Nr. 850 Der Botschafter in Rom an das Auswärtige Amt, 4. August 1914: Difference between revisions
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Deputierten geteilt werde. Selbst soeben zurück- <br> | Deputierten geteilt werde. Selbst soeben zurück- <br> | ||
gekehrter dreibundfreundlicher<sup>4</sup> <sup>5</sup> Giolitti habe An- <br> | gekehrter dreibundfreundlicher<sup>4</sup> <sup>5</sup> Giolitti habe An- <br> | ||
sicht, daß casus foederis nicht vorläge, Land Ruhe <br> | sicht, daß <i>casus foederis nicht vorläge, Land Ruhe <br> | ||
brauche, neutral bleiben müsse, da keine Ver- <br> | brauche,</i> neutral bleiben müsse, da keine <i>Ver- <br> | ||
pflichtung zu aktiver Hilfeleistung vorliege. <br> | pflichtung</i> zu aktiver Hilfeleistung vorliege. <br> | ||
Tod [Pol]lios<sup>6</sup> sei sehr bedauerlich, da er ganz<br> | Tod [Pol]lios<sup>6</sup> sei sehr bedauerlich, da er <i>ganz<br> | ||
anderer Ansicht war und sehr großen Einfluß besaß. <br> | anderer Ansicht</i> war und sehr <i>großen Einfluß besaß</i>. <br> | ||
[Drei]<sup>7</sup> Reservisten- Jahrgänge jetzt eingezogen, <br> | [Drei]<sup>7</sup> Reservisten- Jahrgänge jetzt eingezogen, <br> | ||
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doch offenbar an aktive Bedrohung Österreichs gedacht <br> | doch offenbar an aktive Bedrohung Österreichs gedacht <br> | ||
werden müsse, eine andere Eventualität gäbe es <br> | werden müsse, eine andere Eventualität gäbe es <br> | ||
doch nicht, sagte König: man wisse nie, was die <br> | doch nicht, sagte König: man wisse nie, <i>was die <br> | ||
Männer der Regierung tun würden; für den Augen- <br> | Männer der Regierung</i> tun würden; für den <i>Augen- <br> | ||
blick<sup>3</sup> rechne er, der König, damit, daß dies nicht <br> | blick<sup>3</sup> rechne</i> er, der König, damit, daß dies nicht <br> | ||
geschähe. <br> | geschähe. <br> | ||
Mein Eindruck von Audienzen: Italien ist von <br> | Mein Eindruck von Audienzen: Italien ist von <br> | ||
Österreich gereizt und traut ihm Vergrößerungs- <br> | Österreich gereizt und traut ihm Vergrößerungs- <br> | ||
absichten auf dem Balkan zu, denen Österreich his- <br> | absichten auf <i>dem Balkan</i> zu, denen Österreich his- <br> | ||
her nicht bindend entsagte. Wird dieses Mißtrauen <br> | her <i>nicht bindend</i> entsagte. Wird dieses Mißtrauen <br> | ||
Italiens durch Ausweichen Österreichs verstärkt, oder <br> | Italiens durch <i>Ausweichen</i> Österreichs <i>verstärkt, oder <br> | ||
wird es bestätigt, so faßt Italien dies als Verletzung <br> | wird</i> es <i>bestätigt,</i> so faßt Italien dies als <i>Verletzung <br> | ||
seiner Interessen auf und bereitet sich vor, dies <br> | seiner Interessen</i> auf und bereitet sich vor, dies <br> | ||
nicht zu dulden. <br> | nicht zu dulden. <br> | ||
Revision as of 14:28, 25 August 2015
WWI Document Archive > Official Papers > Die Deutschen Dokumente zum Kriegsausbruch 1914 — Volume 4 > Nr. 850.
Telegramm 174
bestimmt gelogen ! und Cadorna? also er scheidet Wien muß unter |
Rom, den 4, August 19142 Oberstleutnant von Kleist sendet folgendes Tele- »An des Kaisers Majestät, Berlin, Schloß S. M. der König empfing mich heute vormittag Trotz seiner gestrigen mehrfachen Bemühungen Tod [Pol]lios6 sei sehr bedauerlich, da er ganz [Drei]7 Reservisten- Jahrgänge jetzt eingezogen, Mein Eindruck von Audienzen: Italien ist von Ich beabsichtige heut Abend abzureisen. v o n K l e i s t « Von Kleist bittet Abschrift an Chef des General- |
1 Nach der Entzifferung.
2 Aufgegeben in Rom 510 nachm., angekommen im Auswärtigen Amt
930 nachm. Eingangsvermerk: 4. August nachm. Entzifferung lag dem
Kaiser vor, am 5. August ins Amt zurückgelangt. Dem Generalstab,
Kriegsministerium, Admiralstab und Reichsmarineamt mitgeteilt. Am
5. August wurde Kleists Meldung telegraphisch dem Botschafter in Wien
»zur vertraulichen Mitteilung« übersandt, 140 vorm. zum Haupttele-
graphenamt.
3 Dieses Wort vom Kaiser zweimal unterstrichen.
4 »freundliche« vom Kaiser zweimal unterstrichen; am Rand zwei Frage-
zeichen des Kaisers.
5 Am Rand zwei Fragezeichen des Kaisers.
6 Das in der Entzifferung fehlende »Pol« im Amt ergänzt.
7 Das in der Entzifferung fehlende Wort »drei« im Amt beigefügt.
8 Der kaiserliche Randvermerk »Wien muß . . . . . . . . . geschehen sollen«
wurde am 5. August von Jagow telegraphisch dem Botschafter in Wien »zur
vertraulichen Verwertung« mitgeteilt. Entwurf von Bergens Hand
Telegramm 950 nachm. zum Haupttelegraphenamt.