Nr. 841 Der Botschafter in Wien an das Auswärtige Amt, 4. August 1914

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Nr. 841

Der Botschafter in Wien an das Auswärtige Amt1

Telegramm 167 Wien, den 4. August 19142

Graf Czernin telegraphiert aus Bukarest:

»Nach warmem Appell des Königs im Kronrat, Vertrag ins Leben zu setzen, erklärt Kronrat mit allen gegen eine Stimme, keine Partei, könne Verantwortung dieser Aktion übernehmen. Kronrat beschloß, daß, nachdem Rumänien von der österreichischen Demarche in Belgrad weder avisiert noch darüber befragt worden sei, casus foederis nicht bestände. Kronrat beschloß weiter, militärische Vorkehrungen zur Sicherung der Grenze zu unternehmen, worin ein Vorteil für Monarchie bestände, da ihre Grenzen auf mehrere hundert Meilen dadurch gedeckt seien. N a c h  dem Kronrat tagte Ministerium a l l e i n  weiter und beschloß, um seiner Aktion einen rascheren Effekt zu sichern, auf den Standpunkt des Bukarest er Friedens zu verzichten und bulgarische Intervention in Serbien zuzulassen, eine Maßregel, die es Österreich- Ungarn ermöglichen würde, sofort mehrere Armeekorps von Serbien zurückzuziehen. Nebenbei wäre dies die einzige Art, mit Bulgarien sicher zu gehen, wo der russische Einfluß sonst keine Sicherheit gestattet.

Wohlverstanden gelte dies alles dann, wenn diese Haltung Rumäniens von den beiden Kaiserstaaten als den freundschaftlichen Beziehungen entsprechend betrachtet würde4.

Mehr von den ritterUchen Gefühlen des Königs zu verlangen sei unmöglich.

Demnächst solle allgemeine Mobilisierung erfolgen.« 

Tschirschky


1 Nach der Entzifferung. 2 Aufgegeben in Wien 4* nachm., angekommen im Auswärtigen Amt 7*" nachm. Eingangsvermerk: 4. August nachm. Am 4. August dem General- stab, Kriegsministerium, Admiralstab und Reichsmarineamt mitgeteilt. 3 Siehe die im ersten Teil fast wörtlich übereinstimmende Nr. 811. 4 Siehe Nr. 847 und 864.