen hiermit Friedensverletzung seitens Frankreichs und Herbei-
führung des Kriegszustandes und Verletzung der Neutralität Belgiens
seitens Frankreichs konstatieren und protestieren hiergegen.«