Nr. 799 Der Botschafter in London an das Auswärtige Amt, 4. August 1914: Difference between revisions

From World War I Document Archive
Jump to navigation Jump to search
(Created page with " WWI Document Archive > Official Papers > Die Deutschen Dokumente zum Kriegsausbruch 1914 — Volume 4 > '''Nr. 799.'''<hr> <center>Nr. 799</cente...")
 
No edit summary
 
(5 intermediate revisions by the same user not shown)
Line 3: Line 3:
<center>Nr. 799</center>
<center>Nr. 799</center>


<center><font size=4>'''Der Botschafter in London an das Auswärtige Amt<sup>1</sup>'''</font></center>
<center><font size=4>'''Der Botschafter in London an das Auswärtige Amt<sup>1</sup>'''</font></center><br>
 
Telegramm 243&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp; London, den 3. August 1914<sup>2</sup>
 
&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;Sir W. Tyrrell mitteilte im Gespräch, daß bel-
gischer Gesandter heute nachm. Wortlaut deutschen
Ultimatums und belgische Antwort übergeben habe,
Kabinett berate eben hierüber. Verständigung des
Unterhauses sei wahrscheinlich. In Hinsicht auf Sir
E. Greys heutige Rede<sup>3</sup>  bemerkte der Diplomat,
die Frage, ob Durchmarsch deutscher Truppen durch
Belgien England zur Aufgabe seiner Neutrahtät
veranlassen werde, sei vorläufig weder mit ja noch
wie immer bisher mit nein zu beantworten. Endgültige Beschlüsse
würden erst gefaßt, wenn über die Haltung des
Unterhauses Klarheit geschaffen sei.
&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;L i c h n o w s k y


&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;Telegramm 243&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp; London, den 3. August 1914<sup>2</sup> <br>
{| width="100%" cellpadding="3"
|+ align="top" |
| width="30%" height="25"  valign="top" align="center" |
<br><br><br><br><br><br><br><br><br>
<i>wie immer bisher</i>
| width="70%" height="25"  valign="top" align="left" |
&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;Sir W. Tyrrell mitteilte im Gespräch, daß bel- <br>
gischer Gesandter heute nachm. Wortlaut deutschen <br>
Ultimatums und belgische Antwort übergeben habe, <br>
Kabinett berate eben hierüber. Verständigung des <br>
Unterhauses sei wahrscheinlich. In Hinsicht auf Sir <br>
E. Greys heutige Rede<sup>3</sup>  bemerkte der Diplomat, <br>
die Frage, ob Durchmarsch deutscher Truppen durch <br>
Belgien England zur Aufgabe seiner Neutralität <br>
veranlassen werde, sei vorläufig <i>weder mit ja noch <br>
mit nein zu beantworten</i>. Endgültige Beschlüsse <br>
würden erst gefaßt, wenn über die Haltung des <br>
Unterhauses Klarheit geschaffen sei. <br>
&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;L i c h n o w s k y <br>
|}
<hr>
<hr>
<sup>1</sup> Nach der Entzifferung.  
<sup>1</sup> Nach der Entzifferung. <br>
<sup>2</sup> Aufgegeben in London 3. August 10<sup>0</sup> nachm., angekommen im Auswärtigen  
<sup>2</sup> Aufgegeben in London 3. August 10<sup>0</sup> nachm., angekommen im Auswärtigen <br>
Amt 4. August 2<sup>12</sup> vorm. Eingangsvermerk: 4. August vorm. Entzifferung  
Amt 4. August 2<sup>12</sup> vorm. Eingangsvermerk: 4. August vorm. Entzifferung <br>
am 4. August an den Kaiser gesandt, am gleichen Tage ins Amt zurück-  
am 4. August an den Kaiser gesandt, am gleichen Tage ins Amt zurück- <br>
gelangt. Am 4. August dem Generalstab, Kriegsministerium, Admiralstab  
gelangt. Am 4. August dem Generalstab, Kriegsministerium, Admiralstab <br>
und Reichsmarineamt mitgeteilt.  
und Reichsmarineamt mitgeteilt. <br>
<sup>3</sup> Siehe Nr. 784, 801 und 820.
<sup>3</sup> Siehe [[Nr. 784 Der Botschafter in London an das Auswärtige Amt, 3. August 1914|Nr. 784]], [[Nr. 801 Der Botschafter in London an das Auswärtige Amt, 4. August 1914|801]] und [[Nr. 820 Der Botschafter in London an das Auswärtige Amt, 4. August 1914|820]].

Latest revision as of 18:19, 2 September 2015

WWI Document Archive > Official Papers > Die Deutschen Dokumente zum Kriegsausbruch 1914 — Volume 4 > Nr. 799.


Nr. 799
Der Botschafter in London an das Auswärtige Amt1


               Telegramm 243                                         London, den 3. August 19142










wie immer bisher

     Sir W. Tyrrell mitteilte im Gespräch, daß bel-
gischer Gesandter heute nachm. Wortlaut deutschen
Ultimatums und belgische Antwort übergeben habe,
Kabinett berate eben hierüber. Verständigung des
Unterhauses sei wahrscheinlich. In Hinsicht auf Sir
E. Greys heutige Rede3 bemerkte der Diplomat,
die Frage, ob Durchmarsch deutscher Truppen durch
Belgien England zur Aufgabe seiner Neutralität
veranlassen werde, sei vorläufig weder mit ja noch
mit nein zu beantworten
. Endgültige Beschlüsse
würden erst gefaßt, wenn über die Haltung des
Unterhauses Klarheit geschaffen sei.
                                                      L i c h n o w s k y


1 Nach der Entzifferung.
2 Aufgegeben in London 3. August 100 nachm., angekommen im Auswärtigen
Amt 4. August 212 vorm. Eingangsvermerk: 4. August vorm. Entzifferung
am 4. August an den Kaiser gesandt, am gleichen Tage ins Amt zurück-
gelangt. Am 4. August dem Generalstab, Kriegsministerium, Admiralstab
und Reichsmarineamt mitgeteilt.
3 Siehe Nr. 784, 801 und 820.